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Energie & Management > Energiewende - Leag geht jetzt grüne Wege
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Energiewende

Leag geht jetzt grüne Wege

Der Braunkohlestromerzeuger Leag muss aus den fossilen Energien aussteigen und plant eine grüne Energie-Offensive. Noch liegen die eigenen Kapazitäten im niedrigen Megawatt-Bereich.
Die Leag-Gruppe treibt den Prozess der Transformation vom Kohlestromerzeuger zum Öko-Unternehmen voran. Mit einer Vielzahl von Projekten will sich der Braunkohlekonzern mehr und mehr zum Erzeuger von grüner Energie mausern. Unternehmenschef Thorsten Kramer hat dazu kürzlich auf einer Veranstaltung der Universität BTU Cottbus-Senftenberg das Potenzial beziffert. Auf unternehmenseigenen Flächen könnten langfristig Solar- und Windenergiekraftwerke mit 12.000 MW entstehen, sagte er. Das wäre eine höhere installierte Leistung, als die 8.000 MW, die das Unternehmen aktuell noch an Kohlekraftwerken unterhält.

Bis dahin ist es allerings noch ein weiter Weg. Bisher liegen die eigenen Erneuerbaren-Kapazitäten erst im Megawatt-Bereich. Und noch ist die Kohlestromerzeugung für Deutschland essentiell: Die Kraftwerke des Konzerns liefern rund acht Prozent des deutschen Stroms.Leag-Strom war besonders im vergangenen Winter gefragt. Der Braunkohleabbau aus den eigenen Lagerstätten sei am Anschlag gewesen, so das Unternehmen.

Das wird sich nach heutiger Rechtslage definitiv ändern. Denn das Kohleausstiegsgesetz von 2020 schreibt der Lausitz vor, bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Im Gegenzug fließen Milliarden Euro an öffentlicher Strukturförderhilfe in die Region. Der Bund hatte dem Unternehmen außerdem über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Anfang des Jahres mit einem Milliardenkredit unter die Arme gegriffen, um die wegen der gestiegenen Strompreise erhöhten Liquiditätsanforderungen gegenüber der Strombörse erfüllen zu können.

Kohleausstieg kein Schreckensszenario

Für die Leag ist das Ausstiegs- kein Schreckensszenario. Das Unternehmen sieht sehr gute Chancen darin, die Transformation zum Ökoenergieerzeuger erfolgreich zu meistern. Denn weil erneuerbare Energien wettbewerbsfähig geworden sind, frage die Industrie immer stärker nach grünem Strom, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, so Konzernkommunikationschef Wolfgang Rolland.

„Der Bau erneuerbarer Kapazitäten ist ein Mittel, um neue Industrien in der Lausitz zur Ansiedlung zu bewegen“. So könnte das neu entstehende Bahnwerk für die Wartung des ICE 4 in Cottbus künftig zum Grünstromkunden werden. „Weitere Industrien werden folgen“, zeigt er sich überzeugt. Etwa als Zulieferer für das neue Tesla-Werk in Grünheide. Ein weiterer Vorteil: das auf hohe Einspeisung ausgelegte Stromnetz. Fehlende Kapazitäten wie in anderen Regionen sind in der Lausitz für den Ausbau der erneuerbaren Energien kein Hindernis.

Floating-PV und grüner Wasserstoff

Und die Planungen für die ersten zwei Gigawatt an regenerativer Leistung laufen bereits. Dazu zählt als eines der innovativsten Vorhaben der Bau einer 21 MW starken schwimmenden Solaranlage auf dem Cottbuser Ostsee. Es wäre Stand heute eine der größten Anlagen ihrer Art. Der 1.900 Hektar umfassende Binnensee wird aktuell durch Spree- und Grundwasser geflutet. Mitte des Jahrzehnts soll er fertig sein. Er befindet sich auf einem ehemaligen Tagebaugelände und könnte Vorbild für die Nutzung noch aktiven Förderfelder der Leag werden, die in den kommenden Jahren stillgelegt werden. Die Floating-PV-Anlage soll gemeinsam mit anderen grünen Quellen künftig ein neues Hafenquartier mit Strom versorgen.
 
 
Und auch beim grünen Wasserstoff will die Leag mitspielen: etwa als Lieferant des grünen Stroms. So sucht aktuell das vom Bund in Cottbus neugegründete Power-to-X-Labor in der Lausitz nach einem Standort, um auf Basis von regenerativer Energie synthetischen Flugkraftstoff herzustellen. Zudem hat die Leag mit Netzbetreiber Mitgas eine Kooperation geschlossen. Das Ziel: grünes Gas selbst zu erzeugen und direkt an Industriekunden zu liefern.

Dienstag, 24.05.2022, 14:43 Uhr
Oliver Ristau
Energie & Management > Energiewende - Leag geht jetzt grüne Wege
Quelle: Shutterstock / 24Novembers
Energiewende
Leag geht jetzt grüne Wege
Der Braunkohlestromerzeuger Leag muss aus den fossilen Energien aussteigen und plant eine grüne Energie-Offensive. Noch liegen die eigenen Kapazitäten im niedrigen Megawatt-Bereich.
Die Leag-Gruppe treibt den Prozess der Transformation vom Kohlestromerzeuger zum Öko-Unternehmen voran. Mit einer Vielzahl von Projekten will sich der Braunkohlekonzern mehr und mehr zum Erzeuger von grüner Energie mausern. Unternehmenschef Thorsten Kramer hat dazu kürzlich auf einer Veranstaltung der Universität BTU Cottbus-Senftenberg das Potenzial beziffert. Auf unternehmenseigenen Flächen könnten langfristig Solar- und Windenergiekraftwerke mit 12.000 MW entstehen, sagte er. Das wäre eine höhere installierte Leistung, als die 8.000 MW, die das Unternehmen aktuell noch an Kohlekraftwerken unterhält.

Bis dahin ist es allerings noch ein weiter Weg. Bisher liegen die eigenen Erneuerbaren-Kapazitäten erst im Megawatt-Bereich. Und noch ist die Kohlestromerzeugung für Deutschland essentiell: Die Kraftwerke des Konzerns liefern rund acht Prozent des deutschen Stroms.Leag-Strom war besonders im vergangenen Winter gefragt. Der Braunkohleabbau aus den eigenen Lagerstätten sei am Anschlag gewesen, so das Unternehmen.

Das wird sich nach heutiger Rechtslage definitiv ändern. Denn das Kohleausstiegsgesetz von 2020 schreibt der Lausitz vor, bis 2038 aus der Kohleverstromung auszusteigen. Im Gegenzug fließen Milliarden Euro an öffentlicher Strukturförderhilfe in die Region. Der Bund hatte dem Unternehmen außerdem über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Anfang des Jahres mit einem Milliardenkredit unter die Arme gegriffen, um die wegen der gestiegenen Strompreise erhöhten Liquiditätsanforderungen gegenüber der Strombörse erfüllen zu können.

Kohleausstieg kein Schreckensszenario

Für die Leag ist das Ausstiegs- kein Schreckensszenario. Das Unternehmen sieht sehr gute Chancen darin, die Transformation zum Ökoenergieerzeuger erfolgreich zu meistern. Denn weil erneuerbare Energien wettbewerbsfähig geworden sind, frage die Industrie immer stärker nach grünem Strom, um ihre CO2-Emissionen zu reduzieren, so Konzernkommunikationschef Wolfgang Rolland.

„Der Bau erneuerbarer Kapazitäten ist ein Mittel, um neue Industrien in der Lausitz zur Ansiedlung zu bewegen“. So könnte das neu entstehende Bahnwerk für die Wartung des ICE 4 in Cottbus künftig zum Grünstromkunden werden. „Weitere Industrien werden folgen“, zeigt er sich überzeugt. Etwa als Zulieferer für das neue Tesla-Werk in Grünheide. Ein weiterer Vorteil: das auf hohe Einspeisung ausgelegte Stromnetz. Fehlende Kapazitäten wie in anderen Regionen sind in der Lausitz für den Ausbau der erneuerbaren Energien kein Hindernis.

Floating-PV und grüner Wasserstoff

Und die Planungen für die ersten zwei Gigawatt an regenerativer Leistung laufen bereits. Dazu zählt als eines der innovativsten Vorhaben der Bau einer 21 MW starken schwimmenden Solaranlage auf dem Cottbuser Ostsee. Es wäre Stand heute eine der größten Anlagen ihrer Art. Der 1.900 Hektar umfassende Binnensee wird aktuell durch Spree- und Grundwasser geflutet. Mitte des Jahrzehnts soll er fertig sein. Er befindet sich auf einem ehemaligen Tagebaugelände und könnte Vorbild für die Nutzung noch aktiven Förderfelder der Leag werden, die in den kommenden Jahren stillgelegt werden. Die Floating-PV-Anlage soll gemeinsam mit anderen grünen Quellen künftig ein neues Hafenquartier mit Strom versorgen.
 
 
Und auch beim grünen Wasserstoff will die Leag mitspielen: etwa als Lieferant des grünen Stroms. So sucht aktuell das vom Bund in Cottbus neugegründete Power-to-X-Labor in der Lausitz nach einem Standort, um auf Basis von regenerativer Energie synthetischen Flugkraftstoff herzustellen. Zudem hat die Leag mit Netzbetreiber Mitgas eine Kooperation geschlossen. Das Ziel: grünes Gas selbst zu erzeugen und direkt an Industriekunden zu liefern.

Dienstag, 24.05.2022, 14:43 Uhr
Oliver Ristau

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