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Großbritannien will bei Erneuerbaren-Projekten enger mit der EU und Norwegen kooperieren. In der Nordsee sieht die neue Klimaministerin die Schlüsselregion für die Energiesicherheit.
Mit einem Vorstoß für mehr Zusammenarbeit bei Erneuerbaren-Projekten in der Nordsee hat Kerry McCarthy bei der „Offshore North Seas Conference“ im norwegischen Stavanger für Aufmerksamkeit gesorgt. Die neue britische Klimaministerin befürwortet ein engeres Bündnis des Vereinigten Königreichs mit den Staaten der EU und Norwegens.
Die Nordsee sieht Kerry McCarthy als „Schlüsselregion“ an, die über ein großes Potenzial für das Speichern von Kohlenstoff und das Schaffen von Arbeitsplätzen in der „grünen Wirtschaft“ verfüge. Beide Felder seien entscheidend für die europäische Energiesicherheit.
Großbritannien strebt nach dem jüngsten Regierungswechsel in Energiefragen wieder eine Annäherung an die EU an. Diesen Wunsch übermittelte Kerry McCarthy der EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson.
Neben dem Ziel der Energiewende, bei der Großbritannien nunmehr 2030 den Umstieg auf grüne Energie erreichen will, hat die angepeilte Kooperation auch strategische Gründe. London wolle die schnelle Abkehr von fossilen Energieträgern auch deswegen erreichen, um das von Wladimir Putin geführte Russland „dauerhaft aus dem europäischen Energiemarkt zu treiben“, heißt es in einer Mitteilung des Klimaministeriums, die die britische Botschaft in Berlin verschickt hat.
In Stavanger trafen hochrangige Politiker aus den Nordsee-Anrainerstaaten mit Energiekonzernen und Investoren zusammen. Großbritannien will sich unter der neuen Labour-Regierung stärker im Erneuerbaren-Bereich engagieren und Projekte auf die Insel locken.
Mit Gesprächspartnern aus Norwegen und Deutschland – hier Jörg Kukies, Parlamentarischer Staatssekretär im Auswärtigen Amt und Kommissar für die G7/G20-Gipfel – diskutierte die Klimaministerin Projekte in der Nordsee. Für das Einlagern abgeschiedenen Kohlenstoffs stünden im Meeresgrund Lagerstätten mit einem Umfang von 78 Milliarden Tonnen zur Verfügung. Insgesamt sieht Großbritannien in diesem Zusammenhang eine Chance auf Tausende neue Arbeitsplätze in der grünen Wirtschaft.
Donnerstag, 29.08.2024, 17:17 Uhr
Volker Stephan
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