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Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Kosten sparen und Geld verdienen
Quelle: Fotolia / Miredi
E&M Vor 20 Jahren

Kosten sparen und Geld verdienen

Vor 20 Jahren hat sich das Bundeskartellamt intensiv mit der Ermittlung der Netzentgelte beschäftigt und so manche Kalkulation angeprangert.
Einige Jahre lud der Technologiekonzern ABB seine Kunden und Partner sowie Politiker, Wissenschaftler, Repräsentanten der Verwaltung und Journalisten zu einer Tagung ins Schwetzinger Schloss ein. Dort, wo sich schon Voltaire, Mozart und Friedrich Schiller für ihre Werke Inspiration geholt hatten, diskutierten die Teilnehmer vor allem über Netzführung, Netzausbau, Regulierung und darüber, was das alles kostet.

Im Jahr 2003 fand der erste Schwetzinger Energie-Dialog statt. Es ging vor allem darum, mit den richtigen IT-Instrumenten beim Netzmanagement viel Geld zu sparen. Gleichzeitig waren schon damals die Kosten des Netzbetriebs und die Kalkulation der Netzentgelte große Aufreger.

E&M-Chefredakteur Helmut Sendner berichtete vor 20 Jahre über seine Eindrücke von der Tagung.

Netzmissbrauch füllt die Kassen. Davon jedenfalls redete im Schwetzinger Rokoko-Schloss Markus Wagemann, Vorsitzender der 11. Beschlussabteilung im Bundeskartellamt. „Die gegenwärtigen Preissteigerungen für alle Kundengruppen beruhen nicht allein auf staatlichen Maßnahmen“, so der Kartellrechtler. „Die großen Spannen bei den Netznutzungsentgelten sind nicht durch Strukturunterschiede erklärbar“, gab Wagemann den Vertretern der EVU mit auf den Weg. Die Berliner Wettbewerbshüter hatten wenige Tage vorher die Teag abgestraft. In einer sofort vollziehbaren Entscheidung forderte die Behörde, die Teag müsse die Netzentgelte um zehn Prozent senken.

Bemängelt wurde vom Bundeskartellamt, dass der Versorger in seine Netzkosten eine Eigenkapitalverzinsung auf der Basis von Tagesneuwerten sowie einen Wagniszuschlag einkalkulierte. Besonders sauer aufgestoßen ist den Berliner Kartellwächtern zudem, dass die von der Teag vorgenommenen Rückstellungen für ein Kartellamtsverfahren gleich in die Netzkosten gemischt wurden und der Aufwand für Sport-Sponsoring ebenfalls auf die Netzkosten umgelegt wurde.

Sport-Sponsoring auf die Netzkosten umgelegt

Immerhin bescheinigte Wagemann den Stromversorgern insgesamt, dass der Netzzugang selbst mittlerweile funktioniert, und dass die hohen Netzentgelte das Haupthindernis für einen wirksamen Wettbewerb seien. Das Urteil gegen die Teag hat laut Kartellamtspräsident Ulf Böge eine „Signalwirkung“. Wobei abzuwarten ist, wie das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheidet, bei dem die Teag Beschwerde einlegen will.
 
Zunächst werden die Netzentgelte Zankapfel bleiben, beim Bundeskartellamt stehen zehn ähnliche Verfahren wie gegen die Teag noch an. Im Brennpunkt steht der Kalkulationsleitfaden der Verbändevereinbarung (VV II plus): Was alles darf den Netzkosten zugeschlagen werden – was darf mit dem Netz verdient werden – wie können die Kosten verschiedener Netzbetreiber seriös verglichen werden?

Es geht um den Verkabelungsdraht, um die Leitungslänge, um die Einwohnerdichte, die Abnahmedichte und um weitere Strukturmerkmale.

„Ein EK-Zins von 6,5 Prozent einschließlich Wagniszuschlag ist zu hoch“, erklärte Wagemann, und wenn es um den Vergleich der Kosten verschiedener Netzbetreiber geht, dann meint Wagemann, „wäre der Erlös pro Kilometer Leitungslänge eine Basis für einen Vergleich“. Der Kartellamtsdirektor meldete bei dem ABB-Symposium „Energieversorger im Dialog“ Bedenken gegen die aktuell geplante Verrechtlichung der VV II plus im Zuge der bevorstehenden Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes an. Die Brüsseler Vorgaben würden damit nicht erfüllt, glaubt Wagemann.

Wenn die EVU bei diesem Thema im Dialog sind, dann steht vor allem eines im Vordergrund: Wenn wir an unseren Netzen nicht ausreichend verdienen dürfen, dann werden wir auch nicht mehr investieren. Die versteckte Drohung: Dann werden in Deutschland eben die Lichter ausgehen. In diese Kerbe schlug auch Klaus-Dieter Maubach, bei der Avacon AG als Vorstandsmitglied verantwortlich für das Strom- und Gasnetz. Aber Maubach war doch konstruktiv: „Wir müssen unsere Netze so aufsplitten, dass wir die Kosten jeder Stufe genau kennen.“ Maubach geht von einem „fortschreitenden Unbundling im Netzbetreibergeschäft“ aus, lehnt das Legal Unbundling aber ab, „weil dadurch Synergien zerstört werden und damit die Kosten steigen“. Der Avacon-Vorstand kündigte an, dass sein Unternehmen auch den Betrieb fremder Netze übernehmen will: „Wir sind auf dem Weg zum Netzdienstleister.“

Auf diesem Weg ist verstärkt auch ABB. Wolf-Günter Janko, Account Manager der ABB Utilities, Mannheim: „Die Herausforderung ist, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit den richtigen Personen zur Verfügung zu stellen.“ Jedes Objekt, ob Schalter oder Trafo, ob Kabel oder Freileitung, hat eigene Informationen, die in ein gesamtes Informationssystem integriert werden müssen. „Industrial IT“ heißt dazu das Angebot von ABB, bei dem es laut Janko um kürzere Lieferzeiten, schnellere Verfügbarkeit und durchgängige Konsistenz von Daten geht. Auch wenn bestimmte Komponenten in existierenden Anlagen nicht von ABB sind, so ließen sich diese doch in neue Informationssysteme integrieren, so Janko, dessen Credo „Kosten sparen und mehr Geld verdienen“ heißt.

„Modulare Konzepte bringen Prozessoptimierung“, betonte Georg Friberg, bei der ABB Calor Emag Hochspannungs GmbH in Hanau für das Geschäftssegment gasisolierte Schaltanlagen verantwortlich. Friberg machte in Schwetzingen in seinem Vortrag anschaulich, wie sich die Zeit von der Planung bis zum Betrieb einer 110-kV-Umspannanlage von mehreren Jahren auf wenige Monate verkürzen lässt – mit deutlich geringeren Kosten. Voraussetzung: Alle Beteiligten müssen auf gleicher IT-Basis arbeiten. Friberg: „Voraussetzung für einen effizienten Einsatz modularer Schaltanlagensysteme ist zum einen die konsequente Integration der einzelnen Komponenten und Betriebsmittel im Hinblick auf die technische Funktionalität der Anlage. Zum anderen muss das modulare System jedoch auch eine einfache und konsistente Verknüpfung der Aufgaben auf Betriebsmittelebene mit den Aufgaben auf Systemebene ermöglichen.“

Systemintegration als roter Faden

„Systemintegration“ zog sich wie ein roter Faden durch die Vorträge der ABB-Veranstaltung. Das bedeutet, technische und kommerzielle Prozesse müssen nahtlos integriert werden. Bisher getrennt arbeitende Unternehmensbereiche werden zusammengeführt. Informationsflüsse werden verdichtet und gezielt durch unterschiedliche Unternehmensbereiche genutzt. „Neben all diesen Veränderungen ist stets die wirtschaftlich effektive und kontinuierliche Betriebsführung zu gewährleisten“, so Gerhard Weissmüller, Vorstandsmitglied der Technischen Werke Ludwigshafen AG, der in einer neuen Querverbundwarte die Netzführung aller Geschäftssparten vereinigt hat.

„Mit dem Customer Relationship Management System eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten zur Analyse der Kundenbeziehungen, um der Vertriebssteuerung auf Basis der Kundenwertigkeit und einer marktorientierten Kunden-Segmentierung Raum zu geben. Alle Systeme sind über ein Datawarehouse verzahnt – auf Basis eines Berechtigungskonzeptes natürlich für die Mitarbeiter der einzelnen Unternehmensbereiche unterschiedlich zugänglich“, sagte Matthias Krause, technischer Geschäftsführer der Energieversorgung Halle GmbH.

„In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der ABB Utilities GmbH wurden für die 110- und 30-kV-Anlagen Wesertals die Grundlagen für eine auf Betriebsmittelzustand und -wichtigkeit basierende Re-Investitonsstrategie geschaffen“, erläuterte Alexander Montebaur, Leiter des Bereiches Asset Management bei der Elektrizitätswerk Wesertal GmbH, Hameln.

Netzausbau ist notwendig

Letztendlich geht es darum, die Netze richtig zu nutzen. Wenn in Deutschland die Windkraftleistung von jetzt 12 000 MW auf 22 000 MW ausgebaut wird, dann sind zusätzlich 700 km 380-kV-Leitungen und 300 km 110-kV-Leitungen notwendig, erklärte Prof. Hans-Jürgen Haubrich, Leiter des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen. Der Aufwand dafür betrage jährlich 75 Millionen Euro. Passiert das nicht und die Windkraftwerke kommen trotzdem, dann, so Haubrich, „wird es in Deutschland keinen Stromhandel mehr geben, denn die Netze sind ausgelastet“.


 

Montag, 6.03.2023, 17:11 Uhr
Helmut Sendner
Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Kosten sparen und Geld verdienen
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E&M Vor 20 Jahren
Kosten sparen und Geld verdienen
Vor 20 Jahren hat sich das Bundeskartellamt intensiv mit der Ermittlung der Netzentgelte beschäftigt und so manche Kalkulation angeprangert.
Einige Jahre lud der Technologiekonzern ABB seine Kunden und Partner sowie Politiker, Wissenschaftler, Repräsentanten der Verwaltung und Journalisten zu einer Tagung ins Schwetzinger Schloss ein. Dort, wo sich schon Voltaire, Mozart und Friedrich Schiller für ihre Werke Inspiration geholt hatten, diskutierten die Teilnehmer vor allem über Netzführung, Netzausbau, Regulierung und darüber, was das alles kostet.

Im Jahr 2003 fand der erste Schwetzinger Energie-Dialog statt. Es ging vor allem darum, mit den richtigen IT-Instrumenten beim Netzmanagement viel Geld zu sparen. Gleichzeitig waren schon damals die Kosten des Netzbetriebs und die Kalkulation der Netzentgelte große Aufreger.

E&M-Chefredakteur Helmut Sendner berichtete vor 20 Jahre über seine Eindrücke von der Tagung.

Netzmissbrauch füllt die Kassen. Davon jedenfalls redete im Schwetzinger Rokoko-Schloss Markus Wagemann, Vorsitzender der 11. Beschlussabteilung im Bundeskartellamt. „Die gegenwärtigen Preissteigerungen für alle Kundengruppen beruhen nicht allein auf staatlichen Maßnahmen“, so der Kartellrechtler. „Die großen Spannen bei den Netznutzungsentgelten sind nicht durch Strukturunterschiede erklärbar“, gab Wagemann den Vertretern der EVU mit auf den Weg. Die Berliner Wettbewerbshüter hatten wenige Tage vorher die Teag abgestraft. In einer sofort vollziehbaren Entscheidung forderte die Behörde, die Teag müsse die Netzentgelte um zehn Prozent senken.

Bemängelt wurde vom Bundeskartellamt, dass der Versorger in seine Netzkosten eine Eigenkapitalverzinsung auf der Basis von Tagesneuwerten sowie einen Wagniszuschlag einkalkulierte. Besonders sauer aufgestoßen ist den Berliner Kartellwächtern zudem, dass die von der Teag vorgenommenen Rückstellungen für ein Kartellamtsverfahren gleich in die Netzkosten gemischt wurden und der Aufwand für Sport-Sponsoring ebenfalls auf die Netzkosten umgelegt wurde.

Sport-Sponsoring auf die Netzkosten umgelegt

Immerhin bescheinigte Wagemann den Stromversorgern insgesamt, dass der Netzzugang selbst mittlerweile funktioniert, und dass die hohen Netzentgelte das Haupthindernis für einen wirksamen Wettbewerb seien. Das Urteil gegen die Teag hat laut Kartellamtspräsident Ulf Böge eine „Signalwirkung“. Wobei abzuwarten ist, wie das Oberlandesgericht Düsseldorf entscheidet, bei dem die Teag Beschwerde einlegen will.
 
Zunächst werden die Netzentgelte Zankapfel bleiben, beim Bundeskartellamt stehen zehn ähnliche Verfahren wie gegen die Teag noch an. Im Brennpunkt steht der Kalkulationsleitfaden der Verbändevereinbarung (VV II plus): Was alles darf den Netzkosten zugeschlagen werden – was darf mit dem Netz verdient werden – wie können die Kosten verschiedener Netzbetreiber seriös verglichen werden?

Es geht um den Verkabelungsdraht, um die Leitungslänge, um die Einwohnerdichte, die Abnahmedichte und um weitere Strukturmerkmale.

„Ein EK-Zins von 6,5 Prozent einschließlich Wagniszuschlag ist zu hoch“, erklärte Wagemann, und wenn es um den Vergleich der Kosten verschiedener Netzbetreiber geht, dann meint Wagemann, „wäre der Erlös pro Kilometer Leitungslänge eine Basis für einen Vergleich“. Der Kartellamtsdirektor meldete bei dem ABB-Symposium „Energieversorger im Dialog“ Bedenken gegen die aktuell geplante Verrechtlichung der VV II plus im Zuge der bevorstehenden Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes an. Die Brüsseler Vorgaben würden damit nicht erfüllt, glaubt Wagemann.

Wenn die EVU bei diesem Thema im Dialog sind, dann steht vor allem eines im Vordergrund: Wenn wir an unseren Netzen nicht ausreichend verdienen dürfen, dann werden wir auch nicht mehr investieren. Die versteckte Drohung: Dann werden in Deutschland eben die Lichter ausgehen. In diese Kerbe schlug auch Klaus-Dieter Maubach, bei der Avacon AG als Vorstandsmitglied verantwortlich für das Strom- und Gasnetz. Aber Maubach war doch konstruktiv: „Wir müssen unsere Netze so aufsplitten, dass wir die Kosten jeder Stufe genau kennen.“ Maubach geht von einem „fortschreitenden Unbundling im Netzbetreibergeschäft“ aus, lehnt das Legal Unbundling aber ab, „weil dadurch Synergien zerstört werden und damit die Kosten steigen“. Der Avacon-Vorstand kündigte an, dass sein Unternehmen auch den Betrieb fremder Netze übernehmen will: „Wir sind auf dem Weg zum Netzdienstleister.“

Auf diesem Weg ist verstärkt auch ABB. Wolf-Günter Janko, Account Manager der ABB Utilities, Mannheim: „Die Herausforderung ist, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit den richtigen Personen zur Verfügung zu stellen.“ Jedes Objekt, ob Schalter oder Trafo, ob Kabel oder Freileitung, hat eigene Informationen, die in ein gesamtes Informationssystem integriert werden müssen. „Industrial IT“ heißt dazu das Angebot von ABB, bei dem es laut Janko um kürzere Lieferzeiten, schnellere Verfügbarkeit und durchgängige Konsistenz von Daten geht. Auch wenn bestimmte Komponenten in existierenden Anlagen nicht von ABB sind, so ließen sich diese doch in neue Informationssysteme integrieren, so Janko, dessen Credo „Kosten sparen und mehr Geld verdienen“ heißt.

„Modulare Konzepte bringen Prozessoptimierung“, betonte Georg Friberg, bei der ABB Calor Emag Hochspannungs GmbH in Hanau für das Geschäftssegment gasisolierte Schaltanlagen verantwortlich. Friberg machte in Schwetzingen in seinem Vortrag anschaulich, wie sich die Zeit von der Planung bis zum Betrieb einer 110-kV-Umspannanlage von mehreren Jahren auf wenige Monate verkürzen lässt – mit deutlich geringeren Kosten. Voraussetzung: Alle Beteiligten müssen auf gleicher IT-Basis arbeiten. Friberg: „Voraussetzung für einen effizienten Einsatz modularer Schaltanlagensysteme ist zum einen die konsequente Integration der einzelnen Komponenten und Betriebsmittel im Hinblick auf die technische Funktionalität der Anlage. Zum anderen muss das modulare System jedoch auch eine einfache und konsistente Verknüpfung der Aufgaben auf Betriebsmittelebene mit den Aufgaben auf Systemebene ermöglichen.“

Systemintegration als roter Faden

„Systemintegration“ zog sich wie ein roter Faden durch die Vorträge der ABB-Veranstaltung. Das bedeutet, technische und kommerzielle Prozesse müssen nahtlos integriert werden. Bisher getrennt arbeitende Unternehmensbereiche werden zusammengeführt. Informationsflüsse werden verdichtet und gezielt durch unterschiedliche Unternehmensbereiche genutzt. „Neben all diesen Veränderungen ist stets die wirtschaftlich effektive und kontinuierliche Betriebsführung zu gewährleisten“, so Gerhard Weissmüller, Vorstandsmitglied der Technischen Werke Ludwigshafen AG, der in einer neuen Querverbundwarte die Netzführung aller Geschäftssparten vereinigt hat.

„Mit dem Customer Relationship Management System eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten zur Analyse der Kundenbeziehungen, um der Vertriebssteuerung auf Basis der Kundenwertigkeit und einer marktorientierten Kunden-Segmentierung Raum zu geben. Alle Systeme sind über ein Datawarehouse verzahnt – auf Basis eines Berechtigungskonzeptes natürlich für die Mitarbeiter der einzelnen Unternehmensbereiche unterschiedlich zugänglich“, sagte Matthias Krause, technischer Geschäftsführer der Energieversorgung Halle GmbH.

„In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der ABB Utilities GmbH wurden für die 110- und 30-kV-Anlagen Wesertals die Grundlagen für eine auf Betriebsmittelzustand und -wichtigkeit basierende Re-Investitonsstrategie geschaffen“, erläuterte Alexander Montebaur, Leiter des Bereiches Asset Management bei der Elektrizitätswerk Wesertal GmbH, Hameln.

Netzausbau ist notwendig

Letztendlich geht es darum, die Netze richtig zu nutzen. Wenn in Deutschland die Windkraftleistung von jetzt 12 000 MW auf 22 000 MW ausgebaut wird, dann sind zusätzlich 700 km 380-kV-Leitungen und 300 km 110-kV-Leitungen notwendig, erklärte Prof. Hans-Jürgen Haubrich, Leiter des Instituts für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen. Der Aufwand dafür betrage jährlich 75 Millionen Euro. Passiert das nicht und die Windkraftwerke kommen trotzdem, dann, so Haubrich, „wird es in Deutschland keinen Stromhandel mehr geben, denn die Netze sind ausgelastet“.


 

Montag, 6.03.2023, 17:11 Uhr
Helmut Sendner

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