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Energie & Management > Windkraft Offshore - Konkurrenz um Flächen wächst
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore

Konkurrenz um Flächen wächst

Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat in seiner Jahrespressekonferenz über den Ausbau der Offshore-Windenergie sowie über Forschungsaufgaben zum Klimawandel informiert.
Der Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten, Unterwasserschall sowie die Begleitung der Schifffahrt auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und autonomer Steuerung haben das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 2023 beschäftigt. Für den Offshore-Windenergieausbau wird derzeit der Flächenentwicklungsplan fortgeschrieben.

Im September 2023 hatte die Behörde den Vorentwurf zum nächsten Flächenentwicklungsplan (FEP) für Offshore-Windenergie veröffentlicht. Der aktuelle FEP enthält das Ausbauziel von 30.000 MW bis 2030. In der Fortschreibung werden Flächen für bis zu 70.000 MW bis 2045 identifiziert, mindestens aber Festlegungen für Inbetriebnahmen von Offshore-Windparks und Netzanbindungssystemen bis 2037, teilte das BSH mit.

Danach sind in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee und Ostsee und im Küstenmeer zurzeit 1.564 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 8.400 MW installiert. Im Bau oder kurz vor Baubeginn sind vier weitere Windparks mit 2.540 MW. Zur Ausschließlichen Wirtschaftszone gehören knapp 33.000 Quadratkilometer von Nord- und Ostsee, die außerhalb des Hoheitsgebiets liegen, aber von Deutschland wirtschaftlich genutzt werden dürfen. 

Standards beim Naturschutz sollen erhalten bleiben

„Die Energiewende verändert die Nutzung von Nord- und Ostsee in einem nie dagewesenen Umfang“, sagte der Präsident des Bundesamts, Helge Heegewaldt. Die Konkurrenz um Flächen mit Fischerei und Seefahrt wachse. Er betonte aber: „Wir sind überzeugt, dass die Offshore-Windenergie ein elementarer Baustein zur Umgestaltung unseres Energiesystems und zur Eindämmung des Klimawandels ist.“ 

Nolte versicherte auch, dass es bei der Ausweisung der Flächen und der Genehmigung der Anlagen bei den hohen Standards für den Meeresnaturschutz bleiben werde: „Da wird es keine Absenkung der Standards geben.“ 

Im Februar hatte das BSH − wie berichtet − eine neue Verordnung zur Umsetzung des Windenergie-auf-See-Gesetzes beschlossen. Darin wurde die Eignung von drei Flächen in der Nordsee für den Bau von Offshore-Windkraftanlagen festgestellt. Auf den zur Versteigerung ausgeschriebenen Meeresflächen können Energieunternehmen drei Windparks mit einer Leistung von zusammen 5.500 MW errichten.

Drittwärmstes Jahr seit 1969

Für die Nordsee war 2023 das drittwärmste Jahr (nach 2014 und 2022) seit Beginn der BSH-Analysen im Jahr 1969. Der September 2023 war der wärmste September seit Beginn der Beobachtungen. Für die Ostsee war das Jahr 2023 bei den Oberflächentemperaturen insgesamt weniger extrem als für die Nordsee, vor allem wegen vergleichsweise kühlerer nördlicher Bereiche. In der deutschen AWZ der Ostsee war 2023 ebenfalls das dritt- bis viertwärmste Jahr seit Beginn dieser Datenreihe 1990. In Nordsee und Ostsee war es bereits das 11. Jahr in Folge, das wärmer war als das langjährige Mittel von 1991 bis 2020.

Weiter ging das BSH bei seiner Pressekonferenz auf das europäische Copernicus-Programm ein, das aus Satellitendaten extrahierte Informationen über den physikalischen und biologischen Zustand der Meere sowie Klimaüberwachungsdaten der Vergangenheit zur Verfügung stellt. Am BSH ist auch die nationale Fachkoordination für den Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt angesiedelt. Das Programm soll künftig mehr Informationen zu klimarelevanten Fragestellungen liefern, unter anderem umfassende Simulationen, in denen Auswirkungen auf die Biodiversität und das Meer als Lebensmittelquelle gezeigt werden.

Im internationalen Ozeanbeobachtungsprogramm Argo werden autonome Treibkörper (Floats) eingesetzt, um kontinuierliche Messungen zu generieren und beispielsweise Analysen zur Erwärmung und zum Meeresspiegelanstieg durchzuführen. Durch Argo sind, so das BSH, genauere Aussagen zum Klimawandel im Ozean möglich geworden. Seit 2023 werden auch Geräte eingesetzt, die Messungen zur CO2-Aufnahme des Ozeans und zu Sauerstoffmangelzonen durchführen.

Dienstag, 12.03.2024, 16:16 Uhr
Günter Drewnitzky / dpa
Energie & Management > Windkraft Offshore - Konkurrenz um Flächen wächst
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore
Konkurrenz um Flächen wächst
Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat in seiner Jahrespressekonferenz über den Ausbau der Offshore-Windenergie sowie über Forschungsaufgaben zum Klimawandel informiert.
Der Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten, Unterwasserschall sowie die Begleitung der Schifffahrt auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und autonomer Steuerung haben das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) 2023 beschäftigt. Für den Offshore-Windenergieausbau wird derzeit der Flächenentwicklungsplan fortgeschrieben.

Im September 2023 hatte die Behörde den Vorentwurf zum nächsten Flächenentwicklungsplan (FEP) für Offshore-Windenergie veröffentlicht. Der aktuelle FEP enthält das Ausbauziel von 30.000 MW bis 2030. In der Fortschreibung werden Flächen für bis zu 70.000 MW bis 2045 identifiziert, mindestens aber Festlegungen für Inbetriebnahmen von Offshore-Windparks und Netzanbindungssystemen bis 2037, teilte das BSH mit.

Danach sind in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee und Ostsee und im Küstenmeer zurzeit 1.564 Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 8.400 MW installiert. Im Bau oder kurz vor Baubeginn sind vier weitere Windparks mit 2.540 MW. Zur Ausschließlichen Wirtschaftszone gehören knapp 33.000 Quadratkilometer von Nord- und Ostsee, die außerhalb des Hoheitsgebiets liegen, aber von Deutschland wirtschaftlich genutzt werden dürfen. 

Standards beim Naturschutz sollen erhalten bleiben

„Die Energiewende verändert die Nutzung von Nord- und Ostsee in einem nie dagewesenen Umfang“, sagte der Präsident des Bundesamts, Helge Heegewaldt. Die Konkurrenz um Flächen mit Fischerei und Seefahrt wachse. Er betonte aber: „Wir sind überzeugt, dass die Offshore-Windenergie ein elementarer Baustein zur Umgestaltung unseres Energiesystems und zur Eindämmung des Klimawandels ist.“ 

Nolte versicherte auch, dass es bei der Ausweisung der Flächen und der Genehmigung der Anlagen bei den hohen Standards für den Meeresnaturschutz bleiben werde: „Da wird es keine Absenkung der Standards geben.“ 

Im Februar hatte das BSH − wie berichtet − eine neue Verordnung zur Umsetzung des Windenergie-auf-See-Gesetzes beschlossen. Darin wurde die Eignung von drei Flächen in der Nordsee für den Bau von Offshore-Windkraftanlagen festgestellt. Auf den zur Versteigerung ausgeschriebenen Meeresflächen können Energieunternehmen drei Windparks mit einer Leistung von zusammen 5.500 MW errichten.

Drittwärmstes Jahr seit 1969

Für die Nordsee war 2023 das drittwärmste Jahr (nach 2014 und 2022) seit Beginn der BSH-Analysen im Jahr 1969. Der September 2023 war der wärmste September seit Beginn der Beobachtungen. Für die Ostsee war das Jahr 2023 bei den Oberflächentemperaturen insgesamt weniger extrem als für die Nordsee, vor allem wegen vergleichsweise kühlerer nördlicher Bereiche. In der deutschen AWZ der Ostsee war 2023 ebenfalls das dritt- bis viertwärmste Jahr seit Beginn dieser Datenreihe 1990. In Nordsee und Ostsee war es bereits das 11. Jahr in Folge, das wärmer war als das langjährige Mittel von 1991 bis 2020.

Weiter ging das BSH bei seiner Pressekonferenz auf das europäische Copernicus-Programm ein, das aus Satellitendaten extrahierte Informationen über den physikalischen und biologischen Zustand der Meere sowie Klimaüberwachungsdaten der Vergangenheit zur Verfügung stellt. Am BSH ist auch die nationale Fachkoordination für den Copernicus-Dienst zur Überwachung der Meeresumwelt angesiedelt. Das Programm soll künftig mehr Informationen zu klimarelevanten Fragestellungen liefern, unter anderem umfassende Simulationen, in denen Auswirkungen auf die Biodiversität und das Meer als Lebensmittelquelle gezeigt werden.

Im internationalen Ozeanbeobachtungsprogramm Argo werden autonome Treibkörper (Floats) eingesetzt, um kontinuierliche Messungen zu generieren und beispielsweise Analysen zur Erwärmung und zum Meeresspiegelanstieg durchzuführen. Durch Argo sind, so das BSH, genauere Aussagen zum Klimawandel im Ozean möglich geworden. Seit 2023 werden auch Geräte eingesetzt, die Messungen zur CO2-Aufnahme des Ozeans und zu Sauerstoffmangelzonen durchführen.

Dienstag, 12.03.2024, 16:16 Uhr
Günter Drewnitzky / dpa

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