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Energie & Management > Photovoltaik - Kommunale Versorger planen 130-MW-Solarpark an der Rhön
Quelle: Fotolia / pxl.store
Photovoltaik

Kommunale Versorger planen 130-MW-Solarpark an der Rhön

Groß denken am Fuße der Rhön: Im Drei-Länder-Eck macht sich ein Verbund von kommunalen Versorgern auf den Weg zu einem Solarpark-Projekt mit rekordverdächtigen 130 MW Leistung.
Das Überlandwerk Rhön (ÜWR) und die Energieallianz Bayern (EAB) arbeiten am größten Solarpark-Projekt der Region. Im Drei-Länder-Eck Bayern-Thüringen-Hessen wollen sie ein Freiflächen-Vorhaben mit einer Gesamtleistung von etwa 130 MW realisieren.

Von einer „gewissen Einmaligkeit für die Region und das Unternehmen“ spricht ÜWR-Vorstandssprecher Joachim Schärtl gegenüber unserer Redaktion. Mit den Plänen traten die Versorger nun vor die örtliche Politik in Mellrichstadt. Interessant dabei, dass die Mandatsträger ähnlichen Erneuerbaren-Ideen vor rund zehn Jahren noch einen Riegel vorgeschoben hatten.

Mit dem überragenden öffentlichen Interesse am Ausbau der Erneuerbaren und wirtschaftlich guten Aussichten hat die Haltung sich inzwischen gewandelt. Und so sollen Module auf zwei Flächen im Stadtteil Roßrieth (45 Hektar) und ein Areal entlang der Autobahn 71, zwischen dem Ortsteil Sondheim und der thüringischen Gemeinde Grabfeld (85 Hektar), künftig Strom aus der Sonne ernten.

Öffentliche Beteiligung an 100-Millionen-Projekt möglich

Der Autobahn-Seitenbereich hat dabei laut Auskunft von Joachim Schärtl und seinem Co-Geschäftsführer Roland Göpfert weniger Hürden zu nehmen, weil es sich dort um eine nicht-privilegierte Fläche innerhalb eines 200-Meter-Korridors zur Schnellstraße handelt. Im Falle der Roßriether Ackerflächen benötige es mehr Mitwirkung durch die Kommune.

Zusammen soll das Projekt rechnerisch 38.000 Haushalte mit Grünstrom beliefern, das ist für das ÜWR als Flächenversorger in einem Gebiet mit 92.000 Menschen ein Meilenstein. Denn aktuell befinden sich erst etwa 200 MW an Erneuerbaren-Kapazität am Netz des Versorgers, meist Kleinanlagen, aber auch ein 34-MW-Windpark. Die größte Freiflächen-Solaranlage erstreckt sich derzeit über 8 Hektar Fläche.

Das ÜWR und die EAB sind getragen von etlichen Kommunen und Versorgern in Unterfranken und ganz Bayern, das Überlandwerk zählt selbst zu den Gesellschaftern der Allianz. Zusammen peilen die Partner in Roßrieth und Sondheim/Grabfeld eine Investition von etwa 85 bis 100 Millionen Euro an. In der Projektentwicklungsphase bilden die beiden Unternehmen zunächst gleichberechtigt eine Gesellschaft. Sobald die Umsetzung des Solarparks ansteht, wollen ÜWR und EAB in einer Betreibergesellschaft jeweils 25,1 Prozent der Anteile übernehmen. Der Rest soll für eine öffentliche Beteiligung zur Verfügung stehen.

Die ÜWR-Chefs gehen davon aus, wie üblich etwa 20 Prozent der Investitionssumme durch Eigenkapital bereitstellen zu müssen. Das entspräche bei einer Viertelbeteiligung etwa fünf Millionen Euro und ist so viel, wie das Überlandwerk im Jahr in die Netze investiert. Aktuell stehen Gespräche mit den Übertragungsnetzbetreibern an, weil ein Anschluss ans 110-kV-Netz erforderlich ist. Die naturschutzrechtlichen Prüfungen sollen 2025 erfolgen, sodass der Bau des Solarparks im Idealfall im Herbst 2026 beginnen kann.

Mittwoch, 28.02.2024, 10:13 Uhr
Volker Stephan
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Kommunale Versorger planen 130-MW-Solarpark an der Rhön
Groß denken am Fuße der Rhön: Im Drei-Länder-Eck macht sich ein Verbund von kommunalen Versorgern auf den Weg zu einem Solarpark-Projekt mit rekordverdächtigen 130 MW Leistung.
Das Überlandwerk Rhön (ÜWR) und die Energieallianz Bayern (EAB) arbeiten am größten Solarpark-Projekt der Region. Im Drei-Länder-Eck Bayern-Thüringen-Hessen wollen sie ein Freiflächen-Vorhaben mit einer Gesamtleistung von etwa 130 MW realisieren.

Von einer „gewissen Einmaligkeit für die Region und das Unternehmen“ spricht ÜWR-Vorstandssprecher Joachim Schärtl gegenüber unserer Redaktion. Mit den Plänen traten die Versorger nun vor die örtliche Politik in Mellrichstadt. Interessant dabei, dass die Mandatsträger ähnlichen Erneuerbaren-Ideen vor rund zehn Jahren noch einen Riegel vorgeschoben hatten.

Mit dem überragenden öffentlichen Interesse am Ausbau der Erneuerbaren und wirtschaftlich guten Aussichten hat die Haltung sich inzwischen gewandelt. Und so sollen Module auf zwei Flächen im Stadtteil Roßrieth (45 Hektar) und ein Areal entlang der Autobahn 71, zwischen dem Ortsteil Sondheim und der thüringischen Gemeinde Grabfeld (85 Hektar), künftig Strom aus der Sonne ernten.

Öffentliche Beteiligung an 100-Millionen-Projekt möglich

Der Autobahn-Seitenbereich hat dabei laut Auskunft von Joachim Schärtl und seinem Co-Geschäftsführer Roland Göpfert weniger Hürden zu nehmen, weil es sich dort um eine nicht-privilegierte Fläche innerhalb eines 200-Meter-Korridors zur Schnellstraße handelt. Im Falle der Roßriether Ackerflächen benötige es mehr Mitwirkung durch die Kommune.

Zusammen soll das Projekt rechnerisch 38.000 Haushalte mit Grünstrom beliefern, das ist für das ÜWR als Flächenversorger in einem Gebiet mit 92.000 Menschen ein Meilenstein. Denn aktuell befinden sich erst etwa 200 MW an Erneuerbaren-Kapazität am Netz des Versorgers, meist Kleinanlagen, aber auch ein 34-MW-Windpark. Die größte Freiflächen-Solaranlage erstreckt sich derzeit über 8 Hektar Fläche.

Das ÜWR und die EAB sind getragen von etlichen Kommunen und Versorgern in Unterfranken und ganz Bayern, das Überlandwerk zählt selbst zu den Gesellschaftern der Allianz. Zusammen peilen die Partner in Roßrieth und Sondheim/Grabfeld eine Investition von etwa 85 bis 100 Millionen Euro an. In der Projektentwicklungsphase bilden die beiden Unternehmen zunächst gleichberechtigt eine Gesellschaft. Sobald die Umsetzung des Solarparks ansteht, wollen ÜWR und EAB in einer Betreibergesellschaft jeweils 25,1 Prozent der Anteile übernehmen. Der Rest soll für eine öffentliche Beteiligung zur Verfügung stehen.

Die ÜWR-Chefs gehen davon aus, wie üblich etwa 20 Prozent der Investitionssumme durch Eigenkapital bereitstellen zu müssen. Das entspräche bei einer Viertelbeteiligung etwa fünf Millionen Euro und ist so viel, wie das Überlandwerk im Jahr in die Netze investiert. Aktuell stehen Gespräche mit den Übertragungsnetzbetreibern an, weil ein Anschluss ans 110-kV-Netz erforderlich ist. Die naturschutzrechtlichen Prüfungen sollen 2025 erfolgen, sodass der Bau des Solarparks im Idealfall im Herbst 2026 beginnen kann.

Mittwoch, 28.02.2024, 10:13 Uhr
Volker Stephan

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