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Eine Studie der KfW stellt fest, dass Ladepunkte für Elektrofahrzeuge relativ gleichmäßig verbreitet sind. Sie rät dazu, öffentliche Ladepunkte vor allem in Ballungsräumen zu errichten.
Die fehlende sichere Möglichkeit, das Fahrzeug zu laden, ist für viele Autofahrerinnen und Autofahrer bisher mit ein Hinderungsgrund, auf Elektromobilität umzusteigen. Eine Studie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellt fest, dass der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet bisher tendenziell gleichmäßig erfolgt. Allerdings sei der Bedarf in Ballungsräumen höher, weil dort die wenigsten Fahrzeugbesitzer einen eigenen Stellplatz haben, der mit Lade-Infrastruktur ausgerüstet werden kann. In dünn besiedelten Gebieten dagegen würden die meisten zu Hause oder am Arbeitsplatz laden. Öffentliche Ladepunkte seien dann nicht kostendeckend zu betreiben.
Daher rät die Studie im Ergebnis dazu, besonders in Ballungsgebieten verstärkt öffentliche Ladepunkte zu errichten. Die KfW vergibt die staatlichen Förderungen dafür. Im Bundesschnitt sind nur 2,4
% der Autos inzwischen elektrisch unterwegs. In Großstädten wie Berlin (2,8
%) und München (4,7
%) liegen die Quoten etwas höher. Spitzenreiter sind die Produktionsstandorte großer Autohersteller wie Ingolstadt mit 7,0
% und der Landkreis München mit 5,1
%.
Im Durchschnitt kommt bundesweit ein öffentlicher Ladepunkt auf 23 Elektrofahrzeuge. Allerdings sieht die Versorgungsquote auf dem Land oft schlechter aus als in den Städten, konstatiert die KfW. Bundesweit nennen 56
% der 4.000 repräsentativ Befragten mangelnde Lademöglichkeiten als Hindernis für den Kauf eines Elektrofahrzeugs. Die Ergebnisse sind Teil des Energiewende-Barometers der KfW.
Demzufolge ist die Zahl der Elektroautos in den vergangenen zwei Jahren dreimal stärker gewachsen als die Lademöglichkeiten. Sie liegt auch deutlich unter der ursprünglichen EU-Zielgröße von einem Ladepunkt pro zehn E-Mobilen. Im dicht besiedelten Nordrhein-Westfalen kommen laut einer Studie gut 27 Elektroautos auf einen öffentlichen Ladepunkt. KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib warnte: "Setzt sich dieser Trend fort, könnte dies für die Praxistauglichkeit der Elektromobilität zum Problem werden."
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Im ländlichen Raum dominieren private Ladepunkte vor öffentlichen (zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken) Quelle: KfW Energiewendebarometer 2021 |
Auf dem Land sind Ladepunkte oft defizitärEine Analyse der Profitabilität der öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland zeige zum einen, dass die Nutzungsraten öffentlicher Ladepunkte in den Jahren 2019 und 2020 eher gering waren. Dadurch erreichten nur wenige Ladeparks ökonomische Rentabilität, so die KfW. Öffentliche Ladepunkte würden insbesondere in dicht besiedelten Gebieten benötigt, wie auch der neue Masterplan "Ladeinfrastruktur II" der Bundesregierung unterstreicht. Zudem stelle die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur Planungstools bereit, mit denen zur Optimierung der Ladeinfrastruktur künftige Ladebedarfe geschätzt werden können. Private und öffentliche Ladepunkte sollten sich ergänzen, so die Bank.
Hinderlich für regionale Energieversorger sei auch die EU-Bestimmung, die die Trennung von Stromnetz- und Ladesäulenbetrieb vorsieht. Es sei für Stadtwerke zu teuer, eine eigene Geschäftssparte für wenige öffentliche Ladepunkte aufzubauen, wie ab 2023 vorgeschrieben. Daher müssten einige Unternehmen inzwischen ihre Ladesäulen wieder verkaufen, wie in der niedersächsischen Stadt Achim bei Bremen (wir berichteten).
Die aktuelle Studie
"Elektromobilität in Deutschland: Ausbau der Ladeinfrastruktur muss Schritt halten" steht auf der Internetseite der KfW-Bank zum Download bereit.
Donnerstag, 21.04.2022, 15:17 Uhr
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