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Energie & Management > Stromnetz - In Pulverdingen entsteht das größte Umspannwerk von Transnet BW
Visualisierung der neuen Anlage in Pulverdingen. Quelle: Transnet BW
Stromnetz

In Pulverdingen entsteht das größte Umspannwerk von Transnet BW

Am Standort Pulverdingen entsteht das größte Umspannwerk des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW. Geplant sind 26 Schaltfelder und Anlagen zur Netzstabilisierung.
Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Baumaßnahmen zur Erneuerung und Erweiterung des Umspannwerks Pulverdingen im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich im Jahr 2033, wird es sich nach Angaben des Unternehmens das größte Umspannwerk von Transnet BW sein.

In einer Mitteilung stellt der Übertragungsnetzbetreiber den Neu- und Umbau der Anlage in Zusammenhang mit den Erfordernissen der Energiewende, die vermutlich dafür sorgen wird, dass sich der Stromverbrauch in Deutschland bis 2045 im Vergleich zu heute auf über 1.000 Milliarden kWh verdoppelt. Parallel dazu wird sich die installierte Leistung aus erneuerbaren Energien verfünffachen.

Damit ändern sich auch die Anforderungen ans Stromnetz. Es ist nicht mehr nur fürs Verteilen des Stroms zuständig, sondern muss ihn auch aufnehmen können. Zum Beispiel wenn die Photovoltaik-Anlagen privater Haushalte an sonnigen Tagen mehr Energie liefern, als gerade vor Ort verbraucht wird. Hinzu kommt, dass das Netz flexibel mit der volatilen Einspeisung der Erneuerbaren umgehen muss. Außerdem übernehmen Umspannwerke zunehmend Aufgaben, die bisher große Kraftwerke erfüllt haben, wie beispielsweise die Bereitstellung von Blindleistung.
 

Mit der Modernisierung und Erweiterung der Anlage in Pulverdingen will Transnet BW diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Notwendigkeit der Maßnahme war bereits 2019 durch die Bundesnetzagentur bestätigt worden. Die Projektkosten liegen, wie Transnet BW der Redaktion mitteilte, in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Mit der Umsetzung wurde GE Grid Solutions als Generalunternehmer beauftragt.

Phasenschieber und Kompensationsanlagen

Der Vorsitzende der Transnet-BW-Geschäftsführung, Werner Götz, erklärte anlässlich des ersten Spatenstichs auf der Baustelle: „Mit der Erweiterung des Umspannwerks bringen wir die Energiewende ein gehöriges Stück voran. Bereits heute gehört der Standort Pulverdingen zu den wichtigsten Umspannwerken im Netz von Transnet BW. Dieser zentrale Kontenpunkt wird künftig unser größtes Umspannwerk sein.“

Die Erneuerung umfasst eine freiluftisolierte Schaltanlage mit 26 Schaltfeldern, zwei 380 kV/380 kV-Phasenschiebertransformatoren und fünf 380 kV/110-kV-Transformatoren mit Kabelverbindungen zu den dazugehörigen 110 kV-Schaltfeldern. Zusätzlich werden neue Stabilisierungskomponenten eingerichtet: eine 380-kV-Kompensationsdrosselspule und eine 380-kV-Kompensationskondensator-Anlage.

Für das aufwendige Vorhaben hat der baden-württembergische Ãœbertragungsnetzbetreiber eine Bauzeit von zehn Jahren veranschlagt. Die Geländeregulierung zur Herstellung einer ebenen Baustellenfläche ist bereits abgeschlossen. Projektleiter Christopher Kunstmann: „Eine besondere Herausforderung ist, dass die Maßnahmen während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. Mittels Provisorien und intelligenter Schaltungsplanung werden wir die Versorgungssicherheit auch während der Modernisierungsarbeiten jederzeit gewährleisten.“
 
Beim Spatenstich (von links): Marco Schöne (Transnet), Christopher Kunstmann (Transnet),Stefan Hartge (GE), Prof. Frank Adler (Landratsamt Ludwigsburg),
Werner Götz (Transnet), Jens Hübner (Stadt Markgröningen),
Olaf Jungnitsch (GE), Alexander Streblow (GE).
Quelle: Transnet BW 

Donnerstag, 22.06.2023, 12:30 Uhr
Günter Drewnitzky
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Visualisierung der neuen Anlage in Pulverdingen. Quelle: Transnet BW
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In Pulverdingen entsteht das größte Umspannwerk von Transnet BW
Am Standort Pulverdingen entsteht das größte Umspannwerk des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW. Geplant sind 26 Schaltfelder und Anlagen zur Netzstabilisierung.
Mit einem symbolischen Spatenstich haben die Baumaßnahmen zur Erneuerung und Erweiterung des Umspannwerks Pulverdingen im baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten, voraussichtlich im Jahr 2033, wird es sich nach Angaben des Unternehmens das größte Umspannwerk von Transnet BW sein.

In einer Mitteilung stellt der Übertragungsnetzbetreiber den Neu- und Umbau der Anlage in Zusammenhang mit den Erfordernissen der Energiewende, die vermutlich dafür sorgen wird, dass sich der Stromverbrauch in Deutschland bis 2045 im Vergleich zu heute auf über 1.000 Milliarden kWh verdoppelt. Parallel dazu wird sich die installierte Leistung aus erneuerbaren Energien verfünffachen.

Damit ändern sich auch die Anforderungen ans Stromnetz. Es ist nicht mehr nur fürs Verteilen des Stroms zuständig, sondern muss ihn auch aufnehmen können. Zum Beispiel wenn die Photovoltaik-Anlagen privater Haushalte an sonnigen Tagen mehr Energie liefern, als gerade vor Ort verbraucht wird. Hinzu kommt, dass das Netz flexibel mit der volatilen Einspeisung der Erneuerbaren umgehen muss. Außerdem übernehmen Umspannwerke zunehmend Aufgaben, die bisher große Kraftwerke erfüllt haben, wie beispielsweise die Bereitstellung von Blindleistung.
 

Mit der Modernisierung und Erweiterung der Anlage in Pulverdingen will Transnet BW diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Notwendigkeit der Maßnahme war bereits 2019 durch die Bundesnetzagentur bestätigt worden. Die Projektkosten liegen, wie Transnet BW der Redaktion mitteilte, in einem niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Mit der Umsetzung wurde GE Grid Solutions als Generalunternehmer beauftragt.

Phasenschieber und Kompensationsanlagen

Der Vorsitzende der Transnet-BW-Geschäftsführung, Werner Götz, erklärte anlässlich des ersten Spatenstichs auf der Baustelle: „Mit der Erweiterung des Umspannwerks bringen wir die Energiewende ein gehöriges Stück voran. Bereits heute gehört der Standort Pulverdingen zu den wichtigsten Umspannwerken im Netz von Transnet BW. Dieser zentrale Kontenpunkt wird künftig unser größtes Umspannwerk sein.“

Die Erneuerung umfasst eine freiluftisolierte Schaltanlage mit 26 Schaltfeldern, zwei 380 kV/380 kV-Phasenschiebertransformatoren und fünf 380 kV/110-kV-Transformatoren mit Kabelverbindungen zu den dazugehörigen 110 kV-Schaltfeldern. Zusätzlich werden neue Stabilisierungskomponenten eingerichtet: eine 380-kV-Kompensationsdrosselspule und eine 380-kV-Kompensationskondensator-Anlage.

Für das aufwendige Vorhaben hat der baden-württembergische Ãœbertragungsnetzbetreiber eine Bauzeit von zehn Jahren veranschlagt. Die Geländeregulierung zur Herstellung einer ebenen Baustellenfläche ist bereits abgeschlossen. Projektleiter Christopher Kunstmann: „Eine besondere Herausforderung ist, dass die Maßnahmen während des laufenden Betriebs durchgeführt werden. Mittels Provisorien und intelligenter Schaltungsplanung werden wir die Versorgungssicherheit auch während der Modernisierungsarbeiten jederzeit gewährleisten.“
 
Beim Spatenstich (von links): Marco Schöne (Transnet), Christopher Kunstmann (Transnet),Stefan Hartge (GE), Prof. Frank Adler (Landratsamt Ludwigsburg),
Werner Götz (Transnet), Jens Hübner (Stadt Markgröningen),
Olaf Jungnitsch (GE), Alexander Streblow (GE).
Quelle: Transnet BW 

Donnerstag, 22.06.2023, 12:30 Uhr
Günter Drewnitzky

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