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Energie & Management > Photovoltaik - Iffezheim mit noch mehr Solarstrom vom Kiessee
Diese Anlage in Iffezheim erhält eine noch größere "Schwester". Quelle: Erdgas Südwest
Photovoltaik

Iffezheim mit noch mehr Solarstrom vom Kiessee

Die Zeit des Kleckerns ist offenbar vorbei. Schwimmende Solaranlagen erreichen nun häufiger den zweistelligen MW-Bereich. Im Galopp sollen nun zwei Anlagen in Iffezheim entstehen.
Die Gemeinde Iffezheim in Baden-Württemberg macht in einem Schritt den Weg für gleich zwei schwimmende Solarkraftwerke (Floating PV) auf ihren Baggerseen frei. Zu einem Projekt auf dem Kühlsee, an dem die Stadtwerke Baden-Baden beteiligt sind (wir berichteten), kommt zugleich ein weitaus größeres Bauvorhaben auf dem benachbarten Kernsee hinzu.

Einen Spitzenplatz bei den deutschen Binnensee-Kraftwerken wird die Anlage einnehmen, die das örtliche Kies- und Baustoffunternehmen Kern entwickelt. 24,54 MW sollen die Module leisten können.
 
 
Als Partner hat Kern die Solartochter des Erneuerbaren-Ablegers von Baywa, Baywa Re Solar Projects. Gemeinsam wollen sie 14 Hektar des Kieswerk-Sees mit Solarplatten belegen. Das entspricht 15 Prozent des Gewässers und damit der geltenden Rechtslage, welcher Anteil einer Seefläche für Solarenergie zur Verfügung stehen darf. Allerdings hatten die Bundesländer im Mai per Mehrheitsbeschluss im Bundesrat Änderungen am Osterpaket der Bundesregierung verlangt. Im Sinne der Energiewende sollten mehr als 15 Prozent auf künstlichen Seen möglich sein, fordern die Länder.

Baywa Re Solar und Kern stellen übrigens einen Großteil des erzeugten Stroms der Allgemeinheit zur Verfügung. Das Kiesunternehmen benötigt ein Zehntel der Energie, 90 Prozent landen im öffentlichen Netz. Die beiden Iffezheimer Projekte trennt eine Durchgangsstraße, auf deren anderer Seite der See des Kieswerks Kühl liegt. Dort sind die Stadtwerke Baden-Baden und Erdgas Südwest, eine EnBW-Tochter, mit der Planung beauftragt. Sie bauen auf 3,5 Hektar Wasseroberfläche eine Anlage mit 6 MW Leistung.

Für beide Projekte hat der Iffezheimer Gemeinderat nun die Vorentwürfe der erforderlichen Bebauungspläne abgenickt. Damit rückt jeweils der Baustart näher. Ein Sprecher von Baywa Re wies auf Anfrage unserer Redaktion darauf hin, dass das Projekt nun in der nächsten Genehmigungsphase sei und im Sommer die öffentliche Erörterung beginnen könne. Das Unternehmen begrüße die ungeteilte Unterstützung der Gemeinde für das Vorhaben.

Der Kühlsee-Entwickler Erdgas Südwest hatte übrigens bereits beim ersten deutschen Floating-PV-Kraftwerk seine Finger im Spiel, das ebenfalls in Baden-Württemberg beheimatet ist. 2019 entstand in Renchen auf einem Baggersee des Kieswerks Ossola eine Anlage, die mit 2.300 Modulen und 750 kW, einem Pionier entsprechend, klein ausfiel.

Das größte aktuelle Vorhaben der Republik befindet sich derzeit in Brandenburg im Bau. Dort kommt die Anlage der Lausitz Energie Bergbau AG (Leag), von Projektentwickler EP New Energies GmbH (EPNE) und von der Pfalzwerke-Tochter Pfalzsolar nach Fertigstellung auf 29,1 MW.

Die Module schwimmen dann auf einem umgewandelten Tagebau, der nach der Flutung auf den schönen Namen Cottbuser Ostsee hört. Noch zu Beginn des laufenden Jahres hatte eine 3,1-MW-Anlage im westfälischen Haltern ihr Einjähriges als derzeit größte deutsche Anlage feiern können.

Donnerstag, 3.08.2023, 14:53 Uhr
Volker Stephan
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Diese Anlage in Iffezheim erhält eine noch größere "Schwester". Quelle: Erdgas Südwest
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Iffezheim mit noch mehr Solarstrom vom Kiessee
Die Zeit des Kleckerns ist offenbar vorbei. Schwimmende Solaranlagen erreichen nun häufiger den zweistelligen MW-Bereich. Im Galopp sollen nun zwei Anlagen in Iffezheim entstehen.
Die Gemeinde Iffezheim in Baden-Württemberg macht in einem Schritt den Weg für gleich zwei schwimmende Solarkraftwerke (Floating PV) auf ihren Baggerseen frei. Zu einem Projekt auf dem Kühlsee, an dem die Stadtwerke Baden-Baden beteiligt sind (wir berichteten), kommt zugleich ein weitaus größeres Bauvorhaben auf dem benachbarten Kernsee hinzu.

Einen Spitzenplatz bei den deutschen Binnensee-Kraftwerken wird die Anlage einnehmen, die das örtliche Kies- und Baustoffunternehmen Kern entwickelt. 24,54 MW sollen die Module leisten können.
 
 
Als Partner hat Kern die Solartochter des Erneuerbaren-Ablegers von Baywa, Baywa Re Solar Projects. Gemeinsam wollen sie 14 Hektar des Kieswerk-Sees mit Solarplatten belegen. Das entspricht 15 Prozent des Gewässers und damit der geltenden Rechtslage, welcher Anteil einer Seefläche für Solarenergie zur Verfügung stehen darf. Allerdings hatten die Bundesländer im Mai per Mehrheitsbeschluss im Bundesrat Änderungen am Osterpaket der Bundesregierung verlangt. Im Sinne der Energiewende sollten mehr als 15 Prozent auf künstlichen Seen möglich sein, fordern die Länder.

Baywa Re Solar und Kern stellen übrigens einen Großteil des erzeugten Stroms der Allgemeinheit zur Verfügung. Das Kiesunternehmen benötigt ein Zehntel der Energie, 90 Prozent landen im öffentlichen Netz. Die beiden Iffezheimer Projekte trennt eine Durchgangsstraße, auf deren anderer Seite der See des Kieswerks Kühl liegt. Dort sind die Stadtwerke Baden-Baden und Erdgas Südwest, eine EnBW-Tochter, mit der Planung beauftragt. Sie bauen auf 3,5 Hektar Wasseroberfläche eine Anlage mit 6 MW Leistung.

Für beide Projekte hat der Iffezheimer Gemeinderat nun die Vorentwürfe der erforderlichen Bebauungspläne abgenickt. Damit rückt jeweils der Baustart näher. Ein Sprecher von Baywa Re wies auf Anfrage unserer Redaktion darauf hin, dass das Projekt nun in der nächsten Genehmigungsphase sei und im Sommer die öffentliche Erörterung beginnen könne. Das Unternehmen begrüße die ungeteilte Unterstützung der Gemeinde für das Vorhaben.

Der Kühlsee-Entwickler Erdgas Südwest hatte übrigens bereits beim ersten deutschen Floating-PV-Kraftwerk seine Finger im Spiel, das ebenfalls in Baden-Württemberg beheimatet ist. 2019 entstand in Renchen auf einem Baggersee des Kieswerks Ossola eine Anlage, die mit 2.300 Modulen und 750 kW, einem Pionier entsprechend, klein ausfiel.

Das größte aktuelle Vorhaben der Republik befindet sich derzeit in Brandenburg im Bau. Dort kommt die Anlage der Lausitz Energie Bergbau AG (Leag), von Projektentwickler EP New Energies GmbH (EPNE) und von der Pfalzwerke-Tochter Pfalzsolar nach Fertigstellung auf 29,1 MW.

Die Module schwimmen dann auf einem umgewandelten Tagebau, der nach der Flutung auf den schönen Namen Cottbuser Ostsee hört. Noch zu Beginn des laufenden Jahres hatte eine 3,1-MW-Anlage im westfälischen Haltern ihr Einjähriges als derzeit größte deutsche Anlage feiern können.

Donnerstag, 3.08.2023, 14:53 Uhr
Volker Stephan

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