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Energie & Management > Wärme - Hannover ist erste niedersächsische Kommune mit Wärmeplanung
Quelle: Shutterstock
Wärme

Hannover ist erste niedersächsische Kommune mit Wärmeplanung

Als erste Kommune in Niedersachsen hat die Landeshauptstadt Hannover ihre Wärmeplanung im Dezember 2023 an das Land übermittelt. Jetzt steht der Entwurf im Internet zur Diskussion.
Lange vor der gesetzlichen Verpflichtung hat die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ihre kommunale Wärmeplanung begonnen. Mit Unterstützung von Enercity konnte deshalb Ende 2023 ein Entwurf erarbeitet werden. Demnach werden heute noch 62 Prozent der Gebäude mit Erdgas beheizt, 27 Prozent mit Fernwärme und der Rest mit Heizöl, Flüssiggas, Nahwärme und Biomasse. Spätestens 2045 soll klimaneutral erzeugte Fernwärme 56 Prozent der Gebäude versorgen, Wärmepumpen 34 Prozent und Nahwärmesysteme 9 Prozent. Ein Wasserstoffnetzgebiet wird demnach nicht geplant.

Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände haben nun zwei Monate lang die Möglichkeit, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Danach werde ein verbindlicher Plan entwickelt, den der Rat der Stadt endgültig beschließen soll. Auf der Ebene einzelner Stadtbezirke erfolgt die detaillierte Planung, wie es wo weitergehen soll auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Die Planungen sind jetzt öffentlich einsehbar und stehen als interaktive Wärmekarte im Internet bereit.

Für die Transformation zur klimaneutralen Fernwärme soll das heute noch mit Kohle betriebene Kraftwerk Stöcken ab Anfang 2027 abgelöst werden. Dafür kommen auch innovative Techniken zum Einsatz wie Großwärmepumpen, die Wasser aus dem Fluss Leine beziehungsweise vom Klärwerk nutzen und je 30 MW Wärme liefern sollen. Hinzu kommt eine Geothermieanlage im Nordosten der Stadt. Sie soll nach dem Prinzip eines unterirdischen Wärmetauschers arbeiten, entwickelt von der Firma Eavor Loop. Die Fernwärme nutzt außerdem industrielle Abwärme, Abfall-, Klärschlamm- und Altholzverbrennung.

Klarheit über Heizungsumbau

Dank des frühzeitigen kommunalen Wärmeplans können Hannoveraner Hauseigentümer nun frühzeitig sehen, ob sie für den Anschluss an Wärmenetze vorgesehen sind oder sich selbst um eine klimafreundliche Heizung kümmern müssen. „Wir wollen den Menschen möglichst schnell Klarheit geben, wohin die Reise geht“, sagte dazu Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bei der Vorstellung des Entwurfs für den hannoverschen Wärmeplan.

Eigentlichen müssen laut dem Gesetz zur Kommunalen Wärmplanung von 2023 Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern spätestens bis Mitte 2026 eine solche Planung vorlegen, kleinere Kommunen bis zum 30. Juni 2028. Alle Kommunen in Niedersachsen sind durch das niedersächsische Klimagesetz aber schon jetzt dazu verpflichtet, bis Ende 2026 einen Wärmeplan vorzulegen. Die Landeshauptstadt hat jetzt ein Beispiel gesetzt.
 
Die Wärmeplanung in Hannover ist erstellt
Quelle: Stadt Hannover

Die interaktive Wärmekarte der Stadt Hannover steht im Internet bereit.

Freitag, 12.01.2024, 13:03 Uhr
Susanne Harmsen
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Hannover ist erste niedersächsische Kommune mit Wärmeplanung
Als erste Kommune in Niedersachsen hat die Landeshauptstadt Hannover ihre Wärmeplanung im Dezember 2023 an das Land übermittelt. Jetzt steht der Entwurf im Internet zur Diskussion.
Lange vor der gesetzlichen Verpflichtung hat die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover ihre kommunale Wärmeplanung begonnen. Mit Unterstützung von Enercity konnte deshalb Ende 2023 ein Entwurf erarbeitet werden. Demnach werden heute noch 62 Prozent der Gebäude mit Erdgas beheizt, 27 Prozent mit Fernwärme und der Rest mit Heizöl, Flüssiggas, Nahwärme und Biomasse. Spätestens 2045 soll klimaneutral erzeugte Fernwärme 56 Prozent der Gebäude versorgen, Wärmepumpen 34 Prozent und Nahwärmesysteme 9 Prozent. Ein Wasserstoffnetzgebiet wird demnach nicht geplant.

Bürgerinnen und Bürger sowie Verbände haben nun zwei Monate lang die Möglichkeit, Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge einzureichen. Danach werde ein verbindlicher Plan entwickelt, den der Rat der Stadt endgültig beschließen soll. Auf der Ebene einzelner Stadtbezirke erfolgt die detaillierte Planung, wie es wo weitergehen soll auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung. Die Planungen sind jetzt öffentlich einsehbar und stehen als interaktive Wärmekarte im Internet bereit.

Für die Transformation zur klimaneutralen Fernwärme soll das heute noch mit Kohle betriebene Kraftwerk Stöcken ab Anfang 2027 abgelöst werden. Dafür kommen auch innovative Techniken zum Einsatz wie Großwärmepumpen, die Wasser aus dem Fluss Leine beziehungsweise vom Klärwerk nutzen und je 30 MW Wärme liefern sollen. Hinzu kommt eine Geothermieanlage im Nordosten der Stadt. Sie soll nach dem Prinzip eines unterirdischen Wärmetauschers arbeiten, entwickelt von der Firma Eavor Loop. Die Fernwärme nutzt außerdem industrielle Abwärme, Abfall-, Klärschlamm- und Altholzverbrennung.

Klarheit über Heizungsumbau

Dank des frühzeitigen kommunalen Wärmeplans können Hannoveraner Hauseigentümer nun frühzeitig sehen, ob sie für den Anschluss an Wärmenetze vorgesehen sind oder sich selbst um eine klimafreundliche Heizung kümmern müssen. „Wir wollen den Menschen möglichst schnell Klarheit geben, wohin die Reise geht“, sagte dazu Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bei der Vorstellung des Entwurfs für den hannoverschen Wärmeplan.

Eigentlichen müssen laut dem Gesetz zur Kommunalen Wärmplanung von 2023 Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern spätestens bis Mitte 2026 eine solche Planung vorlegen, kleinere Kommunen bis zum 30. Juni 2028. Alle Kommunen in Niedersachsen sind durch das niedersächsische Klimagesetz aber schon jetzt dazu verpflichtet, bis Ende 2026 einen Wärmeplan vorzulegen. Die Landeshauptstadt hat jetzt ein Beispiel gesetzt.
 
Die Wärmeplanung in Hannover ist erstellt
Quelle: Stadt Hannover

Die interaktive Wärmekarte der Stadt Hannover steht im Internet bereit.

Freitag, 12.01.2024, 13:03 Uhr
Susanne Harmsen

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