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Energie & Management > Windkraft Offshore - GWEC prognostiziert hohen weltweiten Zubau
Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore

GWEC prognostiziert hohen weltweiten Zubau

Laut dem Report 2023 des Global Wind Energy Council (GWEC) verzeichnete die weltweite Offshore-Windindustrie im Jahr 2022 mit dem Zubau von 8.800 MW Leistung ihr zweitbestes Jahr.
Die Offshore-Windenergie ist in diesem Jahrzehnt für eine schnelle Expansion in neue Märkte gerüstet, stellt der aktuelle Bericht des Global Wind Energy Council (GWEC) fest. Allerdings müssten Industrie und Regierungen zusammenarbeiten, um die Lizenzierung und Genehmigung zu beschleunigen und die Lieferketten auszubauen. Andernfalls könne die Offshore-Windenergie nicht die nötigen Beiträge zur Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten, warnt die Organisation zugleich.

Der Bericht 2023 prognostiziert, dass bis 2032 gewaltige 380.000 MW an neuen Offshore-Windenergieanlagen gebaut werden – fast die Hälfte davon in der Asien-Pazifik-Region (APAC). Die Größe des Potenzials in der APAC-Region, kombiniert mit der Anzahl neuer Länder, die für ihren Energiebedarf auf Offshore-Windenergie setzen, liege auch außerhalb Chinas bei mehr als 180.000 MW Kapazität. Allein Australien mache mehr als 50.000 MW der möglichen neuen Leistung aus. Der Bau neuer Offshore-Windkapazitäten in der APAC-Region zwischen 2023 und 2032 könnte etwa 650 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen, so der Report.

Europa gerät ins Hintertreffen

„Regierungen und Industrie müssen sich direkt den Herausforderungen stellen, mit denen der Sektor in Bezug auf Lieferkette, Genehmigungen und Politik konfrontiert ist, um zukunftssichere Märkte aufzubauen“, sagte der CEO des GWEC, Ben Backwell. Der Global Offshore Report 2023 weist auch auf die Risiken unzureichender politischer Rahmenbedingungen und zu zaghafter Ansätze hin. Während die Prognose für APAC angehoben wurde, musste sie für Europa und Nordamerika in den kommenden Jahren abgesenkt werden. Fast die Hälfte des Wachstums werde voraussichtlich aus der APAC-Region kommen, gefolgt von Europa (41 Prozent), Nordamerika (9 Prozent) und Lateinamerika (1 Prozent).

Das liege für Europa an Verzögerungen aufgrund langsamer Genehmigungen und Engpässen in den Lieferketten und bei den Schiffen und Häfen. Andererseits mache die längerfristige Prognose Hoffnung auf ein starkes Wachstum von bis zu 25.000 MW Windkraft Offshore jährlich für die Zeit von 2028 bis 2032. Backwell sagte: „Der Offshore-Windsektor hat ein weiteres Jahr mit beeindruckendem Wachstum geliefert und das Potenzial für ein Rekordwachstum von nun an jedes Jahr“. Dies würde zu einem transformierten, sauberen und sicheren Energiesystem führen – insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum.
 
Prognose der Entwicklung von Offshore-Windkraft nach Weltregionen von 2022 bis 2032
Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken
Quelle: GWEC Market Intelligence

Staaten müssen Hemmnisse beseitigen

„Wir glauben, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Regierungen, Verbrauchern, Lieferanten, Arbeitnehmern und Gemeinden sicherstellen können, dass die Vorteile des Offshore-Windkraftausbaus gerecht von allen Beteiligten geteilt werden“, kommentierte Ross Rolfe, Vorsitzender und CEO von Iberdrola Australia den Bericht. Rebecca Williams, Global Head of Offshore Wind, GWEC, sagte: „Allerdings befindet sich die Branche auch an einem kritischen Punkt.“ Es sei an der Zeit, einen neuen, einfacheren Ansatz für die Offshore-Windenergiepolitik zu verfolgen. Bei einem solchen Ansatz sollte die Bereitstellung großer Mengen an Offshore-Windenergie Vorrang haben, unterstützt durch anreizbasierte Industriepolitiken, sagte Williams.

Im vergangenen Jahr wurden in Europa 2.500 MW an Offshore-Kapazität angeschlossen, der niedrigste Stand seit 2016. Mit einer installierten Leistung von 30.000 MW stellte Europa im vergangenen Jahr etwa 47 Prozent des weltweiten Anteils, wovon fast die Hälfte auf Großbritannien entfällt. Bis 2050 will allein die EU laut „Green Deal“ diese Leistung verzehnfachen. Frankreich und Italien nahmen dabei 2022 ihre ersten kommerziellen Offshore-Windprojekte mit jeweils 480 MW und 30 MW in Betrieb. China baute im vergangenen Jahr 5.000 MW Leistung hinzu und führt damit weltweit.

Der GWEC nennt als Bedingungen für den Windkraftausbau angemessene Renditen und abgesicherte Investitionsmöglichkeiten. Dies könnten Staaten durch PPA (Direktlieferverträge) oder CfD (Differenzverträge) absichern. Zudem müssten Infrastrukturen wie Stromnetz, Häfen, Straßen und Schiffe bereitgestellt werden. Ein weiterer Engpass seien geschulte Arbeitskräfte für den Aufbau, Betrieb und die Wartung von Windparks. Auch hierfür müssten die Länder sorgen.

Der Bericht 2023 des GWEC steht im Internet in englischer Sprache bereit.

Dienstag, 29.08.2023, 16:17 Uhr
Susanne Harmsen
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Quelle: Fotolia / ptoscano
Windkraft Offshore
GWEC prognostiziert hohen weltweiten Zubau
Laut dem Report 2023 des Global Wind Energy Council (GWEC) verzeichnete die weltweite Offshore-Windindustrie im Jahr 2022 mit dem Zubau von 8.800 MW Leistung ihr zweitbestes Jahr.
Die Offshore-Windenergie ist in diesem Jahrzehnt für eine schnelle Expansion in neue Märkte gerüstet, stellt der aktuelle Bericht des Global Wind Energy Council (GWEC) fest. Allerdings müssten Industrie und Regierungen zusammenarbeiten, um die Lizenzierung und Genehmigung zu beschleunigen und die Lieferketten auszubauen. Andernfalls könne die Offshore-Windenergie nicht die nötigen Beiträge zur Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten, warnt die Organisation zugleich.

Der Bericht 2023 prognostiziert, dass bis 2032 gewaltige 380.000 MW an neuen Offshore-Windenergieanlagen gebaut werden – fast die Hälfte davon in der Asien-Pazifik-Region (APAC). Die Größe des Potenzials in der APAC-Region, kombiniert mit der Anzahl neuer Länder, die für ihren Energiebedarf auf Offshore-Windenergie setzen, liege auch außerhalb Chinas bei mehr als 180.000 MW Kapazität. Allein Australien mache mehr als 50.000 MW der möglichen neuen Leistung aus. Der Bau neuer Offshore-Windkapazitäten in der APAC-Region zwischen 2023 und 2032 könnte etwa 650 Millionen Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen, so der Report.

Europa gerät ins Hintertreffen

„Regierungen und Industrie müssen sich direkt den Herausforderungen stellen, mit denen der Sektor in Bezug auf Lieferkette, Genehmigungen und Politik konfrontiert ist, um zukunftssichere Märkte aufzubauen“, sagte der CEO des GWEC, Ben Backwell. Der Global Offshore Report 2023 weist auch auf die Risiken unzureichender politischer Rahmenbedingungen und zu zaghafter Ansätze hin. Während die Prognose für APAC angehoben wurde, musste sie für Europa und Nordamerika in den kommenden Jahren abgesenkt werden. Fast die Hälfte des Wachstums werde voraussichtlich aus der APAC-Region kommen, gefolgt von Europa (41 Prozent), Nordamerika (9 Prozent) und Lateinamerika (1 Prozent).

Das liege für Europa an Verzögerungen aufgrund langsamer Genehmigungen und Engpässen in den Lieferketten und bei den Schiffen und Häfen. Andererseits mache die längerfristige Prognose Hoffnung auf ein starkes Wachstum von bis zu 25.000 MW Windkraft Offshore jährlich für die Zeit von 2028 bis 2032. Backwell sagte: „Der Offshore-Windsektor hat ein weiteres Jahr mit beeindruckendem Wachstum geliefert und das Potenzial für ein Rekordwachstum von nun an jedes Jahr“. Dies würde zu einem transformierten, sauberen und sicheren Energiesystem führen – insbesondere im asiatisch-pazifischen Raum.
 
Prognose der Entwicklung von Offshore-Windkraft nach Weltregionen von 2022 bis 2032
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Quelle: GWEC Market Intelligence

Staaten müssen Hemmnisse beseitigen

„Wir glauben, dass wir durch die Zusammenarbeit mit Regierungen, Verbrauchern, Lieferanten, Arbeitnehmern und Gemeinden sicherstellen können, dass die Vorteile des Offshore-Windkraftausbaus gerecht von allen Beteiligten geteilt werden“, kommentierte Ross Rolfe, Vorsitzender und CEO von Iberdrola Australia den Bericht. Rebecca Williams, Global Head of Offshore Wind, GWEC, sagte: „Allerdings befindet sich die Branche auch an einem kritischen Punkt.“ Es sei an der Zeit, einen neuen, einfacheren Ansatz für die Offshore-Windenergiepolitik zu verfolgen. Bei einem solchen Ansatz sollte die Bereitstellung großer Mengen an Offshore-Windenergie Vorrang haben, unterstützt durch anreizbasierte Industriepolitiken, sagte Williams.

Im vergangenen Jahr wurden in Europa 2.500 MW an Offshore-Kapazität angeschlossen, der niedrigste Stand seit 2016. Mit einer installierten Leistung von 30.000 MW stellte Europa im vergangenen Jahr etwa 47 Prozent des weltweiten Anteils, wovon fast die Hälfte auf Großbritannien entfällt. Bis 2050 will allein die EU laut „Green Deal“ diese Leistung verzehnfachen. Frankreich und Italien nahmen dabei 2022 ihre ersten kommerziellen Offshore-Windprojekte mit jeweils 480 MW und 30 MW in Betrieb. China baute im vergangenen Jahr 5.000 MW Leistung hinzu und führt damit weltweit.

Der GWEC nennt als Bedingungen für den Windkraftausbau angemessene Renditen und abgesicherte Investitionsmöglichkeiten. Dies könnten Staaten durch PPA (Direktlieferverträge) oder CfD (Differenzverträge) absichern. Zudem müssten Infrastrukturen wie Stromnetz, Häfen, Straßen und Schiffe bereitgestellt werden. Ein weiterer Engpass seien geschulte Arbeitskräfte für den Aufbau, Betrieb und die Wartung von Windparks. Auch hierfür müssten die Länder sorgen.

Der Bericht 2023 des GWEC steht im Internet in englischer Sprache bereit.

Dienstag, 29.08.2023, 16:17 Uhr
Susanne Harmsen

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