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Energie & Management > Studie - Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Studie

Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum

Der Ostseeraum hat ein großes Potenzial für die Produktion von günstigem, grünen Wasserstoff, mit Finnland als Exporteur. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Gascade beauftragte Studie.
Für das Jahr 2050 schätzt die EU den Bedarf an klimaneutralem Wasserstoff auf bis zu 2 Milliarden kWh. Ein Teil davon könnte auch aus Onshore-Windparks im Ostseeraum kommen. Dort ist, so der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber Gascade mit Verweis auf eine Studie des Beratungsunternehmens DNV, die Onshore-Wasserstoffproduktion in den Anrainerstaaten günstiger als in der Nordsee.

Vor allem Finnland könnte laut der von Gascade beauftragten Studie zu einem wichtigen Wasserstoff-Lieferanten avancieren. Dessen Exportpotenzial beziffern die Studienautoren 2050 auf jährlich 70 Milliarden kWh Wasserstoff, was in etwa 2,1 Millionen Tonnen Wasserstoff entspricht. Durch seinen hohen Anteil an erneuerbarem Strom im Stromnetz lassen sich in Finnland Produktionskosten von etwa 2,50 Euro pro Kilogramm Wasserstoff erreichen. Kombiniert mit einem günstigen Pipelinetransport durch die Ostsee, liegen die Systemkosten für grünen Wasserstoff summa summarum bei 3 Euro/Kilogramm Wasserstoff.

Gascade ordnet diesen Preis ein: Hauseigene Analysen zu den Kosten für Wasserstoff-Derivate wie Ammoniak, der via Schiff nach Deutschland transportiert wird, gehen von einem doppelt so hohen Preis aus − von etwa 6 Euro/Kilogramm.
 
 
Ein kleineres Produktions- und Exportpotenzial für grünen Wasserstoff macht die Studie in Schweden ausfindig, basierend auf dessen aktuell relativ niedrigen Ausbauzielen für erneuerbare Energien in einem schon weitgehend dekarbonisierten Umfeld.
 
Studie „Potential for a Baltic Hydrogen Offshore Backbone“
(zum Öffnen der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: DNV

„Wenn wir um ein so großes und vergleichsweise günstiges Potenzial direkt vor unserer Haustür wissen, wäre es sträflich, dieses nicht zu heben“, betont Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch mit Blick auf den Wunsch nach Energie-Versorgungssicherheit im entstehenden Wasserstoff-Markt. Die Studie empfiehlt eine Kombination aus Offshore- und Onshore-Pipelines, um die Anbindung zu diversifizieren.

Die Annahme der Studienautoren: Eine Offshore-Pipeline mit Start in Finnland könnte nicht nur Mengen des dort gewonnenen grünen Wasserstoffs transportieren. Sie könnte potenziell auch entlang der Route den erzeugten Energieträger einsammeln, so etwa auf den Aland-Inseln, von Gotland und von Bornholm. Die Onshore-Route verliefe über die baltischen Staaten und Polen.

Die Investitionskosten für den Aufbau einer solchen kombinierten Transport-Infrastruktur beziffern die Studienautoren auf etwa 12 Milliarden Euro. Der über diesen Importkorridor transportierte Wasserstoff ließe sich in Deutschland über das Wasserstoff-Projekt „Flow - making hydrogen happen“ weiterleiten. Bei Flow handelt es sich um eine großvolumig angelegte Onshore-Pipeline, die von der Ostsee-Küste bis nach Süddeutschland reichen und Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes sein soll. Ein erster Abschnitt soll bereits 2025 in Betrieb gehen. 
 
Überschussberechnung für den Baltischen Raum: Strommenge in TWh (Milliarden kWh), der für die Produktion von Wasserstoff für den Export im jeweiligen Land bereitstehen würde
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Gascade

Die 84-seitige DNV-Studie „Potential for a Baltic Hydrogen Offshore Backbone“ ist über die Internetseite von Gascade downloadbar.

Freitag, 17.05.2024, 17:22 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Studie - Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum
Quelle: Shutterstock / Alexander Limbach
Studie
Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum
Der Ostseeraum hat ein großes Potenzial für die Produktion von günstigem, grünen Wasserstoff, mit Finnland als Exporteur. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Gascade beauftragte Studie.
Für das Jahr 2050 schätzt die EU den Bedarf an klimaneutralem Wasserstoff auf bis zu 2 Milliarden kWh. Ein Teil davon könnte auch aus Onshore-Windparks im Ostseeraum kommen. Dort ist, so der deutsche Fernleitungsnetzbetreiber Gascade mit Verweis auf eine Studie des Beratungsunternehmens DNV, die Onshore-Wasserstoffproduktion in den Anrainerstaaten günstiger als in der Nordsee.

Vor allem Finnland könnte laut der von Gascade beauftragten Studie zu einem wichtigen Wasserstoff-Lieferanten avancieren. Dessen Exportpotenzial beziffern die Studienautoren 2050 auf jährlich 70 Milliarden kWh Wasserstoff, was in etwa 2,1 Millionen Tonnen Wasserstoff entspricht. Durch seinen hohen Anteil an erneuerbarem Strom im Stromnetz lassen sich in Finnland Produktionskosten von etwa 2,50 Euro pro Kilogramm Wasserstoff erreichen. Kombiniert mit einem günstigen Pipelinetransport durch die Ostsee, liegen die Systemkosten für grünen Wasserstoff summa summarum bei 3 Euro/Kilogramm Wasserstoff.

Gascade ordnet diesen Preis ein: Hauseigene Analysen zu den Kosten für Wasserstoff-Derivate wie Ammoniak, der via Schiff nach Deutschland transportiert wird, gehen von einem doppelt so hohen Preis aus − von etwa 6 Euro/Kilogramm.
 
 
Ein kleineres Produktions- und Exportpotenzial für grünen Wasserstoff macht die Studie in Schweden ausfindig, basierend auf dessen aktuell relativ niedrigen Ausbauzielen für erneuerbare Energien in einem schon weitgehend dekarbonisierten Umfeld.
 
Studie „Potential for a Baltic Hydrogen Offshore Backbone“
(zum Öffnen der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: DNV

„Wenn wir um ein so großes und vergleichsweise günstiges Potenzial direkt vor unserer Haustür wissen, wäre es sträflich, dieses nicht zu heben“, betont Gascade-Geschäftsführer Ulrich Benterbusch mit Blick auf den Wunsch nach Energie-Versorgungssicherheit im entstehenden Wasserstoff-Markt. Die Studie empfiehlt eine Kombination aus Offshore- und Onshore-Pipelines, um die Anbindung zu diversifizieren.

Die Annahme der Studienautoren: Eine Offshore-Pipeline mit Start in Finnland könnte nicht nur Mengen des dort gewonnenen grünen Wasserstoffs transportieren. Sie könnte potenziell auch entlang der Route den erzeugten Energieträger einsammeln, so etwa auf den Aland-Inseln, von Gotland und von Bornholm. Die Onshore-Route verliefe über die baltischen Staaten und Polen.

Die Investitionskosten für den Aufbau einer solchen kombinierten Transport-Infrastruktur beziffern die Studienautoren auf etwa 12 Milliarden Euro. Der über diesen Importkorridor transportierte Wasserstoff ließe sich in Deutschland über das Wasserstoff-Projekt „Flow - making hydrogen happen“ weiterleiten. Bei Flow handelt es sich um eine großvolumig angelegte Onshore-Pipeline, die von der Ostsee-Küste bis nach Süddeutschland reichen und Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes sein soll. Ein erster Abschnitt soll bereits 2025 in Betrieb gehen. 
 
Überschussberechnung für den Baltischen Raum: Strommenge in TWh (Milliarden kWh), der für die Produktion von Wasserstoff für den Export im jeweiligen Land bereitstehen würde
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Gascade

Die 84-seitige DNV-Studie „Potential for a Baltic Hydrogen Offshore Backbone“ ist über die Internetseite von Gascade downloadbar.

Freitag, 17.05.2024, 17:22 Uhr
Davina Spohn

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