Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW hat von der Bundesnetzagentur den Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt B1 der Gleichstromleitung Ultranet erhalten.
Mit der Genehmigung kann Transnet BW mit dem Bau der Freileitung im 42 Kilometer langen Teilstück zwischen Mannheim-Wallstadt und Philippsburg beginnen. Derzeit laufen nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers bereits vorbereitende Maßnahmen.
„Mit der Genehmigung des Ultranet-Abschnitts B1 haben wir einen bedeutenden Meilenstein für die Beschleunigung der Energiewende in Deutschland erreicht“, erklärte Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung von Transnet BW, am Rande des Ãœbergabetermins in Bonn. Er sprach von einem innovativen Netzausbauprojekt, da hier im Rahmen eines Hybridsystems sowohl Gleich- als auch Wechselstrom auf denselben Masten übertragen wird.
Die Gleichstromleitung mit einer Spannungsebene von 380 kV soll weitestgehend auf bestehenden Leitungstrassen mitgeführt werden. Dazu werden weitere Leiterseile aufgelegt, Isolatoren getauscht oder auch Masten erhöht. Im Abschnitt B1, der in der Verantwortung von Transnet BW liegt, wird Ultranet auf der nördlichen Hälfte der Trasse als Ersatz- oder Parallelneubau realisiert. Auf den verbleibenden rund 21 Kilometern bis nach Philippsburg werden lediglich zusätzliche Leitungen aufgelegt.
Inbetriebnahme von Ultranet für 2027 geplant
„Ultranet ist eines der wichtigsten Netzausbauvorhaben der Energiewende und für die Versorgungssicherheit von enormer Bedeutung − vor allem für den industriestarken Südwesten von Deutschland“, betonte Alexander Gerhard, verantwortlicher Teilprojektleiter Genehmigung bei Transnet.
Am südlichsten Punkt von Ultranet wird auf dem Gelände des stillgelegten Kernkraftwerks in Philippsburg bereits das Gleichstrom-Umspannwerk errichtet. Dort wird zukünftig der übertragene Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und in die Region verteilt. Dieser Konverter soll bereits im kommenden Jahr fertiggestellt werden.
Mit Ultranet sollen über eine Strecke von 340 Kilometer von Osterath in Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg in Baden-Württemberg bis zu 2.000 MW verlustarm übertragen werden. Das kann in beide Richtungen stattfinden, in erster Linie geht es aber darum, Strom aus erneuerbaren Energien in den Süden der Republik zu bringen: Gemeinsam mit der geplanten nördlich anschließenden Stromleitung A-Nord bildet Ultranet den sogenannten Korridor A. Die Inbetriebnahme von Ultranet ist für 2027 vorgesehen.
Freitag, 1.09.2023, 11:32 Uhr
Günter Drewnitzky
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