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Energie & Management > Gas - Grünes Licht für LNG-Terminal in Bratislava 
LNG-Tanker Tristar-Ruby. Quelle: Tristar
Gas

Grünes Licht für LNG-Terminal in Bratislava 

Der slowakische Umweltminister hat den Bau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Bratislava genehmigt.
In der endgültigen Stellungnahme des Umweltministeriums zur Genehmigung des LNG-Terminals seien mehr als 50 zusätzliche technische Anforderungen festgelegt worden, um die Sicherheit und das technische Niveau des LNG-Terminals zu erhöhen und negative Auswirkungen in der Bauphase zu reduzieren, so Ressortchef Tomas Taraba. 

Die Slowakei sei gezwungen, schnell eine Ersatzinfrastruktur aufzubauen, die die Energiestabilität des Landes gewährleisten wird, nachdem sie aufgrund der im Zuge des Angriffs auf die Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen von einer stabilen Energieversorgung getrennt worden sei. Dies bedeute keinen Widerspruch zum Pariser Abkommen. Auch sei in absehbarer Zeit nicht mit einem Übergang zu emissionsarmen Alternativtechnologien im Flusstransport zu rechnen.

Umweltschützer hatten im April Widerspruch gegen das Großvorhaben eingelegt. Greenpeace Slovakia berief sich dabei auf Schlussfolgerungen des Europäischen Parlaments und des Rates, wonach Elektroantriebe und Wasserstoff bei der Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt mit kleineren Schiffen für kürzere Strecken eingesetzt werden sollten. Es sei zu erwarten, dass LNG in dieser Branche keine nennenswerte Rolle mehr spielen werde. 

Kritiker des Großvorhabens verweisen auch auf Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Unternehmensberatung „Wood MacKenzie“, wonach aufgrund des schrittweisen Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen zu viele LNG-Kapazitäten gebaut werden und in Kürze ein Überschuss auf dem Markt droht. Laut IEA werden weder die Klimapolitik der EU und anderer Länder noch der allmähliche Rückgang der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen berücksichtigt. Die Erhöhung der LNG-Produktionskapazität komme zu einer Zeit, in der die weltweite Gasnachfrage sinke. Nach 2030 werde es voraussichtlich einen Überschuss an LNG auf dem Markt geben. 

Bei Wood Mac Kenzie wiederum wird darauf verwiesen, dass sich die globale Gas- und LNG-Industrie nach der russischen Invasion in der Ukraine auf die Sicherung der Versorgung konzentriert habe. Deshalb hätten Endverbraucher in den Jahren 2022 und 2023 Verträge im Wert von mehr als 65 Millionen Tonnen pro Jahr für den Verkauf und Kauf von LNG unterzeichnet. Allerdings würden sich die Investitionen in neue LNG-Lieferungen schon im Jahr 2024 aufgrund des Umfangs der bereits getätigten Investitionen und der erwarteten Veränderung des Marktgleichgewichts verlangsamen.

Dienstag, 9.01.2024, 10:33 Uhr
Karin Rogalska
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LNG-Tanker Tristar-Ruby. Quelle: Tristar
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Grünes Licht für LNG-Terminal in Bratislava 
Der slowakische Umweltminister hat den Bau eines Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Bratislava genehmigt.
In der endgültigen Stellungnahme des Umweltministeriums zur Genehmigung des LNG-Terminals seien mehr als 50 zusätzliche technische Anforderungen festgelegt worden, um die Sicherheit und das technische Niveau des LNG-Terminals zu erhöhen und negative Auswirkungen in der Bauphase zu reduzieren, so Ressortchef Tomas Taraba. 

Die Slowakei sei gezwungen, schnell eine Ersatzinfrastruktur aufzubauen, die die Energiestabilität des Landes gewährleisten wird, nachdem sie aufgrund der im Zuge des Angriffs auf die Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen von einer stabilen Energieversorgung getrennt worden sei. Dies bedeute keinen Widerspruch zum Pariser Abkommen. Auch sei in absehbarer Zeit nicht mit einem Übergang zu emissionsarmen Alternativtechnologien im Flusstransport zu rechnen.

Umweltschützer hatten im April Widerspruch gegen das Großvorhaben eingelegt. Greenpeace Slovakia berief sich dabei auf Schlussfolgerungen des Europäischen Parlaments und des Rates, wonach Elektroantriebe und Wasserstoff bei der Dekarbonisierung der Binnenschifffahrt mit kleineren Schiffen für kürzere Strecken eingesetzt werden sollten. Es sei zu erwarten, dass LNG in dieser Branche keine nennenswerte Rolle mehr spielen werde. 

Kritiker des Großvorhabens verweisen auch auf Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) und der Unternehmensberatung „Wood MacKenzie“, wonach aufgrund des schrittweisen Ausstiegs aus fossilen Brennstoffen zu viele LNG-Kapazitäten gebaut werden und in Kürze ein Überschuss auf dem Markt droht. Laut IEA werden weder die Klimapolitik der EU und anderer Länder noch der allmähliche Rückgang der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen berücksichtigt. Die Erhöhung der LNG-Produktionskapazität komme zu einer Zeit, in der die weltweite Gasnachfrage sinke. Nach 2030 werde es voraussichtlich einen Überschuss an LNG auf dem Markt geben. 

Bei Wood Mac Kenzie wiederum wird darauf verwiesen, dass sich die globale Gas- und LNG-Industrie nach der russischen Invasion in der Ukraine auf die Sicherung der Versorgung konzentriert habe. Deshalb hätten Endverbraucher in den Jahren 2022 und 2023 Verträge im Wert von mehr als 65 Millionen Tonnen pro Jahr für den Verkauf und Kauf von LNG unterzeichnet. Allerdings würden sich die Investitionen in neue LNG-Lieferungen schon im Jahr 2024 aufgrund des Umfangs der bereits getätigten Investitionen und der erwarteten Veränderung des Marktgleichgewichts verlangsamen.

Dienstag, 9.01.2024, 10:33 Uhr
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