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Energie & Management > Sachsen-Anhalt - Großes Potenzial für heimische Wasserstoffproduktion
Quelle: iStock / Medium Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt

Großes Potenzial für heimische Wasserstoffproduktion

75 Prozent seines Bedarfs an grünem Wasserstoff könnte Sachsen-Anhalt im Jahr 2045 selbst erzeugen, sofern die Voraussetzungen stimmen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Gutachten.
Von einem jährlichen Zuwachs an Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro und rund 27.000 zusätzlichen Arbeitskräften in Sachsen-Anhalt bis 2045 ist in dem Gutachten des Kölner Beratungshauses „r2b energy consulting“ zu lesen. Die Autoren haben im Auftrag des Landesenergieministeriums die Chancen untersucht, die der Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt mit sich bringen würde. Nun liegen die Ergebnisse vor.

„Die Studie belegt, dass sich Sachsen-Anhalt zu einer führenden Region für die Erzeugung und Nutzung von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff entwickeln kann, wenn wir weiterhin die richtigen Weichen stellen“, betonte Landesenergieminister Armin Willingmann bei der Vorlage des Gutachtens. Als zentrale Voraussetzung hierzu sieht der SPD-Politiker den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, der künftig für die Produktion von grünem Wasserstoff nötig ist. Zudem werde es von entscheidender Bedeutung sein, den weiteren Aufbau der Netz- und Speicher-Infrastrukturen zu unterstützen. Auch Investitionen in den Aufbau von Produktionskapazitäten seien wichtig.

Großer Bedarf an Erneuerbaren-Energieanlagen

Zu den erforderlichen Erneuerbaren-Kapazitäten: Bis 2045 prognostiziert das Papier einen Bedarf von 9.000 MW Windstrom und 6.600 MW Solarstrom in Sachsen-Anhalt. Zum Vergleich: Aktuell liegt die landesweit installierte Leistung von Windkraftanlagen bei 5.300 MW, die von Solaranlagen bei 4.300 MW. 

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass der Wasserstoffbedarf in dem Bundesland von aktuell 10 Milliarden kWh auf 23 Milliarden kWh bis zum Jahr 2045 ansteigen wird. Insbesondere energieintensive Unternehmen, die ihre Produktion nicht direkt mit erneuerbaren Energien elektrifizieren können, zählen zu den Verbrauchern − wie etwa die Chemieindustrie sowie die Glas-, Zement- und Stahlindustrie.

Dem Gutachten zufolge könnte 75 Prozent des grünen Wasserstoffs im Jahr 2045 in Sachsen-Anhalt wirtschaftlich profitabel erzeugt werden könnten. Weitere 25 Prozent ließen sich aus anderen Ländern importieren. Energieminister Willingmann zeigt sich mit Blick auf die Ergebnisse der Analyse zuversichtlich, „dass wir einen beträchtlichen Anteil der benötigten klimafreundlichen Energie selbst im Land erzeugen könnten und nur noch bedingt auf Energieimporte aus anderen Ländern angewiesen wären.“ Das sei auch aus sicherheitspolitischen Gründen zu begrüßen. „Der Versuch Russlands, Deutschland energiepolitisch zu erpressen, sollte uns Warnung genug sein“, so der Minister. Er kündigte an, dass das Landesenergieministerium die Ergebnisse genau auswerten und in der Wasserstoffstrategie des Landes berücksichtigen werde.

Willingmann versicherte, den Ausbau des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes in seinem Bundesland konsequent vorantreiben zu wollen. „Das Land wird hier in den kommenden Jahren mehr als 58 Millionen Euro investieren, weitere 130 Millionen Euro kommen vom Bund“, so der Politiker. Zudem unterstütze das Ministerium Wasserstoff-Projekte mit Förderprogrammen. Hierbei verwies der Minister auf das, Anfang des Jahres gestartete Programm „Sachsen-Anhalt ZUKUNFTSENERGIEN“, mit dem Investitionen privater und öffentlicher Unternehmen in die intelligente Kopplung der Energiesektoren mit 115 Millionen Euro unterstützt werden. 

Das 170-seitige „Gutachten ‚Strategische Umsetzung der Landeswasserstoffstrategie des Landes Sachsen-Anhalt‘“ lässt sich über die Internetseite des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt downloaden. 

Montag, 22.01.2024, 16:04 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Sachsen-Anhalt - Großes Potenzial für heimische Wasserstoffproduktion
Quelle: iStock / Medium Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
Großes Potenzial für heimische Wasserstoffproduktion
75 Prozent seines Bedarfs an grünem Wasserstoff könnte Sachsen-Anhalt im Jahr 2045 selbst erzeugen, sofern die Voraussetzungen stimmen. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktuelles Gutachten.
Von einem jährlichen Zuwachs an Wertschöpfung von 1,5 Milliarden Euro und rund 27.000 zusätzlichen Arbeitskräften in Sachsen-Anhalt bis 2045 ist in dem Gutachten des Kölner Beratungshauses „r2b energy consulting“ zu lesen. Die Autoren haben im Auftrag des Landesenergieministeriums die Chancen untersucht, die der Aufbau einer klimaneutralen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt mit sich bringen würde. Nun liegen die Ergebnisse vor.

„Die Studie belegt, dass sich Sachsen-Anhalt zu einer führenden Region für die Erzeugung und Nutzung von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff entwickeln kann, wenn wir weiterhin die richtigen Weichen stellen“, betonte Landesenergieminister Armin Willingmann bei der Vorlage des Gutachtens. Als zentrale Voraussetzung hierzu sieht der SPD-Politiker den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien, der künftig für die Produktion von grünem Wasserstoff nötig ist. Zudem werde es von entscheidender Bedeutung sein, den weiteren Aufbau der Netz- und Speicher-Infrastrukturen zu unterstützen. Auch Investitionen in den Aufbau von Produktionskapazitäten seien wichtig.

Großer Bedarf an Erneuerbaren-Energieanlagen

Zu den erforderlichen Erneuerbaren-Kapazitäten: Bis 2045 prognostiziert das Papier einen Bedarf von 9.000 MW Windstrom und 6.600 MW Solarstrom in Sachsen-Anhalt. Zum Vergleich: Aktuell liegt die landesweit installierte Leistung von Windkraftanlagen bei 5.300 MW, die von Solaranlagen bei 4.300 MW. 

Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass der Wasserstoffbedarf in dem Bundesland von aktuell 10 Milliarden kWh auf 23 Milliarden kWh bis zum Jahr 2045 ansteigen wird. Insbesondere energieintensive Unternehmen, die ihre Produktion nicht direkt mit erneuerbaren Energien elektrifizieren können, zählen zu den Verbrauchern − wie etwa die Chemieindustrie sowie die Glas-, Zement- und Stahlindustrie.

Dem Gutachten zufolge könnte 75 Prozent des grünen Wasserstoffs im Jahr 2045 in Sachsen-Anhalt wirtschaftlich profitabel erzeugt werden könnten. Weitere 25 Prozent ließen sich aus anderen Ländern importieren. Energieminister Willingmann zeigt sich mit Blick auf die Ergebnisse der Analyse zuversichtlich, „dass wir einen beträchtlichen Anteil der benötigten klimafreundlichen Energie selbst im Land erzeugen könnten und nur noch bedingt auf Energieimporte aus anderen Ländern angewiesen wären.“ Das sei auch aus sicherheitspolitischen Gründen zu begrüßen. „Der Versuch Russlands, Deutschland energiepolitisch zu erpressen, sollte uns Warnung genug sein“, so der Minister. Er kündigte an, dass das Landesenergieministerium die Ergebnisse genau auswerten und in der Wasserstoffstrategie des Landes berücksichtigen werde.

Willingmann versicherte, den Ausbau des bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes in seinem Bundesland konsequent vorantreiben zu wollen. „Das Land wird hier in den kommenden Jahren mehr als 58 Millionen Euro investieren, weitere 130 Millionen Euro kommen vom Bund“, so der Politiker. Zudem unterstütze das Ministerium Wasserstoff-Projekte mit Förderprogrammen. Hierbei verwies der Minister auf das, Anfang des Jahres gestartete Programm „Sachsen-Anhalt ZUKUNFTSENERGIEN“, mit dem Investitionen privater und öffentlicher Unternehmen in die intelligente Kopplung der Energiesektoren mit 115 Millionen Euro unterstützt werden. 

Das 170-seitige „Gutachten ‚Strategische Umsetzung der Landeswasserstoffstrategie des Landes Sachsen-Anhalt‘“ lässt sich über die Internetseite des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt downloaden. 

Montag, 22.01.2024, 16:04 Uhr
Davina Spohn

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