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Energie & Management > Wasserstoff - Großes H2-Potenzial in der Region Südlicher Oberrhein
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Großes H2-Potenzial in der Region Südlicher Oberrhein

Die Gasnetzbetreiber Terranets BW, GRT Gaz sowie die Badenova Netze haben bei ihrer Interessenabfrage für künftige Wasserstoffprojekte nicht nur mögliche H2-Abnehmer gefunden.
Vom 18. September bis 17. November 2023 führten die Projektpartner eine Umfrage zu Wasserstoff-Bedarfen und Erzeugungspotenzialen in den Regionen Südlicher Oberrhein (Deutschland) und Grand Est (Frankreich) durch.

Auf deutscher Seite mit dabei waren die Land- und Stadtkreise Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenau. Auf französischer Seite fand die Befragung in der Region Grand Est statt, zu der die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne zählen.

Die Abfrage richtete sich gezielt an Unternehmen, die Wasserstoff in großen Mengen beziehen oder produzierten wollen. Nun wertetet der Fernleitungsnetzbetreiber Terranets BW, die französischen Kollegen von GRT Gaz und der Verteilnetzbetreiber Badenova Netze die Ergebnisse aus. 

Wie die Partner mitteilten, meldeten auf deutscher Seite insgesamt zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen einen Bedarf an, davon sechs aus dem Raum Freiburg und vier aus dem ​Raum Kehl. Den Wasserstoffbedarf beziffern sie ab 2028 mit insgesamt 1,5 Milliarden kWh und bis 2035 auf insgesamt 1,9 Milliarden kWh.

Insbesondere Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf hätten ein großes Interesse an einer Pipeline gebundenen Versorgung mit Wasserstoff bekundet, wie Projektleiterin Leonie Meyer von Badenova Netze erklärt. Meyer sieht neben den Großabnehmern auch „großes Potenzial“, noch viele weitere Unternehmen für die leitungsgebundene Wasserstoffversorgung zu gewinnen.

In einem nächsten Schritt können die Unternehmen, die sich an der Abfrage beteiligt haben, eine Machbarkeitsanalyse für einen Wasserstoff-Netzanschluss bei dem Netzunternehmen in Auftrag geben, so Meyer weiter. 
 
Grafik zum grenzüberschreitenden Wasserstoff-Transport in den Projekten Rhyn und Rhyn Interco
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Badenova Netze

Während sich die Rückmeldungen auf deutscher Seite rein auf die Abnahme des Wasserstoffs konzentrierten, meldeten sich bei GRT Gaz in der Region Grand Est auch potenzielle Produzenten von Wasserstoff. Ob der zur Erzeugung des Wasserstoffs genutzte Strom aus grünen Energiequellen stammt, war bis zum Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Nur so viel: GRT Gaz und Terranets BW arbeiten derzeit an den weiteren Schritten zur grenzüberschreitenden Verbindung der beiden Wasserstoffnetze.

Einstufung als PCI bereits erfolgt

Die Europäische Kommission hatte am 23. November vergangenen Jahres die endgültige Liste der sogenannten „Projects of Common Interest“ (PCI) publik gemacht (wir berichteten). Darunter fällt auch das Projekt „RHYn Interco“. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Badenova Netze und Terranets BW auf deutscher Seite sieht die Anbindung an das französische Partnerprojekt „RHYn“ des Gasnetzbetreiber GRT Gaz vor.

Laut der Projektpartner ist der PCI-Status ein Kriterium für die Einbindung in das 9.700-Kilometer-lange Wasserstoff-Kernnetz, das in Deutschland entstehen soll. Zudem soll das Projekt damit eingebunden sein in das bis 2040 europaweit entstehende 53.000 Kilometer lange Wasserstoffnetz − dem „Hydrogen Backbone“, der sich durch 28 EU-Länder ziehen soll.

Freitag, 12.01.2024, 15:46 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
Großes H2-Potenzial in der Region Südlicher Oberrhein
Die Gasnetzbetreiber Terranets BW, GRT Gaz sowie die Badenova Netze haben bei ihrer Interessenabfrage für künftige Wasserstoffprojekte nicht nur mögliche H2-Abnehmer gefunden.
Vom 18. September bis 17. November 2023 führten die Projektpartner eine Umfrage zu Wasserstoff-Bedarfen und Erzeugungspotenzialen in den Regionen Südlicher Oberrhein (Deutschland) und Grand Est (Frankreich) durch.

Auf deutscher Seite mit dabei waren die Land- und Stadtkreise Freiburg, Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen und Ortenau. Auf französischer Seite fand die Befragung in der Region Grand Est statt, zu der die Regionen Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne zählen.

Die Abfrage richtete sich gezielt an Unternehmen, die Wasserstoff in großen Mengen beziehen oder produzierten wollen. Nun wertetet der Fernleitungsnetzbetreiber Terranets BW, die französischen Kollegen von GRT Gaz und der Verteilnetzbetreiber Badenova Netze die Ergebnisse aus. 

Wie die Partner mitteilten, meldeten auf deutscher Seite insgesamt zehn Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen einen Bedarf an, davon sechs aus dem Raum Freiburg und vier aus dem ​Raum Kehl. Den Wasserstoffbedarf beziffern sie ab 2028 mit insgesamt 1,5 Milliarden kWh und bis 2035 auf insgesamt 1,9 Milliarden kWh.

Insbesondere Unternehmen mit einem hohen Energiebedarf hätten ein großes Interesse an einer Pipeline gebundenen Versorgung mit Wasserstoff bekundet, wie Projektleiterin Leonie Meyer von Badenova Netze erklärt. Meyer sieht neben den Großabnehmern auch „großes Potenzial“, noch viele weitere Unternehmen für die leitungsgebundene Wasserstoffversorgung zu gewinnen.

In einem nächsten Schritt können die Unternehmen, die sich an der Abfrage beteiligt haben, eine Machbarkeitsanalyse für einen Wasserstoff-Netzanschluss bei dem Netzunternehmen in Auftrag geben, so Meyer weiter. 
 
Grafik zum grenzüberschreitenden Wasserstoff-Transport in den Projekten Rhyn und Rhyn Interco
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Badenova Netze

Während sich die Rückmeldungen auf deutscher Seite rein auf die Abnahme des Wasserstoffs konzentrierten, meldeten sich bei GRT Gaz in der Region Grand Est auch potenzielle Produzenten von Wasserstoff. Ob der zur Erzeugung des Wasserstoffs genutzte Strom aus grünen Energiequellen stammt, war bis zum Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Nur so viel: GRT Gaz und Terranets BW arbeiten derzeit an den weiteren Schritten zur grenzüberschreitenden Verbindung der beiden Wasserstoffnetze.

Einstufung als PCI bereits erfolgt

Die Europäische Kommission hatte am 23. November vergangenen Jahres die endgültige Liste der sogenannten „Projects of Common Interest“ (PCI) publik gemacht (wir berichteten). Darunter fällt auch das Projekt „RHYn Interco“. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Badenova Netze und Terranets BW auf deutscher Seite sieht die Anbindung an das französische Partnerprojekt „RHYn“ des Gasnetzbetreiber GRT Gaz vor.

Laut der Projektpartner ist der PCI-Status ein Kriterium für die Einbindung in das 9.700-Kilometer-lange Wasserstoff-Kernnetz, das in Deutschland entstehen soll. Zudem soll das Projekt damit eingebunden sein in das bis 2040 europaweit entstehende 53.000 Kilometer lange Wasserstoffnetz − dem „Hydrogen Backbone“, der sich durch 28 EU-Länder ziehen soll.

Freitag, 12.01.2024, 15:46 Uhr
Davina Spohn

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