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Energie & Management > Regenerative - Fünf weitere Offshore-Windparks werden förderfrei
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

Fünf weitere Offshore-Windparks werden förderfrei

Mehrere alte Windparks auf See sind im März teilweise aus der Förderung gefallen. Beim ältesten Windpark ging es in beide Richtungen. An Land wuchs die geförderte Direktvermarktung.
Fünf Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee sind für März in die förderfreie „sonstige“ Direktvermarktung geschickt worden. Das ergibt sich aus der jüngsten Direktvermarktungs-Statistik, die die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) dieser Tage veröffentlichten.

Beim ältesten deutschen Windpark auf See überhaupt, „Alpha Ventus“ von EWE, RWE und Vattenfall, gingen vier der ältesten Windräder, die 2009 ans Netz gegangen waren, in die sonstige Direktvermarktung, während sie bis Februar noch im geförderten Marktprämienmodell (MPM) gesteckt hatten. Umgekehrt schlüpften zwei andere Windenergieanlagen ins MPM zurück. „Riffgat“, nur von EWE, ist schon seit mindestens 2023 förderfrei. In der Ostsee sind die deutschen Windparks alle noch in der Förderung.

Der zweitälteste Offshore-Windpark, „Bard Offshore“ von Ocean Breeze, der seit 2013 Strom produziert, taucht seit diesem Jahr nur noch mit 220 der 400 MW in der Direktvermarktungs-Statistik auf, und zwar in der Marktprämie, da der Betreiber mit den anderen 180 MW in die Fixvergütung zurückgewechselt ist. Darauf haben nur noch die ältesten Betreiber Anspruch.

Der Windpark „Butendiek“ von Siemens Financial Services und anderen war im Februar erst mit 24 seiner Windräder von der Marktprämie in die sonstige Direktvermarktung gegangen, jetzt sind alle 43 Windräder mit insgesamt 202 MW förderfrei. Bei „Dan Tysk“ von Vattenfall und den Stadtwerken München, ebenfalls vor Sylt, wurden für Februar erst 30 MW der 288 MW von der Marktprämien-Förderung abgemeldet und nun für März schon 90 MW. 

„Amrumbank West“ von RWE ging per März mit gerade mal zweien seiner 80 Windenergieanlagen raus aus der Förderung. Bei „Nordsee Ost“ vom selben Konzern gingen im März 86 MW der knapp 300 MW von der Marktprämie in die sonstige Direktvermarktung.

Bereits im Februar in die Förderfreiheit verschoben worden war die 2015 fertiggestellte erste Phase des „Trianel Windparks Borkum“ unter der Ägide der gleichnamigen Stadtwerke-Kooperation. Die 2020 ans Netz gebrachte zweite Phase, ebenfalls 200 MW, verbleibt in der Marktprämie.

Geförderte PV und Onshore-Wind prägen Wachstum

Für die Direktvermarktungs-Gesamtstatistik war Wind offshore im März nur ein Nullsummenspiel, bei dem gut 200 MW die Marktprämie verließen, die damit bei 1.167 MW landet. Es kam aber keine Leistung dazu. In der Förderung verbleiben 7.071 MW.

Ingesamt stieg die direktvermarktete Grünstrom-Leistung gegenüber Februar um 334 MW auf 107.038 MW, und das Wachstum war vor allem von geförderter Windenergie an Land sowie von Freiflächen-Photovoltaik getragen. Onshore-Wind als größte direktvermarktete Technologie wuchs in der geförderten Variante um 818 MW auf gut 47.000 MW. Davon waren aber mindestens 638 MW reine Wechsel von der sonstigen Direktvermarktung in die Marktprämie, also nur 180 MW wirkliches Wachstum. Die förderfreie Variante ging hier jedenfalls um 638 MW auf 12.476 MW zurück.

Die zweitgrößte Technologie, PV, hatte in beiden Segmenten ein Wachstum: in der Marktprämie um 117 MW auf 23.858 MW, in der sonstigen Direktvermarktung um 44 MW auf 6.090 MW. Die große Masse aus den mittlerweile insgesamt 3,9 Millionen PV-Anlagen steht aber auf den Dächern von Privathäusern und ist zu klein für die Direktvermarktungspflicht.

Bei der Biomasse als Nummer drei gab es gegenüber Februar einen geringfügigen Wechsel in die Marktprämie, die nun bei gut 7.200 MW steht, und ein noch marginaleres Wachstum.

Die anlagen- und monatsscharfen Direktvermarktungsleistungen von Januar 2011 bis März 2024 sind auf einer Transparenzseite der ÜNB anzusehen und herunterzuladen. Die Ungenauigkeit der jeweils aktuellen Zahlen reicht wegen Verzögerungen bei der Meldung nach Recherchen dieser Redaktion bis in den dreistelligen MW-Bereich.

Freitag, 15.03.2024, 16:00 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - Fünf weitere Offshore-Windparks werden förderfrei
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative
Fünf weitere Offshore-Windparks werden förderfrei
Mehrere alte Windparks auf See sind im März teilweise aus der Förderung gefallen. Beim ältesten Windpark ging es in beide Richtungen. An Land wuchs die geförderte Direktvermarktung.
Fünf Offshore-Windparks in der deutschen Nordsee sind für März in die förderfreie „sonstige“ Direktvermarktung geschickt worden. Das ergibt sich aus der jüngsten Direktvermarktungs-Statistik, die die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) dieser Tage veröffentlichten.

Beim ältesten deutschen Windpark auf See überhaupt, „Alpha Ventus“ von EWE, RWE und Vattenfall, gingen vier der ältesten Windräder, die 2009 ans Netz gegangen waren, in die sonstige Direktvermarktung, während sie bis Februar noch im geförderten Marktprämienmodell (MPM) gesteckt hatten. Umgekehrt schlüpften zwei andere Windenergieanlagen ins MPM zurück. „Riffgat“, nur von EWE, ist schon seit mindestens 2023 förderfrei. In der Ostsee sind die deutschen Windparks alle noch in der Förderung.

Der zweitälteste Offshore-Windpark, „Bard Offshore“ von Ocean Breeze, der seit 2013 Strom produziert, taucht seit diesem Jahr nur noch mit 220 der 400 MW in der Direktvermarktungs-Statistik auf, und zwar in der Marktprämie, da der Betreiber mit den anderen 180 MW in die Fixvergütung zurückgewechselt ist. Darauf haben nur noch die ältesten Betreiber Anspruch.

Der Windpark „Butendiek“ von Siemens Financial Services und anderen war im Februar erst mit 24 seiner Windräder von der Marktprämie in die sonstige Direktvermarktung gegangen, jetzt sind alle 43 Windräder mit insgesamt 202 MW förderfrei. Bei „Dan Tysk“ von Vattenfall und den Stadtwerken München, ebenfalls vor Sylt, wurden für Februar erst 30 MW der 288 MW von der Marktprämien-Förderung abgemeldet und nun für März schon 90 MW. 

„Amrumbank West“ von RWE ging per März mit gerade mal zweien seiner 80 Windenergieanlagen raus aus der Förderung. Bei „Nordsee Ost“ vom selben Konzern gingen im März 86 MW der knapp 300 MW von der Marktprämie in die sonstige Direktvermarktung.

Bereits im Februar in die Förderfreiheit verschoben worden war die 2015 fertiggestellte erste Phase des „Trianel Windparks Borkum“ unter der Ägide der gleichnamigen Stadtwerke-Kooperation. Die 2020 ans Netz gebrachte zweite Phase, ebenfalls 200 MW, verbleibt in der Marktprämie.

Geförderte PV und Onshore-Wind prägen Wachstum

Für die Direktvermarktungs-Gesamtstatistik war Wind offshore im März nur ein Nullsummenspiel, bei dem gut 200 MW die Marktprämie verließen, die damit bei 1.167 MW landet. Es kam aber keine Leistung dazu. In der Förderung verbleiben 7.071 MW.

Ingesamt stieg die direktvermarktete Grünstrom-Leistung gegenüber Februar um 334 MW auf 107.038 MW, und das Wachstum war vor allem von geförderter Windenergie an Land sowie von Freiflächen-Photovoltaik getragen. Onshore-Wind als größte direktvermarktete Technologie wuchs in der geförderten Variante um 818 MW auf gut 47.000 MW. Davon waren aber mindestens 638 MW reine Wechsel von der sonstigen Direktvermarktung in die Marktprämie, also nur 180 MW wirkliches Wachstum. Die förderfreie Variante ging hier jedenfalls um 638 MW auf 12.476 MW zurück.

Die zweitgrößte Technologie, PV, hatte in beiden Segmenten ein Wachstum: in der Marktprämie um 117 MW auf 23.858 MW, in der sonstigen Direktvermarktung um 44 MW auf 6.090 MW. Die große Masse aus den mittlerweile insgesamt 3,9 Millionen PV-Anlagen steht aber auf den Dächern von Privathäusern und ist zu klein für die Direktvermarktungspflicht.

Bei der Biomasse als Nummer drei gab es gegenüber Februar einen geringfügigen Wechsel in die Marktprämie, die nun bei gut 7.200 MW steht, und ein noch marginaleres Wachstum.

Die anlagen- und monatsscharfen Direktvermarktungsleistungen von Januar 2011 bis März 2024 sind auf einer Transparenzseite der ÜNB anzusehen und herunterzuladen. Die Ungenauigkeit der jeweils aktuellen Zahlen reicht wegen Verzögerungen bei der Meldung nach Recherchen dieser Redaktion bis in den dreistelligen MW-Bereich.

Freitag, 15.03.2024, 16:00 Uhr
Georg Eble

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