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Energie & Management > Klimaschutz - Europa erwärmt sich am schnellsten
Quelle: Shutterstock / Lightspring
Klimaschutz

Europa erwärmt sich am schnellsten

Global gesehen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf die Konsequenzen ist Europa nicht vorbereitet, warnt die EEA.
 
Von allen Kontinenten der Erde erwärmt sich Europa am schnellsten. Das ist eines der Ergebnisse des „European climate risk assessment“ (Eucra), eine europäische Klimarisikobewertung, die die Europäischen Umweltagentur (EEA) nun vorgelegt hat. Der Bericht untersucht 36 Klimarisiken, die möglicherweise schwere Konsequenzen für Europa haben könnten.

Demnach zeigten sich die Folgen des menschengemachten Klimawandels schon jetzt: Die globale Durchschnittstemperatur in den zwölf Monaten zwischen Februar 2023 und Januar 2024 hätten das vorindustrielle Level bereits um 1,5 Grad überschritten, 2023 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.

Extreme Hitze, früher relativ selten, werde in Europa zunehmend häufig, ebenso wie andere Extremwetterereignisse wie heftige Niederschläge oder Überschwemmungen. Gleichzeitig sei in Südeuropa ein bedeutender Rückgang der Gesamtniederschlagsmenge und eine Zunahme von schweren Dürreperioden zu verzeichnen.

In Kombination mit Umweltrisiken und sozialen Risiken bedeute diese Entwicklung eine große Herausforderung für ganz Europa, schreiben die Studienautoren. Ernährungs- und Wasserversorgung, Energiesicherheit und finanzielle Stabilität sowie die Gesundheit der Bevölkerung seien gefährdet, was das soziale Gleichgewicht und die gesellschaftliche Stabilität negativ beeinflussen könne. Gleichzeitig seien auch die Ökosysteme an Land, im Wasser und in den Ozeanen bedroht.

Hunderttausende Tote

Darüber hinaus multipliziere die Klimakrise andere Risiken, die auch aus anderen Regionen auf Europa übergreifen können. Bereits jetzt hätten die meisten Klimarisiken nach Bewertung der EEA ein „kritisches Niveau“ erreicht und könnten, sollten nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden, zum Ende des Jahrhunderts ein katastrophales Niveau erreichen. Hitzewellen würden dann den Tod von hunderttausenden Menschen zur Folge haben. Die wirtschaftlichen Schäden allein durch Überschwemmungen von Küstenregionen würden jährlich eine Billion Euro übersteigen.

Ob und wie diese Folgen noch zu verhindern seien, hänge zu einem großen Ausmaß davon ab, wie schnell es gelinge, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und wie schnell und effektiv sich die Gesellschaften auf die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels einstellen könnten.

Die europäischen Staaten hätten bereits große Fortschritte gemacht, wenn es darum gehe, die Klimarisiken zu erkennen und sich darauf vorzubereiten, heißt es in dem Bericht. Dennoch sei das Niveau der Vorbereitung noch immer niedrig, die politischen Maßnahmen lägen weit hinter dem schnell anwachsenden Risiko-Level zurück und ein Großteil der Anpassungsstrategien sei zu langfristig angelegt.

„Um die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften sicherzustellen, müssen die europäischen und nationalen politischen Verantwortlichen jetzt handeln, damit die Klimarisiken sowohl durch rasche Emissionssenkungen als auch durch entschlossene Anpassungsstrategien und -maßnahmen verringert werden“, so Leena Yla-Mononen, Exekutivdirektorin der EEA.

Der Report „European climate risk assessment“ der Europäischen Umweltagentur kann auf der Internetseite der Organisation heruntergeladen werden. 
 

Montag, 11.03.2024, 16:01 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Europa erwärmt sich am schnellsten
Global gesehen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf die Konsequenzen ist Europa nicht vorbereitet, warnt die EEA.
 
Von allen Kontinenten der Erde erwärmt sich Europa am schnellsten. Das ist eines der Ergebnisse des „European climate risk assessment“ (Eucra), eine europäische Klimarisikobewertung, die die Europäischen Umweltagentur (EEA) nun vorgelegt hat. Der Bericht untersucht 36 Klimarisiken, die möglicherweise schwere Konsequenzen für Europa haben könnten.

Demnach zeigten sich die Folgen des menschengemachten Klimawandels schon jetzt: Die globale Durchschnittstemperatur in den zwölf Monaten zwischen Februar 2023 und Januar 2024 hätten das vorindustrielle Level bereits um 1,5 Grad überschritten, 2023 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen.

Extreme Hitze, früher relativ selten, werde in Europa zunehmend häufig, ebenso wie andere Extremwetterereignisse wie heftige Niederschläge oder Überschwemmungen. Gleichzeitig sei in Südeuropa ein bedeutender Rückgang der Gesamtniederschlagsmenge und eine Zunahme von schweren Dürreperioden zu verzeichnen.

In Kombination mit Umweltrisiken und sozialen Risiken bedeute diese Entwicklung eine große Herausforderung für ganz Europa, schreiben die Studienautoren. Ernährungs- und Wasserversorgung, Energiesicherheit und finanzielle Stabilität sowie die Gesundheit der Bevölkerung seien gefährdet, was das soziale Gleichgewicht und die gesellschaftliche Stabilität negativ beeinflussen könne. Gleichzeitig seien auch die Ökosysteme an Land, im Wasser und in den Ozeanen bedroht.

Hunderttausende Tote

Darüber hinaus multipliziere die Klimakrise andere Risiken, die auch aus anderen Regionen auf Europa übergreifen können. Bereits jetzt hätten die meisten Klimarisiken nach Bewertung der EEA ein „kritisches Niveau“ erreicht und könnten, sollten nicht sofort Gegenmaßnahmen ergriffen werden, zum Ende des Jahrhunderts ein katastrophales Niveau erreichen. Hitzewellen würden dann den Tod von hunderttausenden Menschen zur Folge haben. Die wirtschaftlichen Schäden allein durch Überschwemmungen von Küstenregionen würden jährlich eine Billion Euro übersteigen.

Ob und wie diese Folgen noch zu verhindern seien, hänge zu einem großen Ausmaß davon ab, wie schnell es gelinge, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und wie schnell und effektiv sich die Gesellschaften auf die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels einstellen könnten.

Die europäischen Staaten hätten bereits große Fortschritte gemacht, wenn es darum gehe, die Klimarisiken zu erkennen und sich darauf vorzubereiten, heißt es in dem Bericht. Dennoch sei das Niveau der Vorbereitung noch immer niedrig, die politischen Maßnahmen lägen weit hinter dem schnell anwachsenden Risiko-Level zurück und ein Großteil der Anpassungsstrategien sei zu langfristig angelegt.

„Um die Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaften sicherzustellen, müssen die europäischen und nationalen politischen Verantwortlichen jetzt handeln, damit die Klimarisiken sowohl durch rasche Emissionssenkungen als auch durch entschlossene Anpassungsstrategien und -maßnahmen verringert werden“, so Leena Yla-Mononen, Exekutivdirektorin der EEA.

Der Report „European climate risk assessment“ der Europäischen Umweltagentur kann auf der Internetseite der Organisation heruntergeladen werden. 
 

Montag, 11.03.2024, 16:01 Uhr
Katia Meyer-Tien

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