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Energie & Management > Gas - Eurogas besorgt über amerikanische LNG-Beschränkungen
Quelle: Shutterstock / aerial motion
Gas

Eurogas besorgt über amerikanische LNG-Beschränkungen

Die Gaswirtschaft ist alarmiert über Pläne in den USA, den Export von Flüssiggas(LNG) einzuschränken.
 
Der Dachverband der Branche, Eurogas, verweist in einer Erklärung auf nicht näher genannte Bestrebungen „in Regierungskreisen“ der USA, die die LNG-Exportkapazitäten reduzieren wollten. Die Financial Times hatte zuvor berichtet, die Regierung in Washington sei unter den Druck von Umweltschützern geraten und überprüfe die Lizenzierung neuer Exportterminals.

Die EU sei entschlossen, sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen, heißt es in der Erklärung. Im letzten Jahr habe man die Lieferungen aus den USA auf 60 Milliarden Kubikmeter (bcm) erhöht. Damit könne das russische Gas (2021: 155 bcm) nicht vollständig ersetzt werden, das amerikanische LNG leiste aber einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Strom- und Gaspreise in Europa.

Es bestehe nach wie vor eine Angebotslücke und damit der Bedarf, noch mehr amerikanisches LNG zu importieren. Darüber hinaus sei das Gas aus den USA ein wichtiges Element der europäischen Versorgungssicherheit für den Fall, dass andere Lieferanten „angesichts der instabilen geopolitischen Lage“ ausfielen.

„Wenn zusätzliche Exportkapazitäten in den USA nicht gebaut werden, bleibt das globale Ungleichgewicht erhalten“, heißt es in der Erklärung. Das beschwöre die Gefahr von höheren und volatileren Preisen herauf, die nicht ohne Rückwirkung auf die wirtschaftliche und soziale Stabilität bleiben würden. Die Europäer hätten in den letzten zwei Jahren, gemeinsam mit befreundeten Ländern wie den USA, erhebliche Anstrengungen unternommen, um eine solche Entwicklung zu verhindern.

„In Kriegszeiten“ sollten Europa und Amerika weiter eng zusammenarbeiten und den Markt nicht durch „politisch verursachte Engpässe“ erneut in Unsicherheit stürzen. Die Förderung von Gas schaffe in den USA zahlreiche Arbeitsplätze und Studien hätten gezeigt, dass zwischen den LNG-Exporten und dem Gaspreisniveau in den USA „so gut wie kein Zusammenhang besteht“.

Gefahr für die Energiewende

Viele Pläne in Europa, neue Terminals für den Import von LNG zu bauen, basierten auf langfristigen Lieferbeziehungen mit den Vereinigten Staaten. Die politische Debatte in den USA stelle die Entwicklung dieser Infrastruktur in Frage und könne zu neuen Preisschwankungen führen. Das gefährde auch die Energiewende, insbesondere in Deutschland, wo das amerikanische LNG dringend benötigt werde, um Kohle zu ersetzen.

Die europäische Gaswirtschaft sieht auch keine Notwendigkeit, die LNG-Exporte wegen der damit verbundenen Methan-Emissionen zu beschränken. Eurogas verweist in diesem Zusammenhang auf die strikten europäischen Vorgaben und die Bemühungen der US-Regierung, den Methan-Ausstoß weiter zu reduzieren. Der Verweis auf die bisherige Praxis gehe deswegen an dem Problem vorbei.

Die Regierung der USA sollte deswegen jede unnötige Begrenzung der LNG-Exporte nach Europa vermeiden und sicherstellen, dass Lieferungen im Rahmen von langfristigen Verträgen die europäischen Kunden auch erreichen.

Mittwoch, 17.01.2024, 16:06 Uhr
Tom Weingärtner
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Eurogas besorgt über amerikanische LNG-Beschränkungen
Die Gaswirtschaft ist alarmiert über Pläne in den USA, den Export von Flüssiggas(LNG) einzuschränken.
 
Der Dachverband der Branche, Eurogas, verweist in einer Erklärung auf nicht näher genannte Bestrebungen „in Regierungskreisen“ der USA, die die LNG-Exportkapazitäten reduzieren wollten. Die Financial Times hatte zuvor berichtet, die Regierung in Washington sei unter den Druck von Umweltschützern geraten und überprüfe die Lizenzierung neuer Exportterminals.

Die EU sei entschlossen, sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas zu lösen, heißt es in der Erklärung. Im letzten Jahr habe man die Lieferungen aus den USA auf 60 Milliarden Kubikmeter (bcm) erhöht. Damit könne das russische Gas (2021: 155 bcm) nicht vollständig ersetzt werden, das amerikanische LNG leiste aber einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Strom- und Gaspreise in Europa.

Es bestehe nach wie vor eine Angebotslücke und damit der Bedarf, noch mehr amerikanisches LNG zu importieren. Darüber hinaus sei das Gas aus den USA ein wichtiges Element der europäischen Versorgungssicherheit für den Fall, dass andere Lieferanten „angesichts der instabilen geopolitischen Lage“ ausfielen.

„Wenn zusätzliche Exportkapazitäten in den USA nicht gebaut werden, bleibt das globale Ungleichgewicht erhalten“, heißt es in der Erklärung. Das beschwöre die Gefahr von höheren und volatileren Preisen herauf, die nicht ohne Rückwirkung auf die wirtschaftliche und soziale Stabilität bleiben würden. Die Europäer hätten in den letzten zwei Jahren, gemeinsam mit befreundeten Ländern wie den USA, erhebliche Anstrengungen unternommen, um eine solche Entwicklung zu verhindern.

„In Kriegszeiten“ sollten Europa und Amerika weiter eng zusammenarbeiten und den Markt nicht durch „politisch verursachte Engpässe“ erneut in Unsicherheit stürzen. Die Förderung von Gas schaffe in den USA zahlreiche Arbeitsplätze und Studien hätten gezeigt, dass zwischen den LNG-Exporten und dem Gaspreisniveau in den USA „so gut wie kein Zusammenhang besteht“.

Gefahr für die Energiewende

Viele Pläne in Europa, neue Terminals für den Import von LNG zu bauen, basierten auf langfristigen Lieferbeziehungen mit den Vereinigten Staaten. Die politische Debatte in den USA stelle die Entwicklung dieser Infrastruktur in Frage und könne zu neuen Preisschwankungen führen. Das gefährde auch die Energiewende, insbesondere in Deutschland, wo das amerikanische LNG dringend benötigt werde, um Kohle zu ersetzen.

Die europäische Gaswirtschaft sieht auch keine Notwendigkeit, die LNG-Exporte wegen der damit verbundenen Methan-Emissionen zu beschränken. Eurogas verweist in diesem Zusammenhang auf die strikten europäischen Vorgaben und die Bemühungen der US-Regierung, den Methan-Ausstoß weiter zu reduzieren. Der Verweis auf die bisherige Praxis gehe deswegen an dem Problem vorbei.

Die Regierung der USA sollte deswegen jede unnötige Begrenzung der LNG-Exporte nach Europa vermeiden und sicherstellen, dass Lieferungen im Rahmen von langfristigen Verträgen die europäischen Kunden auch erreichen.

Mittwoch, 17.01.2024, 16:06 Uhr
Tom Weingärtner

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