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Energie & Management > Wärmenetz - Erste Wärmenetzkarte Hamburgs online
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Wärmenetz

Erste Wärmenetzkarte Hamburgs online

In Vorbereitung der kommunalen Wärmeplanung hat Hamburg eine Karte zur Fernwärmeversorgung veröffentlicht. Dies soll Hauseigentümern bei der eigenen Heizungsplanung helfen.
Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung sollen Heizungen sukzessive auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Wer Fernwärme bezieht, kann die Dekarbonisierung seinem Anbieter überlassen. Wer selbst heizt, muss sich um eine Wärmepumpe oder eine andere erneuerbare Lösung kümmern. Dafür müssen die Großstädte bis 2026 und die kleineren Kommunen bis 2028 eine Wärmeplanung vorlegen. Hamburg hat bereits eine Fernwärmekarte veröffentlicht.

Demnach werden nur rund drei Viertel der Hamburger Haushalte an ein Wärmenetz angeschlossen werden können. Das erläuterte der Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bei der Vorstellung der „Wärmenetzeignungskarte“. Sie wurde als erstes Zwischenergebnis der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Sie teilt die Stadt in vier farblich gekennzeichnete Eignungsgebiete − vom roten „Wärmenetzgebiet“ bis zum blauen „für Wärmenetz nicht geeignet“.

Drei Viertel der Fläche zu dünn besiedelt für Fernwärme

Bei den blauen Gebieten, die den größten Teil der Fläche ausmachen, handele es sich um weniger dicht bebaute Stadtteile vor allem mit Einzel- und Reihenhäusern, bei denen dezentrale Lösungen geeigneter seien, sagte der Senator. Aktuell liege der Wärmenetz-Anteil der Hansestadt bei rund 26 Prozent. Der rot-grüne Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Hamburg bis 2045 zur klimaneutralen Stadt zu machen. Die Dekarbonisierung der Gebäudewärmeversorgung ist dafür ein wichtiger Baustein.

Die Karte soll den Immobilienbesitzern Handlungsoptionen aufzeigen, wie sie den gesetzlichen Regelungen im Zuge der geplanten Wärmewende künftig gerecht werden können. „Neben einer Wärmepumpe können unter anderem Hybridlösungen zum Beispiel mit Solarthermie oder auch Pelletkessel geeignete Optionen sein“, so Kerstan. Derzeit sei seine Behörde damit beschäftigt, die sogenannte Prozesswärme, die beispielsweise in der industriellen Produktion entsteht, zu erfassen.
 
Die vorläufige Hamburger Wärmenetzkarte 2024
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Geoportal Hamburg

Eine Wärmepotenzialkarte soll dann die Möglichkeiten durch Industrie und Unternehmen aufzeigen. Kerstan zeigte sich zuversichtlich, die Planungen fristgerecht bis 2026 fertigzustellen. Im Laufe des Jahres würden weitere Zwischenergebnisse präsentiert, kündigte er an.

Opposition kritisiert die Wärmeplanung

Die CDU bezeichnete den vom Umweltsenator vorgestellten Zwischenstand bei der Wärmeplanung als Enttäuschung. Drei Viertel der Fläche Hamburgs könnten demnach nicht an ein Wärmenetz angeschlossen werden, konstatierte der energiepolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Stephan Gamm. Die Verantwortung auf Eigenheimbesitzer, Wohnungsgesellschaften und die Bezirke abzuwälzen, sei „politisch verantwortungslos“.

Die Linken kritisierten, dass nicht alle Wärmenetze in Hamburg kommunalisiert wurden. Private Wärmenetzbetreiber seien die „Bremsklötze“ der Wärmewende. Der energiepolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas Reich, kritisierte die Wärmeplanung als nicht finanzierbar und gescheitert.

Die Wärmenetzeignungskarte basiert auf einer Wirtschaftlichkeitsberechnung hypothetischer („imaginärer“) Wärmenetze und einem Vollkostenvergleich verschiedener klimaneutraler Wärmeversorgungsoptionen (Wärmenetzanschluss, Wärmepumpe, Pelletheizung) aus Gebäudesicht. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser, noch ohne eine Berücksichtigung des Prozesswärmebedarfs, heißt es in der Erläuterung des Umweltsenats.

Die Hamburger Wärmenetzeignungskarte steht im Internet bereit

Mittwoch, 7.02.2024, 11:08 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Wärmenetz - Erste Wärmenetzkarte Hamburgs online
Quelle: E&M / Stefan Sagmeister
Wärmenetz
Erste Wärmenetzkarte Hamburgs online
In Vorbereitung der kommunalen Wärmeplanung hat Hamburg eine Karte zur Fernwärmeversorgung veröffentlicht. Dies soll Hauseigentümern bei der eigenen Heizungsplanung helfen.
Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dem Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung sollen Heizungen sukzessive auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Wer Fernwärme bezieht, kann die Dekarbonisierung seinem Anbieter überlassen. Wer selbst heizt, muss sich um eine Wärmepumpe oder eine andere erneuerbare Lösung kümmern. Dafür müssen die Großstädte bis 2026 und die kleineren Kommunen bis 2028 eine Wärmeplanung vorlegen. Hamburg hat bereits eine Fernwärmekarte veröffentlicht.

Demnach werden nur rund drei Viertel der Hamburger Haushalte an ein Wärmenetz angeschlossen werden können. Das erläuterte der Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bei der Vorstellung der „Wärmenetzeignungskarte“. Sie wurde als erstes Zwischenergebnis der kommunalen Wärmeplanung vorgestellt. Sie teilt die Stadt in vier farblich gekennzeichnete Eignungsgebiete − vom roten „Wärmenetzgebiet“ bis zum blauen „für Wärmenetz nicht geeignet“.

Drei Viertel der Fläche zu dünn besiedelt für Fernwärme

Bei den blauen Gebieten, die den größten Teil der Fläche ausmachen, handele es sich um weniger dicht bebaute Stadtteile vor allem mit Einzel- und Reihenhäusern, bei denen dezentrale Lösungen geeigneter seien, sagte der Senator. Aktuell liege der Wärmenetz-Anteil der Hansestadt bei rund 26 Prozent. Der rot-grüne Senat hat sich zum Ziel gesetzt, Hamburg bis 2045 zur klimaneutralen Stadt zu machen. Die Dekarbonisierung der Gebäudewärmeversorgung ist dafür ein wichtiger Baustein.

Die Karte soll den Immobilienbesitzern Handlungsoptionen aufzeigen, wie sie den gesetzlichen Regelungen im Zuge der geplanten Wärmewende künftig gerecht werden können. „Neben einer Wärmepumpe können unter anderem Hybridlösungen zum Beispiel mit Solarthermie oder auch Pelletkessel geeignete Optionen sein“, so Kerstan. Derzeit sei seine Behörde damit beschäftigt, die sogenannte Prozesswärme, die beispielsweise in der industriellen Produktion entsteht, zu erfassen.
 
Die vorläufige Hamburger Wärmenetzkarte 2024
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Geoportal Hamburg

Eine Wärmepotenzialkarte soll dann die Möglichkeiten durch Industrie und Unternehmen aufzeigen. Kerstan zeigte sich zuversichtlich, die Planungen fristgerecht bis 2026 fertigzustellen. Im Laufe des Jahres würden weitere Zwischenergebnisse präsentiert, kündigte er an.

Opposition kritisiert die Wärmeplanung

Die CDU bezeichnete den vom Umweltsenator vorgestellten Zwischenstand bei der Wärmeplanung als Enttäuschung. Drei Viertel der Fläche Hamburgs könnten demnach nicht an ein Wärmenetz angeschlossen werden, konstatierte der energiepolitische Sprecher der Bürgerschaftsfraktion, Stephan Gamm. Die Verantwortung auf Eigenheimbesitzer, Wohnungsgesellschaften und die Bezirke abzuwälzen, sei „politisch verantwortungslos“.

Die Linken kritisierten, dass nicht alle Wärmenetze in Hamburg kommunalisiert wurden. Private Wärmenetzbetreiber seien die „Bremsklötze“ der Wärmewende. Der energiepolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas Reich, kritisierte die Wärmeplanung als nicht finanzierbar und gescheitert.

Die Wärmenetzeignungskarte basiert auf einer Wirtschaftlichkeitsberechnung hypothetischer („imaginärer“) Wärmenetze und einem Vollkostenvergleich verschiedener klimaneutraler Wärmeversorgungsoptionen (Wärmenetzanschluss, Wärmepumpe, Pelletheizung) aus Gebäudesicht. Der Fokus liegt auf der Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser, noch ohne eine Berücksichtigung des Prozesswärmebedarfs, heißt es in der Erläuterung des Umweltsenats.

Die Hamburger Wärmenetzeignungskarte steht im Internet bereit

Mittwoch, 7.02.2024, 11:08 Uhr
Susanne Harmsen

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