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Energie & Management > Frankreich - Erneuerbare in Frankreich legen zu
Bild: Fotolia.com, daboost
Frankreich

Erneuerbare in Frankreich legen zu

Die installierte Leistung erneuerbarer Energie im französischen Stromsektor ist 2020 um 2.039 MW gewachsen. Die Erneuerbaren stellten mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs. 
Laut den am 23. Februar veröffentlichten Zahlen des französischen Erneuerbaren-Verbands SER betrug die installierte Leistung aus Wasserkraft, Wind-, Solar- und Bioenergie zum 31. Dezember vergangenen Jahres insgesamt 55.906 MW. Den Hauptanteil an der Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Windkraft mit 1.105 MW und die Solarenergie mit 820 MW. Damit lag die installierte Leistung der Windkraft zum Jahresende 2020 bei 17.616 MW, bei der Photovoltaik waren es 10.387 MW.

Noch weit von Zielerreichung entfernt

Damit ist man allerdings noch weit entfernt von den Zielen der mehrjährigen Energieplanung (PPP) der französischen Regierung. Diese sieht für 2023 eine installierte Windkraftleistung von 24.100 MW vor. Um diese zu erreichen, müssten in den kommenden drei Jahren durchschnittlich jeweils 2.200 MW zugebaut werden, verdeutlicht der Erneuerbaren-Verband – was schwierig sein dürfte, denn auch in den vergangenen Jahren betrug der Zubau jeweils nur etwa 1.500 MW. Allerdings erwartet der SER mehr Dynamik, was sich bereits an den Neuinstallationen im vierten Quartal 2020 zeigte, und es befinden sich über 10.000 MW in der Entwicklung.

Die Regionen mit der höchsten Windkraftleistung liegen – mit Ausnahme Okzitaniens - in der Nordhälfte des Landes. Spitzenreiter ist die Region Hauts de France mit annähernd 5 GW (4.928 MW), gefolgt vom Grand Est (Osten) mit annähernd 4.000 MW. 2019 stellte die Onshore-Windenergie über das Jahr gerechnet 8,8 % des Stromverbrauchs, ein Plus von 1,7 Punkten gegenüber dem Vorjahr.

Viel Offshore-Windkraft in Aussicht

Eine zunehmende Rolle dürfte in den kommenden Jahren in Frankreich die Offshore-Windenergie spielen. Noch ist kein Windpark auf See fertiggestellt, drei befinden sich aber im Bau: Die Arbeiten für die Projekte vor der Atlantikküste bei St. Nazaire (Loire-Atlantique) und vor der Kanalküste bei Fécamp (Normandie) sind im Sommer 2020 gestartet. Auch die Vorbereitungen für den Offshore-Park bei St. Brieuc (Bretagne) laufen. Insgesamt sind über 3.000 MW in der Entwicklung, dazu kommen noch die in der letzten Ausschreibung bezuschlagten 600 MW für den geplanten Offshore-Park bei Dunkerque.

Den gewünschten Aufbau einer Offshore-Industrie befördert die Regierung durch mehrere administrative Erleichterungen. Dazu gehören eine Straffung der Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung, vor allem durch gestärkte Kompetenzen des Energieministers, sowie eine Verringerung auf zwei Instanzen bei Einsprüchen und Zuständigkeit für die Gerichtsverfahren beim Conseil d’Etat (Staatsrat).

Auch bei der Photovoltaik muss der 2020 im Vergleich zu den Vorjahren gesunkene Zubau laut Erneuerbaren-Verband in den nächsten drei Jahren an Dynamik gewinnen: Das Ziel in der PPE sind 20.100 MW bis Ende 2023, wofür von nun an jährlich im Durchschnitt 3.300 MW hinzukommen müssten. In der Entwicklung befinden sich laut den Angaben gut 8.400 MW, gegenüber 2019 sei dies ein beträchtlicher Zuwachs von 26 %, heißt es beim SER.

Bedeutende Rolle der Wasserkraft

Für die zuletzt bezuschlagten PV-Freiflächenanlagen und Installationen auf Parkplatzdächern wurde ein Durchschnittspreis von 57,4 Euro/MWh erzielt. Bei den Ausschreibungen für den Eigenverbrauch betrug er 13,8 Euro/MWh. Innovative PV-Installationen wurden mit durchschnittlich 85,1 Euro/MWh bezuschlagt. Spitzenreiter bei der installierten Solarleistung ist der Süden Frankreichs, an erster Stelle liegt die Region Nouvelle-Aquitaine, gefolgt von Okzitanien. Der Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch lag 2020 bei 2,8 %, beträgt aber in mehreren Regionen ein Mehrfaches.

Die installierte Stromerzeugungs-Leistung der Bioenergie lag Ende 2020 bei 2.171 MW, davon waren 86 MW neu hinzugekommen. Mit 7,6 Mrd. kWh stellte die Bioenergie 1,7 % des Stromverbrauchs.

Nach wie vor profitiert die Stromerzeugung in Frankreich von dem traditionell hohen Wasserkraftanteil, dessen Leistung sich auf 25.732 MW belief, jedoch nur leicht um 28 MW ausgebaut wurde. Zugleich steigerte sich die hier erzeugte Strommenge um über neun Prozent auf 60,8 Mrd. kWh (60,8 Mrd. kWh) und deckte 13,5 % des Stromverbrauches.

Dienstag, 23.02.2021, 16:52 Uhr
Angelika Nikionok-Ehrlich
Energie & Management > Frankreich - Erneuerbare in Frankreich legen zu
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Frankreich
Erneuerbare in Frankreich legen zu
Die installierte Leistung erneuerbarer Energie im französischen Stromsektor ist 2020 um 2.039 MW gewachsen. Die Erneuerbaren stellten mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs. 
Laut den am 23. Februar veröffentlichten Zahlen des französischen Erneuerbaren-Verbands SER betrug die installierte Leistung aus Wasserkraft, Wind-, Solar- und Bioenergie zum 31. Dezember vergangenen Jahres insgesamt 55.906 MW. Den Hauptanteil an der Steigerung gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Windkraft mit 1.105 MW und die Solarenergie mit 820 MW. Damit lag die installierte Leistung der Windkraft zum Jahresende 2020 bei 17.616 MW, bei der Photovoltaik waren es 10.387 MW.

Noch weit von Zielerreichung entfernt

Damit ist man allerdings noch weit entfernt von den Zielen der mehrjährigen Energieplanung (PPP) der französischen Regierung. Diese sieht für 2023 eine installierte Windkraftleistung von 24.100 MW vor. Um diese zu erreichen, müssten in den kommenden drei Jahren durchschnittlich jeweils 2.200 MW zugebaut werden, verdeutlicht der Erneuerbaren-Verband – was schwierig sein dürfte, denn auch in den vergangenen Jahren betrug der Zubau jeweils nur etwa 1.500 MW. Allerdings erwartet der SER mehr Dynamik, was sich bereits an den Neuinstallationen im vierten Quartal 2020 zeigte, und es befinden sich über 10.000 MW in der Entwicklung.

Die Regionen mit der höchsten Windkraftleistung liegen – mit Ausnahme Okzitaniens - in der Nordhälfte des Landes. Spitzenreiter ist die Region Hauts de France mit annähernd 5 GW (4.928 MW), gefolgt vom Grand Est (Osten) mit annähernd 4.000 MW. 2019 stellte die Onshore-Windenergie über das Jahr gerechnet 8,8 % des Stromverbrauchs, ein Plus von 1,7 Punkten gegenüber dem Vorjahr.

Viel Offshore-Windkraft in Aussicht

Eine zunehmende Rolle dürfte in den kommenden Jahren in Frankreich die Offshore-Windenergie spielen. Noch ist kein Windpark auf See fertiggestellt, drei befinden sich aber im Bau: Die Arbeiten für die Projekte vor der Atlantikküste bei St. Nazaire (Loire-Atlantique) und vor der Kanalküste bei Fécamp (Normandie) sind im Sommer 2020 gestartet. Auch die Vorbereitungen für den Offshore-Park bei St. Brieuc (Bretagne) laufen. Insgesamt sind über 3.000 MW in der Entwicklung, dazu kommen noch die in der letzten Ausschreibung bezuschlagten 600 MW für den geplanten Offshore-Park bei Dunkerque.

Den gewünschten Aufbau einer Offshore-Industrie befördert die Regierung durch mehrere administrative Erleichterungen. Dazu gehören eine Straffung der Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung, vor allem durch gestärkte Kompetenzen des Energieministers, sowie eine Verringerung auf zwei Instanzen bei Einsprüchen und Zuständigkeit für die Gerichtsverfahren beim Conseil d’Etat (Staatsrat).

Auch bei der Photovoltaik muss der 2020 im Vergleich zu den Vorjahren gesunkene Zubau laut Erneuerbaren-Verband in den nächsten drei Jahren an Dynamik gewinnen: Das Ziel in der PPE sind 20.100 MW bis Ende 2023, wofür von nun an jährlich im Durchschnitt 3.300 MW hinzukommen müssten. In der Entwicklung befinden sich laut den Angaben gut 8.400 MW, gegenüber 2019 sei dies ein beträchtlicher Zuwachs von 26 %, heißt es beim SER.

Bedeutende Rolle der Wasserkraft

Für die zuletzt bezuschlagten PV-Freiflächenanlagen und Installationen auf Parkplatzdächern wurde ein Durchschnittspreis von 57,4 Euro/MWh erzielt. Bei den Ausschreibungen für den Eigenverbrauch betrug er 13,8 Euro/MWh. Innovative PV-Installationen wurden mit durchschnittlich 85,1 Euro/MWh bezuschlagt. Spitzenreiter bei der installierten Solarleistung ist der Süden Frankreichs, an erster Stelle liegt die Region Nouvelle-Aquitaine, gefolgt von Okzitanien. Der Anteil der Photovoltaik am Stromverbrauch lag 2020 bei 2,8 %, beträgt aber in mehreren Regionen ein Mehrfaches.

Die installierte Stromerzeugungs-Leistung der Bioenergie lag Ende 2020 bei 2.171 MW, davon waren 86 MW neu hinzugekommen. Mit 7,6 Mrd. kWh stellte die Bioenergie 1,7 % des Stromverbrauchs.

Nach wie vor profitiert die Stromerzeugung in Frankreich von dem traditionell hohen Wasserkraftanteil, dessen Leistung sich auf 25.732 MW belief, jedoch nur leicht um 28 MW ausgebaut wurde. Zugleich steigerte sich die hier erzeugte Strommenge um über neun Prozent auf 60,8 Mrd. kWh (60,8 Mrd. kWh) und deckte 13,5 % des Stromverbrauches.

Dienstag, 23.02.2021, 16:52 Uhr
Angelika Nikionok-Ehrlich

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