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Energie & Management > Europaeische Union - Erfolgreiches Jahr für die Energieunion
Quelle: Pixabay
Europaeische Union

Erfolgreiches Jahr für die Energieunion

Die EU hat die Energiekrise des vergangenen Jahres erfolgreich überwunden. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Kommission in ihrem jüngsten Bericht über die Energieunion.
 
Mit einer Reihe von Gesetzen wie REPowerEU sei es gelungen, die Energieversorgung zu diversifizieren, Energie einzusparen und die Wende zu sauberer Energie zu beschleunigen, sagte der Vizepräsident der Kommission, Maros Sefcovic, bei der Vorstellung des Berichtes am 24. Oktober in Brüssel. Bei der Umsetzung des Klimapaktes (Green Deal) sei die Union auch im letzten Jahr vorangekommen. Es gebe aber weiter große Herausforderungen.

Trotz der akuten Versorgungskrise nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei es nicht zu Unterbrechungen der Energieversorgung gekommen, heißt es in dem Bericht. Der Druck auf die Energiemärkte sei ebenso zurückgegangen wie die Preise für die Verbraucher und der Strukturwandel der Energiewirtschaft sei weiter voran gekommen. Auf dem Weg zu den in REPowerEU beschlossenen Zielen liege die EU im Plan. Auf den kommenden Winter sei man besser vorbereitet: mit vollen Gasspeichern, diversifizierten Importen und der dazu gehörigen Infrastruktur, Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, mit anhaltenden Anstrengungen Energie einzusparen.

Die Ölimporte aus Russland gingen 2022 um 90 Prozent zurück, der Import russischer Kohle wurde praktisch eingestellt und der Gasimport nahezu halbiert. In diesem Jahr rechnet die Kommission noch mit der Einfuhr von russischem Gas zwischen 40 – 45 bcm. Der Gasverbrauch sank um 18 Prozent (-53 bcm). Die Mitgliedsstaaten der EU kauften gemeinsam fast 45 bcm Gas auf dem Weltmarkt ein. Ihre Gasspeicher sind gegenwärtig zu 98 Prozent gefüllt.

Rekordjahr für die Erneuerbaren

Für die erneuerbaren Energien war 2022 ein neues Rekordjahr: 39 Prozent des europäischen Stroms wurde aus den Erneuerbaren erzeugt. Die installierte Leistung der PV-Anlagen stieg um 60 Prozent (+41.000 MW), bei Windkraft stieg der Zubau um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Obwohl die Wirtschaft auf Wachstumskurs zurückgekehrte, erzeugte die EU im letzten Jahr 3 Prozent weniger Treibhausgase, 32,5 Prozent weniger als 1990. Damit erfüllten die Europäer ihre Klimaziele, sagte der neue Klimakommissar, Wopke Hoestra, und sie zeigten, dass eine erfolgreiche Klimapolitik vereinbar sei mit wirtschaftlichem Wachstum.
 

Für die nächsten Jahre kündigt die Kommission die Fortsetzung ihrer Energie- und Klimapolitik an: „Die EU muss weiter daran arbeiten, dass alle Haushalte Zugang zu einer sicheren und erschwinglichen Energieversorgung haben. Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie weiter stärken und Investitionen in saubere Technologien fördern.“ Die Preise für Energie stünden dabei weiter im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Ein wichtiges Instrument seien in diesem Zusammenhang die Energie- und Klimapläne (NECP) der Mitgliedsstaaten. Sie sind auch die Grundlage für die Verhandlungen auf der bevorstehenden Klimakonferenz COP28. Nach den Angaben des Klimakommissars haben bislang erst 17 Mitgliedstaaten einen aktualisierten NECP in Brüssel eingereicht. Spätestens Ende dieses Jahres müsse die Kommission einen Überblick darüber haben, wo sich die Union auf dem Weg zu ihren Klimazielen für 2030 befinde, um notfalls zusätzlich Maßnahmen zu ergreifen.

Allerdings weiß man in Brüssel schon jetzt, dass solche zusätzlichen Maßnahmen notwendig sein werden. Beim Einsatz der erneuerbaren Energien etwa zeichnet sich beim gegenwärtigen Tempo für 2030 ein Anteil von weniger als 30 Prozent ab, das Ziel von 42,5 Prozent würde damit klar verfehlt. Der CO2-Ausstoß sinkt zwar kontinuierlich, aber um die für 2030 vorgegebene Marke zu erreichen müsste die Rate drei Mal höher sein.

Die Entwicklung emissionsfreier Energien, der Netze und stabiler Märkte soll deswegen in den nächsten Jahren im Zentrum der Energieunion stehen. Eine Charta, auf die sich die Kommission, die Mitgliedsstaaten und die Industrie verständigen sollen, würde nach den Vorstellungen der Kommission dafür sorgen, dass die Klimagesetze, die in den letzten Monaten verabschiedet wurden und die, die noch beraten werden, zügig und effektiv umgesetzt werden.

Der Bericht zur Lage der Energieunion ist im Internet abrufbar.


 

Dienstag, 24.10.2023, 17:29 Uhr
Tom Weingärtner
Energie & Management > Europaeische Union - Erfolgreiches Jahr für die Energieunion
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Europaeische Union
Erfolgreiches Jahr für die Energieunion
Die EU hat die Energiekrise des vergangenen Jahres erfolgreich überwunden. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Kommission in ihrem jüngsten Bericht über die Energieunion.
 
Mit einer Reihe von Gesetzen wie REPowerEU sei es gelungen, die Energieversorgung zu diversifizieren, Energie einzusparen und die Wende zu sauberer Energie zu beschleunigen, sagte der Vizepräsident der Kommission, Maros Sefcovic, bei der Vorstellung des Berichtes am 24. Oktober in Brüssel. Bei der Umsetzung des Klimapaktes (Green Deal) sei die Union auch im letzten Jahr vorangekommen. Es gebe aber weiter große Herausforderungen.

Trotz der akuten Versorgungskrise nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei es nicht zu Unterbrechungen der Energieversorgung gekommen, heißt es in dem Bericht. Der Druck auf die Energiemärkte sei ebenso zurückgegangen wie die Preise für die Verbraucher und der Strukturwandel der Energiewirtschaft sei weiter voran gekommen. Auf dem Weg zu den in REPowerEU beschlossenen Zielen liege die EU im Plan. Auf den kommenden Winter sei man besser vorbereitet: mit vollen Gasspeichern, diversifizierten Importen und der dazu gehörigen Infrastruktur, Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, mit anhaltenden Anstrengungen Energie einzusparen.

Die Ölimporte aus Russland gingen 2022 um 90 Prozent zurück, der Import russischer Kohle wurde praktisch eingestellt und der Gasimport nahezu halbiert. In diesem Jahr rechnet die Kommission noch mit der Einfuhr von russischem Gas zwischen 40 – 45 bcm. Der Gasverbrauch sank um 18 Prozent (-53 bcm). Die Mitgliedsstaaten der EU kauften gemeinsam fast 45 bcm Gas auf dem Weltmarkt ein. Ihre Gasspeicher sind gegenwärtig zu 98 Prozent gefüllt.

Rekordjahr für die Erneuerbaren

Für die erneuerbaren Energien war 2022 ein neues Rekordjahr: 39 Prozent des europäischen Stroms wurde aus den Erneuerbaren erzeugt. Die installierte Leistung der PV-Anlagen stieg um 60 Prozent (+41.000 MW), bei Windkraft stieg der Zubau um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Obwohl die Wirtschaft auf Wachstumskurs zurückgekehrte, erzeugte die EU im letzten Jahr 3 Prozent weniger Treibhausgase, 32,5 Prozent weniger als 1990. Damit erfüllten die Europäer ihre Klimaziele, sagte der neue Klimakommissar, Wopke Hoestra, und sie zeigten, dass eine erfolgreiche Klimapolitik vereinbar sei mit wirtschaftlichem Wachstum.
 

Für die nächsten Jahre kündigt die Kommission die Fortsetzung ihrer Energie- und Klimapolitik an: „Die EU muss weiter daran arbeiten, dass alle Haushalte Zugang zu einer sicheren und erschwinglichen Energieversorgung haben. Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie weiter stärken und Investitionen in saubere Technologien fördern.“ Die Preise für Energie stünden dabei weiter im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Ein wichtiges Instrument seien in diesem Zusammenhang die Energie- und Klimapläne (NECP) der Mitgliedsstaaten. Sie sind auch die Grundlage für die Verhandlungen auf der bevorstehenden Klimakonferenz COP28. Nach den Angaben des Klimakommissars haben bislang erst 17 Mitgliedstaaten einen aktualisierten NECP in Brüssel eingereicht. Spätestens Ende dieses Jahres müsse die Kommission einen Überblick darüber haben, wo sich die Union auf dem Weg zu ihren Klimazielen für 2030 befinde, um notfalls zusätzlich Maßnahmen zu ergreifen.

Allerdings weiß man in Brüssel schon jetzt, dass solche zusätzlichen Maßnahmen notwendig sein werden. Beim Einsatz der erneuerbaren Energien etwa zeichnet sich beim gegenwärtigen Tempo für 2030 ein Anteil von weniger als 30 Prozent ab, das Ziel von 42,5 Prozent würde damit klar verfehlt. Der CO2-Ausstoß sinkt zwar kontinuierlich, aber um die für 2030 vorgegebene Marke zu erreichen müsste die Rate drei Mal höher sein.

Die Entwicklung emissionsfreier Energien, der Netze und stabiler Märkte soll deswegen in den nächsten Jahren im Zentrum der Energieunion stehen. Eine Charta, auf die sich die Kommission, die Mitgliedsstaaten und die Industrie verständigen sollen, würde nach den Vorstellungen der Kommission dafür sorgen, dass die Klimagesetze, die in den letzten Monaten verabschiedet wurden und die, die noch beraten werden, zügig und effektiv umgesetzt werden.

Der Bericht zur Lage der Energieunion ist im Internet abrufbar.


 

Dienstag, 24.10.2023, 17:29 Uhr
Tom Weingärtner

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