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Energie & Management > Stromspeicher - Enpal-Studie will Heimspeicher in Netze integrieren
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Stromspeicher

Enpal-Studie will Heimspeicher in Netze integrieren

Solaranlagen, Wärmepumpen und Wallboxen bringen die Verteilnetze vermehrt an ihre Grenzen. Eine Enpal-Studie schlägt vor, wie Heimspeicher zur Netzstabilisierung beitragen könnten.

Die Dekarbonisierung des Energiesystems stellt das Stromnetz vor Herausforderungen. Wenn erneuerbarer Strom nicht abtransportiert werden kann, wird er abgeregelt oder Verteilnetzbetreiber können Solaranlagen, Wärmepumpen oder Ladepunkte für Elektromobile nur mit Verzögerungen anschließen. Das Netz dürfe nicht zum Flaschenhals für die Energiewende werden, fordert eine Studie von Energy Brainpool im Auftrag vom Solaranlagenanbieter Enpal.

Die Bundesregierung müsse vielmehr dringend eine Speicherstrategie vorlegen. Darin könnten die Hunderttausenden Speicher, die bei Hausbesitzern mit Solaranlagen bereits installiert sind, zur Netzstabilisierung beitragen. Bislang dienen sie den Solarbetreibern nur dazu, möglichst viel ihres Solarstroms selbst zu verbrauchen und damit die Kosten für den teuren Strom aus dem Netz zu vermeiden. Die Speicher seien also derzeit für einen möglichst hohen Eigenverbrauch optimiert, anstatt Flexibilität für das Gesamtsystem bereitzustellen, so die Studie.

Es fehlten Anreize für Solarbetreiber, um Einspeisung und Verbrauch auf das Netz abzustimmen. Die staatliche Einspeisevergütung bleibe immer gleich, egal wann eingespeist wird. Auch die sogenannte Direktvermarktung, bei der anstelle der staatlichen Vergütung ein Marktpreis an der Strombörse erlöst wird, reiche bislang nicht aus, weil die Zusatzerlöse zu niedrig sind. Dynamische Netzentgelte könnten zwar eine Lösung sein und sind auch geplant, können aber nur schrittweise umgesetzt werden.

Flexbonus für netzdienliche Speichersteuerung

Die Studie schlägt daher Anreize wie einen Speicher-Flexbonus vor, um das Potenzial zu aktivieren. Übergangsweise bis zur Einführung dynamischer Netzentgelte sollte ein Bonus für Heimspeicher gezahlt werden, wenn die Speicher größer als derzeit üblich dimensioniert und flexibel steuerbar sind. Eine solche netzdienliche Optimierung der Speicher könnte die Einspeisespitzen um bis zu 60 Prozent senken, so die Studie. So könnten deutlich mehr dezentrale Solaranlagen angeschlossen werden, ohne den Netzausbaubedarf vor Ort zu erhöhen.

Der Bonus würde unter dem Strich nicht einmal etwas kosten – sondern im Gegenteil den Bundeshaushalt sogar entlasten. Das liegt daran, dass die mit dem Speicher verbundenen Solaranlagen in die förderfreie Direktvermarktung übergehen sollen und damit aus der staatlichen Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herausfallen.

„Mit einem übergangsweisen Speicher-Flexbonus könnten wir einen Anreiz für einen intelligenten, netzentlastenden Einsatz von Speichern schaffen“, schreiben die Autoren. Die Ampel sollte im anstehenden Solarpaket die nötigen Anreize schaffen, damit die Speicher für das Netz optimiert werden, fordert Enpal.

Die komplette Studie zum Flexbonus steht zum Download im PDF-Format bereit.

Mittwoch, 18.10.2023, 13:00 Uhr
Susanne Harmsen
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Enpal-Studie will Heimspeicher in Netze integrieren

Solaranlagen, Wärmepumpen und Wallboxen bringen die Verteilnetze vermehrt an ihre Grenzen. Eine Enpal-Studie schlägt vor, wie Heimspeicher zur Netzstabilisierung beitragen könnten.

Die Dekarbonisierung des Energiesystems stellt das Stromnetz vor Herausforderungen. Wenn erneuerbarer Strom nicht abtransportiert werden kann, wird er abgeregelt oder Verteilnetzbetreiber können Solaranlagen, Wärmepumpen oder Ladepunkte für Elektromobile nur mit Verzögerungen anschließen. Das Netz dürfe nicht zum Flaschenhals für die Energiewende werden, fordert eine Studie von Energy Brainpool im Auftrag vom Solaranlagenanbieter Enpal.

Die Bundesregierung müsse vielmehr dringend eine Speicherstrategie vorlegen. Darin könnten die Hunderttausenden Speicher, die bei Hausbesitzern mit Solaranlagen bereits installiert sind, zur Netzstabilisierung beitragen. Bislang dienen sie den Solarbetreibern nur dazu, möglichst viel ihres Solarstroms selbst zu verbrauchen und damit die Kosten für den teuren Strom aus dem Netz zu vermeiden. Die Speicher seien also derzeit für einen möglichst hohen Eigenverbrauch optimiert, anstatt Flexibilität für das Gesamtsystem bereitzustellen, so die Studie.

Es fehlten Anreize für Solarbetreiber, um Einspeisung und Verbrauch auf das Netz abzustimmen. Die staatliche Einspeisevergütung bleibe immer gleich, egal wann eingespeist wird. Auch die sogenannte Direktvermarktung, bei der anstelle der staatlichen Vergütung ein Marktpreis an der Strombörse erlöst wird, reiche bislang nicht aus, weil die Zusatzerlöse zu niedrig sind. Dynamische Netzentgelte könnten zwar eine Lösung sein und sind auch geplant, können aber nur schrittweise umgesetzt werden.

Flexbonus für netzdienliche Speichersteuerung

Die Studie schlägt daher Anreize wie einen Speicher-Flexbonus vor, um das Potenzial zu aktivieren. Übergangsweise bis zur Einführung dynamischer Netzentgelte sollte ein Bonus für Heimspeicher gezahlt werden, wenn die Speicher größer als derzeit üblich dimensioniert und flexibel steuerbar sind. Eine solche netzdienliche Optimierung der Speicher könnte die Einspeisespitzen um bis zu 60 Prozent senken, so die Studie. So könnten deutlich mehr dezentrale Solaranlagen angeschlossen werden, ohne den Netzausbaubedarf vor Ort zu erhöhen.

Der Bonus würde unter dem Strich nicht einmal etwas kosten – sondern im Gegenteil den Bundeshaushalt sogar entlasten. Das liegt daran, dass die mit dem Speicher verbundenen Solaranlagen in die förderfreie Direktvermarktung übergehen sollen und damit aus der staatlichen Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herausfallen.

„Mit einem übergangsweisen Speicher-Flexbonus könnten wir einen Anreiz für einen intelligenten, netzentlastenden Einsatz von Speichern schaffen“, schreiben die Autoren. Die Ampel sollte im anstehenden Solarpaket die nötigen Anreize schaffen, damit die Speicher für das Netz optimiert werden, fordert Enpal.

Die komplette Studie zum Flexbonus steht zum Download im PDF-Format bereit.

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Susanne Harmsen

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