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Energie & Management > Bilanz - Energiewerke Hamburg vervielfachen Ergebnis
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz

Energiewerke Hamburg vervielfachen Ergebnis

Die Hamburger Energiewerke sind mit dem Jahresergebnis 2022 "unter dem Strich zufrieden". Das ist sehr bescheiden formuliert, hat es sich doch fast verzehnfacht.
Die Hamburger Energiewerke (HENW) beenden das Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von rund 70 Millionen Euro. Das Jahresergebnis soll nahezu vollständig an die Hansestadt Hamburg abgeführt werden. Das Unternehmen kündigte bei seiner Jahrespressekonferenz weiter an, dass es bis 2027 rund 1,9 Milliarden Euro in die Energie- und Wärmewende der Hansestadt investieren will. Zahlreiche Projekte habe man 2022 angeschoben, zahlreiche Wärmewende-Projekte seien mitten im Bau oder wurden – wie die Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel – bereits fertiggestellt.

Die Umsatzerlöse werden im Geschäftsbericht mit 1,23 Milliarden Euro angegeben − nach 779 Millionen Euro im Vorjahr 2021. Das Ergebnis vor Steuern mit rund 71 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert von 7,6 Millionen um ein Vielfaches. Deutliche Rohertragsverbesserungen bei gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen und gleichzeitiger Absicherung sowie hohe Strompreise bei der Spotvermarktung hätten, wie es heißt, zu einem Ergebnis geführt, das "außerordentlich über den Erwartungen der Planung lag".

​Nachfrage nach Stadtwärme sprunghaft gestiegen

Im Jahr 2022, so hieß es bei der Vorstellung des Geschäftsberichts weiter, sei die Nachfrage nach Stadtwärme sprunghaft angestiegen. Sie habe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die HENW wollen deshalb den Zubau von Erzeugungskapazitäten sowie den Netzausbau im Stadtgebiet beschleunigen.

Zum Jahresende waren nach Angaben des Versorgers 253.000 Haushalte an das Stadtnetz angeschlossen. Die Leistung der vertraglichen Neuabschlüsse (inklusive Gewerbe, Industrie, kommunale Gebäude) stieg gegenüber dem Vorjahr um 16,1 Prozent. Angestrebt wird, dass die Hamburger Stadtwärme spätestens 2030 kohlefrei ist und bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral. Um diese Ziele zu erreichen, errichten die Energiewerke die beiden modularen, neuen Erzeugungsparks Energiepark Hafen und Energiepark Tiefstack, die die beiden existierenden Heizkraftwerke ablösen. Das Hamburger Wärmenetz ist nach Berlin das zweitgrößte in Deutschland.

Im Stromvertrieb ist die Zahl der Tarifkunden der Marke "Hamburg Energie" im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf rund 136.000 gestiegen. Wegen der guten Ertragslage, so das Unternehmen, wurden mehr als 16 Millionen Euro als Treuebonus an die Kundinnen und Kunden zurückgegeben.

Erleichtert zeigte sich die Geschäftsführung darüber, dass eine drohende Gasmangellage im vergangenen Winter abgewendet werden konnte. Auch wenn der Gasanteil im städtischen Wärmenetz in 2022 nur bei 13 Prozent lag, hatten man sich auf eine mögliche Mangellage und etwaige Einschränkungen vorbereitet.
 
 
Deutschland schaut auf Hamburg

Jens Kerstan (Grüne), Aufsichtsratsvorsitzender der HENW und Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, erklärte mit Verweis darauf, dass sich der Volksentscheid zum Rückkauf der Hamburger Energienetze zum zehnten Mal jährt: "Heute arbeiten die städtischen Netz- und Energiegesellschaften eng zusammen und sind maßgebliche Treiber und Akteure der Energiewende in unserer Stadt." Deutschland schaue auf Hamburg, denn hier werde die Wärmewende erfolgreich umgesetzt.

Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung, zeigte sich mit dem Geschäftsjahr 2022 und dem Jahresergebnis zufrieden, auch wenn das turbulente Marktumfeld und die hohe Transformationsgeschwindigkeit das ganze Unternehmen stark gefordert hätten. Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin, verwies er auf die vielen Projekte und die Baufortschritte: "Die Hamburger Energiewerke haben künftig nahezu alle Zukunftstechnologien einer klimaneutralen Wärmeversorgung im Portfolio, sind breit aufgestellt und gut gerüstet."

Michael Prinz, Geschäftsführer Vertrieb und Energiewirtschaft der Hamburger Energiewerke: "Preisbremsen, die geplante Einführung von Umlagen und die Turbulenzen an den Energiemärkten haben auch uns stark gefordert." Die Kundinnen und Kunden hätten aber überwiegend mit Verständnis reagiert, sodass die schwierige Phase mit vereinten Kräften überwunden werden konnte.
 
Kennzahlen der Hamburger Energiewerke
 20222021
Umsatzerlöse in Mio. Euro1.234779
Ergebnis vor Steuern in Mio. Euro71,17,6
Stromerzeugung in in GWh2.6692.319
Stromvertrieb in GWh805792
Wärmevertrieb in GWh3.9444.351
Gasvertrieb in GWh1.5271.165
Quelle: HENW

Montag, 19.06.2023, 16:30 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Bilanz - Energiewerke Hamburg vervielfachen Ergebnis
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Bilanz
Energiewerke Hamburg vervielfachen Ergebnis
Die Hamburger Energiewerke sind mit dem Jahresergebnis 2022 "unter dem Strich zufrieden". Das ist sehr bescheiden formuliert, hat es sich doch fast verzehnfacht.
Die Hamburger Energiewerke (HENW) beenden das Geschäftsjahr mit einem Ergebnis von rund 70 Millionen Euro. Das Jahresergebnis soll nahezu vollständig an die Hansestadt Hamburg abgeführt werden. Das Unternehmen kündigte bei seiner Jahrespressekonferenz weiter an, dass es bis 2027 rund 1,9 Milliarden Euro in die Energie- und Wärmewende der Hansestadt investieren will. Zahlreiche Projekte habe man 2022 angeschoben, zahlreiche Wärmewende-Projekte seien mitten im Bau oder wurden – wie die Wind-zu-Wärme-Anlage in Wedel – bereits fertiggestellt.

Die Umsatzerlöse werden im Geschäftsbericht mit 1,23 Milliarden Euro angegeben − nach 779 Millionen Euro im Vorjahr 2021. Das Ergebnis vor Steuern mit rund 71 Millionen Euro übertraf den Vorjahreswert von 7,6 Millionen um ein Vielfaches. Deutliche Rohertragsverbesserungen bei gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen und gleichzeitiger Absicherung sowie hohe Strompreise bei der Spotvermarktung hätten, wie es heißt, zu einem Ergebnis geführt, das "außerordentlich über den Erwartungen der Planung lag".

​Nachfrage nach Stadtwärme sprunghaft gestiegen

Im Jahr 2022, so hieß es bei der Vorstellung des Geschäftsberichts weiter, sei die Nachfrage nach Stadtwärme sprunghaft angestiegen. Sie habe sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Die HENW wollen deshalb den Zubau von Erzeugungskapazitäten sowie den Netzausbau im Stadtgebiet beschleunigen.

Zum Jahresende waren nach Angaben des Versorgers 253.000 Haushalte an das Stadtnetz angeschlossen. Die Leistung der vertraglichen Neuabschlüsse (inklusive Gewerbe, Industrie, kommunale Gebäude) stieg gegenüber dem Vorjahr um 16,1 Prozent. Angestrebt wird, dass die Hamburger Stadtwärme spätestens 2030 kohlefrei ist und bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral. Um diese Ziele zu erreichen, errichten die Energiewerke die beiden modularen, neuen Erzeugungsparks Energiepark Hafen und Energiepark Tiefstack, die die beiden existierenden Heizkraftwerke ablösen. Das Hamburger Wärmenetz ist nach Berlin das zweitgrößte in Deutschland.

Im Stromvertrieb ist die Zahl der Tarifkunden der Marke "Hamburg Energie" im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent auf rund 136.000 gestiegen. Wegen der guten Ertragslage, so das Unternehmen, wurden mehr als 16 Millionen Euro als Treuebonus an die Kundinnen und Kunden zurückgegeben.

Erleichtert zeigte sich die Geschäftsführung darüber, dass eine drohende Gasmangellage im vergangenen Winter abgewendet werden konnte. Auch wenn der Gasanteil im städtischen Wärmenetz in 2022 nur bei 13 Prozent lag, hatten man sich auf eine mögliche Mangellage und etwaige Einschränkungen vorbereitet.
 
 
Deutschland schaut auf Hamburg

Jens Kerstan (Grüne), Aufsichtsratsvorsitzender der HENW und Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, erklärte mit Verweis darauf, dass sich der Volksentscheid zum Rückkauf der Hamburger Energienetze zum zehnten Mal jährt: "Heute arbeiten die städtischen Netz- und Energiegesellschaften eng zusammen und sind maßgebliche Treiber und Akteure der Energiewende in unserer Stadt." Deutschland schaue auf Hamburg, denn hier werde die Wärmewende erfolgreich umgesetzt.

Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung, zeigte sich mit dem Geschäftsjahr 2022 und dem Jahresergebnis zufrieden, auch wenn das turbulente Marktumfeld und die hohe Transformationsgeschwindigkeit das ganze Unternehmen stark gefordert hätten. Kirsten Fust, Technische Geschäftsführerin, verwies er auf die vielen Projekte und die Baufortschritte: "Die Hamburger Energiewerke haben künftig nahezu alle Zukunftstechnologien einer klimaneutralen Wärmeversorgung im Portfolio, sind breit aufgestellt und gut gerüstet."

Michael Prinz, Geschäftsführer Vertrieb und Energiewirtschaft der Hamburger Energiewerke: "Preisbremsen, die geplante Einführung von Umlagen und die Turbulenzen an den Energiemärkten haben auch uns stark gefordert." Die Kundinnen und Kunden hätten aber überwiegend mit Verständnis reagiert, sodass die schwierige Phase mit vereinten Kräften überwunden werden konnte.
 
Kennzahlen der Hamburger Energiewerke
 20222021
Umsatzerlöse in Mio. Euro1.234779
Ergebnis vor Steuern in Mio. Euro71,17,6
Stromerzeugung in in GWh2.6692.319
Stromvertrieb in GWh805792
Wärmevertrieb in GWh3.9444.351
Gasvertrieb in GWh1.5271.165
Quelle: HENW

Montag, 19.06.2023, 16:30 Uhr
Günter Drewnitzky

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