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Energie & Management > Schleswig-Holstein - Energiewendetagung „Power Net“ nimmt Kommunen in den Fokus
Quelle: Fotolia / Rene Grycner
Schleswig-Holstein

Energiewendetagung „Power Net“ nimmt Kommunen in den Fokus

Entscheider und Macher trafen sich in Neumünster und berieten, wie ein klimaneutrales Schleswig-Holstein bis 2040 zu erreichen ist. Die Energiewendekonferenz hieß „Power Net 2024“.
Mehrere hundert Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Kommunen, Verwaltung und Wissenschaft kamen am 6. Februar in Neumünster (Schleswig-Holstein) zusammen. Sie diskutierten aktuelle Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel, Schleswig-Holstein bis 2040 zum ersten klimaneutralen Industrieland zu machen. Zu den Gästen zählten Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm und Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) sagte: „Schleswig-Holstein ist Hochburg der Erneuerbaren – in keinem Land wird mehr Windenergie zugebaut als hier.“ Prof. Frank Osterwald, Geschäftsführer der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz des Bundeslandes (EKSH) erklärte: „Wir erhoffen uns insbesondere einen starken Wissenstransfer von den Hochschulen zu den ausführenden Akteuren aus der Wirtschaft und aus den Kommunen.“ Ein Schwerpunktthema der Power Net 2024 war die Wärmewende. Viele Kommunen stehen aktuell unter großem Druck, weil sie eine eigene Wärmeplanung aufstellen müssen.

Beispiel Fernwärme Meldorf vorgestellt

Vor allem die Finanzierung wurde dabei thematisiert. Ein Beispiel aus der Praxis stellte Uta Bielfeldt, Bürgermeisterin in Meldorf vor. Die Stadt in Dithmarschen entschied sich, einen Erdbeckenspeicher zu bauen, den ersten in Deutschland. Die Wärmeversorgung der Stadt soll auf lokale und erneuerbare Energien umgestellt werden. Dazu wurde ein energetisches Quartierskonzept erstellt, das vorsah, eine Fernwärmeversorgung aufzubauen. Meldorf gründete dafür eine eigene Gesellschaft, die Wimeg (Wärmeinfrastruktur Meldorf), die mit der Umsetzung des Vorhabens beauftragt wurde.

Als Energiequellen dienen dabei die Abwärme der lokalen Druckerei und einer Biogasanlage. Zukünftig sollen weitere Energiequellen genutzt werden, darunter Solaranlagen und Wärmepumpen. Nach Anschluss vieler öffentlichen Liegenschaften werden in weiteren Ausbauschritten die Wohngebäude der Stadt in den Fokus genommen, erläuterte Bielfeldt. Meldorf möchte bis 2035 einen Großteil der Stadt mit Fernwärme versorgen. Bei der Projektumsetzung wird die Wimeg über Kommunalkredite finanziert. Das ermögliche, die Energieversorgung sicher und wirtschaftlich zu gewährleisten.

Energiewende als Wirtschaftsmotor

„Die erneuerbare Energien-Branche und die Politik haben im letzten Jahr gezeigt, was man leisten kann“, resümierte Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH). In einigen Punkten wie bei der Sektorenkopplung sei die Branche weiter als die Politik. So werde aus Windstrom Wasserstoff zum Speichern oder für die Elektromobilität erzeugt. „Die Energiewende sorgt für einen Wirtschaftsboom in unserem Land, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Hrach.

Allein Windenergieanlagen, die aktuell im Genehmigungsprozess sind, würden rund 2,8 Milliarden Euro an Investitionen auslösen. Aktuell stünden zudem rund 1.900 MW Windkraftleistung vor der Inbetriebnahme. Die Power Net wird von (EKSH) und Partnern organisiert. 2022 fand die Fachtagung zum ersten Mal statt.
 
Gespannte Zuhörer bei der Powernet 2024 in Neumünster
Quelle: LEE SH

Dienstag, 6.02.2024, 15:41 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Schleswig-Holstein - Energiewendetagung „Power Net“ nimmt Kommunen in den Fokus
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Energiewendetagung „Power Net“ nimmt Kommunen in den Fokus
Entscheider und Macher trafen sich in Neumünster und berieten, wie ein klimaneutrales Schleswig-Holstein bis 2040 zu erreichen ist. Die Energiewendekonferenz hieß „Power Net 2024“.
Mehrere hundert Vertreter und Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Kommunen, Verwaltung und Wissenschaft kamen am 6. Februar in Neumünster (Schleswig-Holstein) zusammen. Sie diskutierten aktuelle Herausforderungen auf dem Weg zum Ziel, Schleswig-Holstein bis 2040 zum ersten klimaneutralen Industrieland zu machen. Zu den Gästen zählten Ministerpräsident Daniel Günther (CDU), die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm und Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE).

Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) sagte: „Schleswig-Holstein ist Hochburg der Erneuerbaren – in keinem Land wird mehr Windenergie zugebaut als hier.“ Prof. Frank Osterwald, Geschäftsführer der Gesellschaft für Energie und Klimaschutz des Bundeslandes (EKSH) erklärte: „Wir erhoffen uns insbesondere einen starken Wissenstransfer von den Hochschulen zu den ausführenden Akteuren aus der Wirtschaft und aus den Kommunen.“ Ein Schwerpunktthema der Power Net 2024 war die Wärmewende. Viele Kommunen stehen aktuell unter großem Druck, weil sie eine eigene Wärmeplanung aufstellen müssen.

Beispiel Fernwärme Meldorf vorgestellt

Vor allem die Finanzierung wurde dabei thematisiert. Ein Beispiel aus der Praxis stellte Uta Bielfeldt, Bürgermeisterin in Meldorf vor. Die Stadt in Dithmarschen entschied sich, einen Erdbeckenspeicher zu bauen, den ersten in Deutschland. Die Wärmeversorgung der Stadt soll auf lokale und erneuerbare Energien umgestellt werden. Dazu wurde ein energetisches Quartierskonzept erstellt, das vorsah, eine Fernwärmeversorgung aufzubauen. Meldorf gründete dafür eine eigene Gesellschaft, die Wimeg (Wärmeinfrastruktur Meldorf), die mit der Umsetzung des Vorhabens beauftragt wurde.

Als Energiequellen dienen dabei die Abwärme der lokalen Druckerei und einer Biogasanlage. Zukünftig sollen weitere Energiequellen genutzt werden, darunter Solaranlagen und Wärmepumpen. Nach Anschluss vieler öffentlichen Liegenschaften werden in weiteren Ausbauschritten die Wohngebäude der Stadt in den Fokus genommen, erläuterte Bielfeldt. Meldorf möchte bis 2035 einen Großteil der Stadt mit Fernwärme versorgen. Bei der Projektumsetzung wird die Wimeg über Kommunalkredite finanziert. Das ermögliche, die Energieversorgung sicher und wirtschaftlich zu gewährleisten.

Energiewende als Wirtschaftsmotor

„Die erneuerbare Energien-Branche und die Politik haben im letzten Jahr gezeigt, was man leisten kann“, resümierte Marcus Hrach, Geschäftsführer des Landesverbands Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein (LEE SH). In einigen Punkten wie bei der Sektorenkopplung sei die Branche weiter als die Politik. So werde aus Windstrom Wasserstoff zum Speichern oder für die Elektromobilität erzeugt. „Die Energiewende sorgt für einen Wirtschaftsboom in unserem Land, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Hrach.

Allein Windenergieanlagen, die aktuell im Genehmigungsprozess sind, würden rund 2,8 Milliarden Euro an Investitionen auslösen. Aktuell stünden zudem rund 1.900 MW Windkraftleistung vor der Inbetriebnahme. Die Power Net wird von (EKSH) und Partnern organisiert. 2022 fand die Fachtagung zum ersten Mal statt.
 
Gespannte Zuhörer bei der Powernet 2024 in Neumünster
Quelle: LEE SH

Dienstag, 6.02.2024, 15:41 Uhr
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