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Energie & Management > Statistik - Energieverbrauch zieht 2021 wieder an
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Statistik

Energieverbrauch zieht 2021 wieder an

Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2021 den Wert von 12.193 Petajoule (PJ) − ein Anstieg um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB).
Der Energieverbrauch liege damit aber noch spürbar unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit, was darauf hinweise, dass die energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland weiter in hohem Maße durch die Corona-Pandemie geprägt werde, erklärte die AGEB in Berlin.

Verbrauchssteigernd wirkten 2021 sowohl die wirtschaftliche Erholung sowie die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung. Die gesamtwirtschaftliche Leistung erhöhte sich um knapp 2,4 %. Allerdings waren im letzten Quartal des Jahres kaum noch Impulse der wirtschaftlichen Entwicklung auf den Energieverbrauch zu beobachten, da Lieferengpässe, eine abschwächende Baukonjunktur sowie ein Auslaufen der Nachholeffekte zu einer Stagnation der wirtschaftlichen Erholung führte. Erheblichen Einfluss auf den Anstieg des Primärenergieverbrauchs hatten die gegenüber 2020 deutlich kühleren Außentemperaturen. Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch nur um 0,6 % gestiegen, berechnete die AG Energiebilanzen.

Nach Einschätzung der AGEB sorgte die Preisentwicklung auf den Energiemärkten im auslaufenden Jahr für eine spürbare Verbrauchsminderung. Vor allem die Preise für Erdgas und Rohöl stiegen im Vorjahresvergleich außerordentlich kräftig an. Die Preise für CO2-Zertifikate haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. 

Die Entwicklung der Energieträger im Einzelnen:

Der Erdgasverbrauch erhöhte sich 2021 um 3,9 % auf 3.258 PJ. Hauptursache für diese Entwicklung war die in den ersten fünf Monaten deutlich kühlere und eher windarme Witterung, die zum Mehreinsatz von Erdgas sowohl in der Wärme- wie auch in der Stromerzeugung führte. Ab der Jahresmitte sorgte der Preisanstieg für einen Mehreinsatz anderer Energieträger. Der Anteil des Erdgases am gesamten Primärenergieverbrauch stieg leicht von 26,4 auf 26,7 %.

Die erneuerbaren Energien verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch 2021 leicht um 0,2 % auf 1.962 PJ. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Primärenergieverbrauch erreichte 2021 einen Anteil von 16,1 (Vorjahr: 16,5) %. Die Biomasse, deren Anteil an den erneuerbaren Energien bei über 50 % liegt, verzeichnete einen Verbrauchszuwachs um 4 %. Die Wasserkraftwerke legten um gut 5 % zu. Bei den Windenergieanlagen an Land kam es dagegen zu einem Rückgang der Stromerzeugung um 11 % und bei den Anlagen auf See um 9 %. Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg um beinahe 5 %.

Der Verbrauch an Steinkohle stieg 2021 um 17,9 % und erreichte eine Höhe 1.052 PJ. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, der etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmacht, erhöhte sich um gut 25 %. Der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken wurde begünstigt durch den Preisanstieg bei den Wettbewerbsenergien sowie die witterungsbedingt geringere Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Primärenergieverbrauch erhöhte sich von 7,5 auf 8,6 %.

Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich um 18 % auf 1.130 PJ), lag damit jedoch um etwa 3 % unter dem Vergleichswert von 2019 und folgte somit weiter dem längerfristigen Trend. Der Zuwachs im abgelaufenen Jahr ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahr witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen 2021 deutlich niedriger ausfiel und eine andere Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt vorliegt. Braunkohle hatte 2021 einen Anteil von 9,3 % (Vorjahr: 8,1 %) am gesamten Primärenergieverbrauch.

Bei der Kernenergie kam es im Berichtszeitraum zu einem Anstieg der Stromproduktion um 7,2 %. Der Beitrag der Kernenergie zum Primärenergieverbrauch stieg auf 753 PJ. Die Auslastung der Kernkraftwerke wurde in Deutschland durch eine höhere Stromnachfrage, die geringere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie durch die Entwicklung bei den Energie- und CO2-Preisen begünstigt. Im Zuge des Kernenergieausstiegs stehen zum Jahresende 2021 die Stilllegungen der Kraftwerksblöcke Grohnde, Brokdorf sowie Gundremmingen C mit zusammen mehr als 4.000 MW Stromerzeugungsleistung an. 2021 hatte die Kernenergie einen Anteil 6,2 % (Vorjahr: 5,9 %) am gesamten Energieverbrauch.

Der Verbrauch von Mineralöl verminderte sich 2021 um insgesamt 5,1 % auf 3.877 PJ. Der Anteil des Mineralöls am gesamten Primärenergieverbrauch sank auf 31,8 % (Vorjahr 34,4 %). 

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von gut 4 % oder etwa 25 Millionen Tonnen. Maßgeblich dafür ist neben dem witterungs- und konjunkturbedingten Verbrauchsanstieg der leichte Rückgang der Erneuerbaren am Gesamtverbrauch.

Dienstag, 21.12.2021, 13:45 Uhr
Peter Koller
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Energieverbrauch zieht 2021 wieder an
Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2021 den Wert von 12.193 Petajoule (PJ) − ein Anstieg um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr, so die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB).
Der Energieverbrauch liege damit aber noch spürbar unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit, was darauf hinweise, dass die energiewirtschaftliche Entwicklung in Deutschland weiter in hohem Maße durch die Corona-Pandemie geprägt werde, erklärte die AGEB in Berlin.

Verbrauchssteigernd wirkten 2021 sowohl die wirtschaftliche Erholung sowie die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung. Die gesamtwirtschaftliche Leistung erhöhte sich um knapp 2,4 %. Allerdings waren im letzten Quartal des Jahres kaum noch Impulse der wirtschaftlichen Entwicklung auf den Energieverbrauch zu beobachten, da Lieferengpässe, eine abschwächende Baukonjunktur sowie ein Auslaufen der Nachholeffekte zu einer Stagnation der wirtschaftlichen Erholung führte. Erheblichen Einfluss auf den Anstieg des Primärenergieverbrauchs hatten die gegenüber 2020 deutlich kühleren Außentemperaturen. Bereinigt um den Witterungseffekt wäre der Energieverbrauch nur um 0,6 % gestiegen, berechnete die AG Energiebilanzen.

Nach Einschätzung der AGEB sorgte die Preisentwicklung auf den Energiemärkten im auslaufenden Jahr für eine spürbare Verbrauchsminderung. Vor allem die Preise für Erdgas und Rohöl stiegen im Vorjahresvergleich außerordentlich kräftig an. Die Preise für CO2-Zertifikate haben sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. 

Die Entwicklung der Energieträger im Einzelnen:

Der Erdgasverbrauch erhöhte sich 2021 um 3,9 % auf 3.258 PJ. Hauptursache für diese Entwicklung war die in den ersten fünf Monaten deutlich kühlere und eher windarme Witterung, die zum Mehreinsatz von Erdgas sowohl in der Wärme- wie auch in der Stromerzeugung führte. Ab der Jahresmitte sorgte der Preisanstieg für einen Mehreinsatz anderer Energieträger. Der Anteil des Erdgases am gesamten Primärenergieverbrauch stieg leicht von 26,4 auf 26,7 %.

Die erneuerbaren Energien verminderten ihren Beitrag zum Primärenergieverbrauch 2021 leicht um 0,2 % auf 1.962 PJ. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Primärenergieverbrauch erreichte 2021 einen Anteil von 16,1 (Vorjahr: 16,5) %. Die Biomasse, deren Anteil an den erneuerbaren Energien bei über 50 % liegt, verzeichnete einen Verbrauchszuwachs um 4 %. Die Wasserkraftwerke legten um gut 5 % zu. Bei den Windenergieanlagen an Land kam es dagegen zu einem Rückgang der Stromerzeugung um 11 % und bei den Anlagen auf See um 9 %. Die Stromerzeugung aus PV-Anlagen stieg um beinahe 5 %.

Der Verbrauch an Steinkohle stieg 2021 um 17,9 % und erreichte eine Höhe 1.052 PJ. Der Einsatz von Steinkohle in Kraftwerken, der etwa die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmacht, erhöhte sich um gut 25 %. Der Einsatz von Steinkohle in den Kraftwerken wurde begünstigt durch den Preisanstieg bei den Wettbewerbsenergien sowie die witterungsbedingt geringere Stromeinspeisung aus Windenergieanlagen. Der Anteil der Steinkohle am gesamten Primärenergieverbrauch erhöhte sich von 7,5 auf 8,6 %.

Der Verbrauch von Braunkohle erhöhte sich um 18 % auf 1.130 PJ), lag damit jedoch um etwa 3 % unter dem Vergleichswert von 2019 und folgte somit weiter dem längerfristigen Trend. Der Zuwachs im abgelaufenen Jahr ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die im Vorjahr witterungsbedingt hohe Einspeisung von Strom aus Windanlagen 2021 deutlich niedriger ausfiel und eine andere Wettbewerbssituation auf dem Strommarkt vorliegt. Braunkohle hatte 2021 einen Anteil von 9,3 % (Vorjahr: 8,1 %) am gesamten Primärenergieverbrauch.

Bei der Kernenergie kam es im Berichtszeitraum zu einem Anstieg der Stromproduktion um 7,2 %. Der Beitrag der Kernenergie zum Primärenergieverbrauch stieg auf 753 PJ. Die Auslastung der Kernkraftwerke wurde in Deutschland durch eine höhere Stromnachfrage, die geringere Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie durch die Entwicklung bei den Energie- und CO2-Preisen begünstigt. Im Zuge des Kernenergieausstiegs stehen zum Jahresende 2021 die Stilllegungen der Kraftwerksblöcke Grohnde, Brokdorf sowie Gundremmingen C mit zusammen mehr als 4.000 MW Stromerzeugungsleistung an. 2021 hatte die Kernenergie einen Anteil 6,2 % (Vorjahr: 5,9 %) am gesamten Energieverbrauch.

Der Verbrauch von Mineralöl verminderte sich 2021 um insgesamt 5,1 % auf 3.877 PJ. Der Anteil des Mineralöls am gesamten Primärenergieverbrauch sank auf 31,8 % (Vorjahr 34,4 %). 

Für das Gesamtjahr 2021 rechnet die AG Energiebilanzen mit einem Anstieg der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von gut 4 % oder etwa 25 Millionen Tonnen. Maßgeblich dafür ist neben dem witterungs- und konjunkturbedingten Verbrauchsanstieg der leichte Rückgang der Erneuerbaren am Gesamtverbrauch.

Dienstag, 21.12.2021, 13:45 Uhr
Peter Koller

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