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Energie & Management > Effizienz - Energieverbrauch auf niedrigstem Stand seit Wiedervereinigung
Quelle: Fotolia / Photo-K
Effizienz

Energieverbrauch auf niedrigstem Stand seit Wiedervereinigung

Ukraine-Krieg und milde Witterungsbedingungen haben den Energieverbrauch in Deutschland deutlich sinken lassen.
Mit 11.769 Petajoule (PJ) beziehungsweise 401,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten ist in Deutschland im Jahr 2022 rund 5,4 Prozent weniger Energie verbraucht worden als im Vorjahr. Das geht aus dem Jahresbericht 2022 der Aarbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) hervor. Der Energieverbrauch sei damit auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung, so die Ageb.

Wesentlich geprägt worden sei diese Entwicklung durch den Ukraine-Krieg. So seien die Einfuhrpreise für Rohöl, Erdgas und Steinkohle im Jahresdurchschnitt um 58 bis 179 Prozent gestiegen. Bei den Verbraucherpreisen ergaben sich Steigerungen von 87 Prozent beim Heizöl, 65 Prozent beim Erdgas und mehr als 20 Prozent bei elektrischem Strom.

Die gegenüber 2021 mildere Witterung habe ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Rückgang des Primärenergieverbrauchs gehabt, so die Arbeitsgemeinschaft. Ohne den verbrauchsmindernden Temperatureinfluss wäre der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahr lediglich um 4 Prozent gesunken.

Auch die energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen – die weiteren Schritte zum vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie, der einsetzende Kohleausstieg und die fortgesetzte Förderung der erneuerbaren Energien sowie auf europäischer Ebene die Emissionsobergrenzen des europäischen Emissionshandelssystems (EU-ETS) und die übergreifenden Klimaschutzziele − hätten ebenfalls deutliche Auswirkungen auf die Höhe und Zusammensetzung des Energieverbrauchs und die Verbrauchsentwicklung in Deutschland gehabt.

Verbrauchssteigernd habe sich hingegen die wirtschaftliche Entwicklung wie auch das Bevölkerungswachstum ausgewirkt. So habe sich die gesamtwirtschaftliche Leistung um 1,9 Prozent erhöht, was zu einem Verbrauchszuwachs in der Größenordnung von 135 PJ geführt habe. Aus dem Anstieg der Bevölkerung um rund 1 Million Menschen habe ein zusätzlicher Energieverbrauch von rund 94 PJ resultiert.

Die Ageb ist ein Verein, in dem sich verschiedene Verbände der Energiewirtschaft zusammengeschlossen haben. Ziel ist die wissenschaftlichen Auswertung von Statistiken rund um die Energiewirtschaft. Die Energiebilanz für Deutschland wird einmal pro Jahr veröffentlicht.
 
Der Energieverbrauch in Deutschland ist deutlich gesunken.
Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken.
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

 

Dienstag, 18.04.2023, 12:51 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Effizienz - Energieverbrauch auf niedrigstem Stand seit Wiedervereinigung
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Energieverbrauch auf niedrigstem Stand seit Wiedervereinigung
Ukraine-Krieg und milde Witterungsbedingungen haben den Energieverbrauch in Deutschland deutlich sinken lassen.
Mit 11.769 Petajoule (PJ) beziehungsweise 401,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten ist in Deutschland im Jahr 2022 rund 5,4 Prozent weniger Energie verbraucht worden als im Vorjahr. Das geht aus dem Jahresbericht 2022 der Aarbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (Ageb) hervor. Der Energieverbrauch sei damit auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung, so die Ageb.

Wesentlich geprägt worden sei diese Entwicklung durch den Ukraine-Krieg. So seien die Einfuhrpreise für Rohöl, Erdgas und Steinkohle im Jahresdurchschnitt um 58 bis 179 Prozent gestiegen. Bei den Verbraucherpreisen ergaben sich Steigerungen von 87 Prozent beim Heizöl, 65 Prozent beim Erdgas und mehr als 20 Prozent bei elektrischem Strom.

Die gegenüber 2021 mildere Witterung habe ebenfalls erheblichen Einfluss auf den Rückgang des Primärenergieverbrauchs gehabt, so die Arbeitsgemeinschaft. Ohne den verbrauchsmindernden Temperatureinfluss wäre der Energieverbrauch gegenüber dem Vorjahr lediglich um 4 Prozent gesunken.

Auch die energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen – die weiteren Schritte zum vollständigen Ausstieg aus der Kernenergie, der einsetzende Kohleausstieg und die fortgesetzte Förderung der erneuerbaren Energien sowie auf europäischer Ebene die Emissionsobergrenzen des europäischen Emissionshandelssystems (EU-ETS) und die übergreifenden Klimaschutzziele − hätten ebenfalls deutliche Auswirkungen auf die Höhe und Zusammensetzung des Energieverbrauchs und die Verbrauchsentwicklung in Deutschland gehabt.

Verbrauchssteigernd habe sich hingegen die wirtschaftliche Entwicklung wie auch das Bevölkerungswachstum ausgewirkt. So habe sich die gesamtwirtschaftliche Leistung um 1,9 Prozent erhöht, was zu einem Verbrauchszuwachs in der Größenordnung von 135 PJ geführt habe. Aus dem Anstieg der Bevölkerung um rund 1 Million Menschen habe ein zusätzlicher Energieverbrauch von rund 94 PJ resultiert.

Die Ageb ist ein Verein, in dem sich verschiedene Verbände der Energiewirtschaft zusammengeschlossen haben. Ziel ist die wissenschaftlichen Auswertung von Statistiken rund um die Energiewirtschaft. Die Energiebilanz für Deutschland wird einmal pro Jahr veröffentlicht.
 
Der Energieverbrauch in Deutschland ist deutlich gesunken.
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Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen

 

Dienstag, 18.04.2023, 12:51 Uhr
Katia Meyer-Tien

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