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Energie & Management > Statistik - Energieimporte um 144 Prozent teurer als im Vorjahr
Quelle: iStock
Statistik

Energieimporte um 144 Prozent teurer als im Vorjahr

Die Preise für Importe nach Deutschland sind im Mai massiv gestiegen. Preistreiber ist dabei in erster Linie der Energiemarkt.
Rund 31 % höher sind die Importpreise im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 gewesen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Gegenüber dem Vormonat April 2022 sind die Preise für Importgüter um 0,9 % gestiegen.

Dabei fallen insbesondere die hohen Preise für Energieeinfuhren ins Gewicht: Um 144 % waren Energieimporte teurer. Besonders gravierend ist der Anstieg auf dem Gasmarkt: Hier haben sich die Preise binnen Jahresfrist mehr als verdreifacht - ein Plus von 236 %. Im Vergleich zum Vormonat ist aber ein leichter Rückgang um 3,6 % zu vermerken. Der größte Gasimporteur ist die Fortum-Tochter Uniper (früher Eon Ruhrgas). Sie spricht derzeit mit der Bundesregierung über finanzielle Hilfen (siehe separaten Bericht).

Ebenfalls angespannt ist die Situation auf dem Markt für eingeführte Mineralöl-Erzeugnisse: Hier lagen die Preise um 105 % höher als im Mai 2021. Der Preis für Import-Erdöl stieg im selben Zeitraum um 80 %.
 
Importpreise im Mai 2022
Für Vollansicht bitte auf das Bild klicken
Quelle: Statistisches Bundesamt

Die erste Ölkrise hatte 1973 damit begonnen, dass der Rohöl-Preis nach der Reduzierung der Fördermenge in den arabischen Staaten um 70 % auf fünf Dollar pro Barrel stieg, im Folgejahr sogar auf zwölf Dollar.

Massive Folgen für den Endverbraucher

Schon jetzt warnen immer Verbände vor den Folgen der hohen Marktpreise für die Endverbraucher. So rechnet auch der Verband Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen mit hohen Nebenkosten-Nachzahlungen für Mieterinnen und Mieter: Angesichts der hohen Gaspreise erwarte man um die Hälfte höhere Kosten für Heizung und Warmwasser, sagte Vorstand Maren Kern Medienberichten zufolge. Das seien Mehrkosten von 410 Euro für eine 60-Quadratmeter-Wohnung, und im Jahr 2023 könnten die Preise noch deutlicher steigen.

Nach Angaben des Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) importiert Deutschland rund 95 % des benötigten Erdgases, nur 5 % des Bedarfs werden durch inländische Förderung gedeckt. Ähnlich sieht es beim Erdöl aus: hier deckt Deutschland nach Angaben des nur etwa 2 % seines Bedarfs durch Förderung im Inland, 98 % des Bedarfs müssen importiert werden.
 

Donnerstag, 30.06.2022, 13:38 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Statistik - Energieimporte um 144 Prozent teurer als im Vorjahr
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Statistik
Energieimporte um 144 Prozent teurer als im Vorjahr
Die Preise für Importe nach Deutschland sind im Mai massiv gestiegen. Preistreiber ist dabei in erster Linie der Energiemarkt.
Rund 31 % höher sind die Importpreise im Mai 2022 im Vergleich zum Mai 2021 gewesen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Gegenüber dem Vormonat April 2022 sind die Preise für Importgüter um 0,9 % gestiegen.

Dabei fallen insbesondere die hohen Preise für Energieeinfuhren ins Gewicht: Um 144 % waren Energieimporte teurer. Besonders gravierend ist der Anstieg auf dem Gasmarkt: Hier haben sich die Preise binnen Jahresfrist mehr als verdreifacht - ein Plus von 236 %. Im Vergleich zum Vormonat ist aber ein leichter Rückgang um 3,6 % zu vermerken. Der größte Gasimporteur ist die Fortum-Tochter Uniper (früher Eon Ruhrgas). Sie spricht derzeit mit der Bundesregierung über finanzielle Hilfen (siehe separaten Bericht).

Ebenfalls angespannt ist die Situation auf dem Markt für eingeführte Mineralöl-Erzeugnisse: Hier lagen die Preise um 105 % höher als im Mai 2021. Der Preis für Import-Erdöl stieg im selben Zeitraum um 80 %.
 
Importpreise im Mai 2022
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Quelle: Statistisches Bundesamt

Die erste Ölkrise hatte 1973 damit begonnen, dass der Rohöl-Preis nach der Reduzierung der Fördermenge in den arabischen Staaten um 70 % auf fünf Dollar pro Barrel stieg, im Folgejahr sogar auf zwölf Dollar.

Massive Folgen für den Endverbraucher

Schon jetzt warnen immer Verbände vor den Folgen der hohen Marktpreise für die Endverbraucher. So rechnet auch der Verband Berlin-Brandenburger Wohnungsunternehmen mit hohen Nebenkosten-Nachzahlungen für Mieterinnen und Mieter: Angesichts der hohen Gaspreise erwarte man um die Hälfte höhere Kosten für Heizung und Warmwasser, sagte Vorstand Maren Kern Medienberichten zufolge. Das seien Mehrkosten von 410 Euro für eine 60-Quadratmeter-Wohnung, und im Jahr 2023 könnten die Preise noch deutlicher steigen.

Nach Angaben des Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. (BVEG) importiert Deutschland rund 95 % des benötigten Erdgases, nur 5 % des Bedarfs werden durch inländische Förderung gedeckt. Ähnlich sieht es beim Erdöl aus: hier deckt Deutschland nach Angaben des nur etwa 2 % seines Bedarfs durch Förderung im Inland, 98 % des Bedarfs müssen importiert werden.
 

Donnerstag, 30.06.2022, 13:38 Uhr
Katia Meyer-Tien

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