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Energie & Management > Gasnetz - Einstieg bei Open Grid platzt wegen chinesischen Einflusses
Quelle: Fotolia / tomas
Gasnetz

Einstieg bei Open Grid platzt wegen chinesischen Einflusses

Der italienische Ferngasnetzbetreiber (FNB) Snam hat es aufgegeben, beim größten deutschen FNB OGE einzusteigen. Das deutsche Wirtschaftsministerium hatte Bedenken.
Der italienische Gasnetzbetreiber Snam hat seine Pläne für den geplanten Einstieg beim deutschen Konkurrenten Open Grid Europe (OGE) aufgegeben. Snam und der Verkäufer des OGE-Anteils − die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten − hätten das im April unterzeichnete Abkommen nach einer längeren außenwirtschaftlichen Prüfung durch Deutschland annulliert. Dies gab Snam in einer Mitteilung vom 14. November bekannt.

Als Begründung wurde angeführt, dass Snam es nicht ganz gelungen sei, die Bedenken der zuständigen deutschen Behörden hinsichtlich des 24,99-Prozent-Anteils an OGE mit Nachbesserungen zu zerstreuen. Hintergrund ist eine außenwirtschaftliche Prüfung des Deals, die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) schon seit Bekanntwerden des Vertrags vom April durchführt. Diese ist immer fällig, wenn Nicht-EU-Unternehmen oder -Staaten sich an kritischer Infrastruktur in der EU beteiligen möchten.

Im September war bekannt worden, dass sich die Bedenken auf den indirekten chinesischen Anteilseigner an der Snam − den Netzbetreiber State Grid − beziehen. Im selben Monat hätte das Geschäft aber nach den ursprünglichen Plänen von Snam und ADIA schon abgeschlossen sein sollen. Snam-Chef Agostino Scornajenchi hatte gedroht, die Übernahme nicht „um jeden Preis“ zu verfolgen.

State Grid ist mit 35 Prozent an CDP Reti, der Beteiligungsgesellschaft der italienischen Förderbank CDP, beteiligt. CDP Reti wiederum hält 31,4 Prozent an Snam. Die Chinesen hätten dadurch einen Vertreter in den Snam-Verwaltungsrat entsenden dürfen.

Genau genommen, wollte Snam für 920 Millionen Euro 24,99 Prozent an der OGE-Mutter „Vier Gas Holding“ erwerben, die bisher die Infinity Investments der ADIA aus Abu Dhabi hält. Deutschland hatte bereits 2018 eine chinesische Beteiligung am Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz vereitelt.

Dienstag, 18.11.2025, 15:50 Uhr
Georg Eble
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Der italienische Ferngasnetzbetreiber (FNB) Snam hat es aufgegeben, beim größten deutschen FNB OGE einzusteigen. Das deutsche Wirtschaftsministerium hatte Bedenken.
Der italienische Gasnetzbetreiber Snam hat seine Pläne für den geplanten Einstieg beim deutschen Konkurrenten Open Grid Europe (OGE) aufgegeben. Snam und der Verkäufer des OGE-Anteils − die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten − hätten das im April unterzeichnete Abkommen nach einer längeren außenwirtschaftlichen Prüfung durch Deutschland annulliert. Dies gab Snam in einer Mitteilung vom 14. November bekannt.

Als Begründung wurde angeführt, dass Snam es nicht ganz gelungen sei, die Bedenken der zuständigen deutschen Behörden hinsichtlich des 24,99-Prozent-Anteils an OGE mit Nachbesserungen zu zerstreuen. Hintergrund ist eine außenwirtschaftliche Prüfung des Deals, die das Bundeswirtschaftsministerium (BMWE) schon seit Bekanntwerden des Vertrags vom April durchführt. Diese ist immer fällig, wenn Nicht-EU-Unternehmen oder -Staaten sich an kritischer Infrastruktur in der EU beteiligen möchten.

Im September war bekannt worden, dass sich die Bedenken auf den indirekten chinesischen Anteilseigner an der Snam − den Netzbetreiber State Grid − beziehen. Im selben Monat hätte das Geschäft aber nach den ursprünglichen Plänen von Snam und ADIA schon abgeschlossen sein sollen. Snam-Chef Agostino Scornajenchi hatte gedroht, die Übernahme nicht „um jeden Preis“ zu verfolgen.

State Grid ist mit 35 Prozent an CDP Reti, der Beteiligungsgesellschaft der italienischen Förderbank CDP, beteiligt. CDP Reti wiederum hält 31,4 Prozent an Snam. Die Chinesen hätten dadurch einen Vertreter in den Snam-Verwaltungsrat entsenden dürfen.

Genau genommen, wollte Snam für 920 Millionen Euro 24,99 Prozent an der OGE-Mutter „Vier Gas Holding“ erwerben, die bisher die Infinity Investments der ADIA aus Abu Dhabi hält. Deutschland hatte bereits 2018 eine chinesische Beteiligung am Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz vereitelt.

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