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Energie & Management > Regenerative - EEG-Konto erstmals seit gut drei Jahren im Soll
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Regenerative

EEG-Konto erstmals seit gut drei Jahren im Soll

Überraschend rasch rote Zahlen: Das EEG-Konto hat Ende Februar mit einem Minusbetrag abgeschlossen. Der Bund überwies zu wenig, um dies zu verhindern.
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) stehen mit dem EEG-Konto, das sie treuhänderisch verwalten, per 29. Februar mit 133 Millionen Euro in der Kreide. Aus dem Februar-Abschluss, den sie am 11. März veröffentlichten, geht hervor, dass der Bund im Februar aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) nur 530 Millionen Euro überwiesen hatte.

Das war zu wenig, um das Konto auszugleichen, denn das Monatsdefizit betrug 879 Millionen Euro, und der Februar hatte mit nur noch 746 Millionen Euro Guthaben begonnen. Wegen des Kontoausgleichs stünden die ÜNB „in engem Austausch mit dem BMWK“, teilte ein Sprecher des ÜNB 50 Hertz auf Anfrage dieser Redaktion mit. Bis dahin sei eine Zwischenfinanzierung über den Kapitalmarkt mit üblichen Finanzierungskonditionen erforderlich.

Im EEG-Konto werden im Wesentlichen die Einnahmen von der Vermarktung geförderten Ökostroms mit den Auszahlungen der Förderung verrechnet. Monatsdefizite sind dabei die Regel, nicht aber im Februar: Dieser Wintermonat, in dem die Photovoltaikanlagen noch relativ wenig einspeisen und damit die Markterlöse der Erneuerbaren noch wenig kannibalisieren, hatte zuletzt vor zwölf Jahren einen Fehlbetrag erwirtschaftet. Diesen Februar nun standen Vermarktungserlösen von 115 Millionen Euro Auszahlungen von 1,5 Milliarden Euro gegenüber.

Die ÜNB hatten den Zuschussbedarf des Systems, der aus dem KTF bedient werden soll, im Oktober 2023 für dieses Jahr auf gut 10,6 Milliarden Euro geschätzt und schon in diesem Januar 7,8 Milliarden Euro mehr gefordert, damit das EEG-Konto ausgeglichen ins Jahr 2025 geht. Im Januar hatte der Bund aus dem KTF die erste Milliarde Euro locker gemacht.

Ein Soll im EEG-Konto ist eine Premiere seit gut drei Jahren: Ende 2020 hatte das EEG-Konto mit einem Fehlbetrag von -4,4 Milliarden Euro abgeschlossen, woraufhin der Bund im Laufe des Jahres 2021 zusätzlich zur EEG-Umlage, die damals 22,6 Milliarden Euro aufs Konto spülte, 10,8 Milliarden Euro Zuschuss gab. Im Energiekrisen-Jahr 2022 wuchs das daraus resultierende Guthaben bei historisch hohen Spotmarkt-Erlösen auf den bisherigen Rekord von 17,4 Milliarden Euro im August 2022 an.

Im Juli 2022 wurde die EEG-Umlage als Einnahmequelle abgeschafft. Bei weiter hohen Vermarktungserlösen schrumpfte das Guthaben bis Ende 2022 auf 15 Milliarden Euro. Im Laufe des Jahres 2023 ging dieses Guthaben bei wesentlich niedrigeren Umsätzen und beschleunigtem Erneuerbaren-Ausbau bis auf einen Rest von 0,9 Milliarden Euro verloren.

Die EEG-Kontoabrechnungen von Januar 2011 bis Februar 2024 sind auf der Transparenzseite der ÜNB nachzulesen.

Dienstag, 12.03.2024, 10:56 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Regenerative - EEG-Konto erstmals seit gut drei Jahren im Soll
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EEG-Konto erstmals seit gut drei Jahren im Soll
Überraschend rasch rote Zahlen: Das EEG-Konto hat Ende Februar mit einem Minusbetrag abgeschlossen. Der Bund überwies zu wenig, um dies zu verhindern.
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) stehen mit dem EEG-Konto, das sie treuhänderisch verwalten, per 29. Februar mit 133 Millionen Euro in der Kreide. Aus dem Februar-Abschluss, den sie am 11. März veröffentlichten, geht hervor, dass der Bund im Februar aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) nur 530 Millionen Euro überwiesen hatte.

Das war zu wenig, um das Konto auszugleichen, denn das Monatsdefizit betrug 879 Millionen Euro, und der Februar hatte mit nur noch 746 Millionen Euro Guthaben begonnen. Wegen des Kontoausgleichs stünden die ÜNB „in engem Austausch mit dem BMWK“, teilte ein Sprecher des ÜNB 50 Hertz auf Anfrage dieser Redaktion mit. Bis dahin sei eine Zwischenfinanzierung über den Kapitalmarkt mit üblichen Finanzierungskonditionen erforderlich.

Im EEG-Konto werden im Wesentlichen die Einnahmen von der Vermarktung geförderten Ökostroms mit den Auszahlungen der Förderung verrechnet. Monatsdefizite sind dabei die Regel, nicht aber im Februar: Dieser Wintermonat, in dem die Photovoltaikanlagen noch relativ wenig einspeisen und damit die Markterlöse der Erneuerbaren noch wenig kannibalisieren, hatte zuletzt vor zwölf Jahren einen Fehlbetrag erwirtschaftet. Diesen Februar nun standen Vermarktungserlösen von 115 Millionen Euro Auszahlungen von 1,5 Milliarden Euro gegenüber.

Die ÜNB hatten den Zuschussbedarf des Systems, der aus dem KTF bedient werden soll, im Oktober 2023 für dieses Jahr auf gut 10,6 Milliarden Euro geschätzt und schon in diesem Januar 7,8 Milliarden Euro mehr gefordert, damit das EEG-Konto ausgeglichen ins Jahr 2025 geht. Im Januar hatte der Bund aus dem KTF die erste Milliarde Euro locker gemacht.

Ein Soll im EEG-Konto ist eine Premiere seit gut drei Jahren: Ende 2020 hatte das EEG-Konto mit einem Fehlbetrag von -4,4 Milliarden Euro abgeschlossen, woraufhin der Bund im Laufe des Jahres 2021 zusätzlich zur EEG-Umlage, die damals 22,6 Milliarden Euro aufs Konto spülte, 10,8 Milliarden Euro Zuschuss gab. Im Energiekrisen-Jahr 2022 wuchs das daraus resultierende Guthaben bei historisch hohen Spotmarkt-Erlösen auf den bisherigen Rekord von 17,4 Milliarden Euro im August 2022 an.

Im Juli 2022 wurde die EEG-Umlage als Einnahmequelle abgeschafft. Bei weiter hohen Vermarktungserlösen schrumpfte das Guthaben bis Ende 2022 auf 15 Milliarden Euro. Im Laufe des Jahres 2023 ging dieses Guthaben bei wesentlich niedrigeren Umsätzen und beschleunigtem Erneuerbaren-Ausbau bis auf einen Rest von 0,9 Milliarden Euro verloren.

Die EEG-Kontoabrechnungen von Januar 2011 bis Februar 2024 sind auf der Transparenzseite der ÜNB nachzulesen.

Dienstag, 12.03.2024, 10:56 Uhr
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