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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - E-Roller-Sharing kippt
Quelle: Rheinenergie
Elektrofahrzeuge

E-Roller-Sharing kippt

Mal ein Rollout in die andere Richtung: Die Kölner Rheinenergie ist mit ihrem Ausgreifen als E-Moped-Provider gescheitert. Und nennt die Gründe.
Die Rheinenergie wird ihren E-Moped-Sharingdienst „Rhingo“ zum Jahresende einstellen. Dies kündigte der Kölner kommunale Energieversorger am 17. November an.

Damit macht die Rheinenergie ihr Ausgreifen als direkter E-Mobilitäts-Provider von Mitte 2019 rückgängig. Aus dem damals ebenfalls avisierten Einstieg in die E-Auto-Vermietung zusammen mit dem Aachener Hersteller E-Go wurde nie etwas. E-Go wurde diesen Sommer mehrheitlich aus der Pleite heraus von dem Private-Equity-Unternehmen ND Industrial Investments aufgekauft.

Später legte die Rheinenergie ohne E-Go das E-Mobilitäts-Komplettprodukt "Mobilkomfort" auf: Strom, Wallbox und ein E-Auto zur Miete in Zusammenarbeit mit Autohäusern. Das Produkt gibt es immer noch, erklärt ein Sprecher, nur nicht mehr mit Auto.

Noch im Juni 2020 hatte die Rheinenergie das E-Moped "Rhingo" − ein Wortspiel aus "Rhein" auf Kölsch, "go" und dem Namen Ringo − noch für "so erfolgreich" erklärt, dass dessen Anzahl auf 400 verdoppelt wurde. Weitere Stadtteile waren dazugekommen, von einer "hohen Akzeptanz" war die Rede gewesen.

​Zu kleinteilig, kein Kerngeschäft

Anderthalb Jahre später heißt es jetzt: "Das Pilotprojekt erfüllt langfristig nicht die Voraussetzungen, um als eigenständiges Angebot fortgeführt zu werden." Projektleiterin Sabine Krause erläutert: „In den letzten drei Jahren haben wir mit ‚Rhingo‘ sehr viel gelernt, unseren bestehenden Kunden neue Services anbieten können und auch neue Kunden für die Rheinenergie gewonnen – langfristig wird der Betrieb für uns aber kein Geschäftsmodell bleiben. Dafür müssten wir eine ganz andere Größenskala erreichen, um damit auch nachhaltig Geld zu verdienen.“

Trotz den positiven Erfahrungen gehören nach Krauses Auffassung direkte Mobilitätsangebote langfristig zudem nicht zum Kernaufgabengebiet eines Energieversorgers und Infrastrukturdienstleisters wie der Rheinenergie. Mit „Rhingo“ war die Rheinenergie erstmals selbst zum direkten E-Mobilitätsdienstleister geworden. In Köln ist von privater Seite mindestens auch der Sharingdienstleister Tier unterwegs, und zwar nicht nur mit seinen Tretrollern, sondern ebenfalls mit E-Mopeds.

Die Rheinenergie hat nach eigenen Angaben die "Rhingo"-Kundschaft, die teilweise noch Fahrguthaben hat, bereits informiert.

 
Ein Bild aus den vergangenen Expansionszeiten: "Rhingo"-Elektromopeds der Rheinenergie in Reih und Glied zum Ausleihen.
Quelle: Rheinenergie

Versuche, das „Rhingo“-System zu veräußern, waren erfolglos, heißt es weiter. Auch mit den Stadtwerken Düsseldorf, deren "Eddy" baugleich ist, hat sich die Rheinenergie nicht auf eine Übernahme geeinigt, bestätigen beide Versorger auf Anfrage.

Düsseldorf bleibt bei seinem "Eddy" - ohne "Rhingo"

Die Stadtwerke Düsseldorf (SWD) führen demnach ihren „Eddy“ weiter, der nächstes Jahr seine sechste Saison hat, Er sei mit 40.000 Kundinnen und Kunden ein etabliertes klimafreundliches Mobilitätsangebot und zahle auf die Klimaschutzziele der NRW-Landeshauptstadt ein. Man konzentriere sich auf das eigene Geschäftsgebiet, in dem man sich auskenne und kurze Wege habe. Eine SWD-Sprecherin: "Daher bleiben wir überwiegend rechtsrheinisch.“

Der "Rhingo" war 2019 Teil einer E-Mobilitäts-Offensive der Kölner. Die Rheinenergie bekräftigt jetzt auf Nachfrage, dass Tank-E, das damals neue E-Ladestationen-Gemeinschaftsunternehmen mit anderen Stadtwerken, überregional weiterläuft und Wachstumschancen hat, ebenso der etwas ältere Technik- und Abwicklungsdienstleister Chargecloud. In Köln allein unterhält Tank-E im Auftrag der Holding Stadtwerke Köln, zu der auch die Rheinenergie gehört, 200 Ladestationen mit 400 Ladepunkten. Eine Ausschreibung im Rahmen des "Masterplans E-Mobilität" des Bundes für 500 weitere Stationen steht bevor.

Mittwoch, 17.11.2021, 15:59 Uhr
Georg Eble
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Quelle: Rheinenergie
Elektrofahrzeuge
E-Roller-Sharing kippt
Mal ein Rollout in die andere Richtung: Die Kölner Rheinenergie ist mit ihrem Ausgreifen als E-Moped-Provider gescheitert. Und nennt die Gründe.
Die Rheinenergie wird ihren E-Moped-Sharingdienst „Rhingo“ zum Jahresende einstellen. Dies kündigte der Kölner kommunale Energieversorger am 17. November an.

Damit macht die Rheinenergie ihr Ausgreifen als direkter E-Mobilitäts-Provider von Mitte 2019 rückgängig. Aus dem damals ebenfalls avisierten Einstieg in die E-Auto-Vermietung zusammen mit dem Aachener Hersteller E-Go wurde nie etwas. E-Go wurde diesen Sommer mehrheitlich aus der Pleite heraus von dem Private-Equity-Unternehmen ND Industrial Investments aufgekauft.

Später legte die Rheinenergie ohne E-Go das E-Mobilitäts-Komplettprodukt "Mobilkomfort" auf: Strom, Wallbox und ein E-Auto zur Miete in Zusammenarbeit mit Autohäusern. Das Produkt gibt es immer noch, erklärt ein Sprecher, nur nicht mehr mit Auto.

Noch im Juni 2020 hatte die Rheinenergie das E-Moped "Rhingo" − ein Wortspiel aus "Rhein" auf Kölsch, "go" und dem Namen Ringo − noch für "so erfolgreich" erklärt, dass dessen Anzahl auf 400 verdoppelt wurde. Weitere Stadtteile waren dazugekommen, von einer "hohen Akzeptanz" war die Rede gewesen.

​Zu kleinteilig, kein Kerngeschäft

Anderthalb Jahre später heißt es jetzt: "Das Pilotprojekt erfüllt langfristig nicht die Voraussetzungen, um als eigenständiges Angebot fortgeführt zu werden." Projektleiterin Sabine Krause erläutert: „In den letzten drei Jahren haben wir mit ‚Rhingo‘ sehr viel gelernt, unseren bestehenden Kunden neue Services anbieten können und auch neue Kunden für die Rheinenergie gewonnen – langfristig wird der Betrieb für uns aber kein Geschäftsmodell bleiben. Dafür müssten wir eine ganz andere Größenskala erreichen, um damit auch nachhaltig Geld zu verdienen.“

Trotz den positiven Erfahrungen gehören nach Krauses Auffassung direkte Mobilitätsangebote langfristig zudem nicht zum Kernaufgabengebiet eines Energieversorgers und Infrastrukturdienstleisters wie der Rheinenergie. Mit „Rhingo“ war die Rheinenergie erstmals selbst zum direkten E-Mobilitätsdienstleister geworden. In Köln ist von privater Seite mindestens auch der Sharingdienstleister Tier unterwegs, und zwar nicht nur mit seinen Tretrollern, sondern ebenfalls mit E-Mopeds.

Die Rheinenergie hat nach eigenen Angaben die "Rhingo"-Kundschaft, die teilweise noch Fahrguthaben hat, bereits informiert.

 
Ein Bild aus den vergangenen Expansionszeiten: "Rhingo"-Elektromopeds der Rheinenergie in Reih und Glied zum Ausleihen.
Quelle: Rheinenergie

Versuche, das „Rhingo“-System zu veräußern, waren erfolglos, heißt es weiter. Auch mit den Stadtwerken Düsseldorf, deren "Eddy" baugleich ist, hat sich die Rheinenergie nicht auf eine Übernahme geeinigt, bestätigen beide Versorger auf Anfrage.

Düsseldorf bleibt bei seinem "Eddy" - ohne "Rhingo"

Die Stadtwerke Düsseldorf (SWD) führen demnach ihren „Eddy“ weiter, der nächstes Jahr seine sechste Saison hat, Er sei mit 40.000 Kundinnen und Kunden ein etabliertes klimafreundliches Mobilitätsangebot und zahle auf die Klimaschutzziele der NRW-Landeshauptstadt ein. Man konzentriere sich auf das eigene Geschäftsgebiet, in dem man sich auskenne und kurze Wege habe. Eine SWD-Sprecherin: "Daher bleiben wir überwiegend rechtsrheinisch.“

Der "Rhingo" war 2019 Teil einer E-Mobilitäts-Offensive der Kölner. Die Rheinenergie bekräftigt jetzt auf Nachfrage, dass Tank-E, das damals neue E-Ladestationen-Gemeinschaftsunternehmen mit anderen Stadtwerken, überregional weiterläuft und Wachstumschancen hat, ebenso der etwas ältere Technik- und Abwicklungsdienstleister Chargecloud. In Köln allein unterhält Tank-E im Auftrag der Holding Stadtwerke Köln, zu der auch die Rheinenergie gehört, 200 Ladestationen mit 400 Ladepunkten. Eine Ausschreibung im Rahmen des "Masterplans E-Mobilität" des Bundes für 500 weitere Stationen steht bevor.

Mittwoch, 17.11.2021, 15:59 Uhr
Georg Eble

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