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Energie & Management > Mobilität - E-Fuels: Keine kurzfristige Alternative
Quelle: Shutterstock / ModernNomads
Mobilität

E-Fuels: Keine kurzfristige Alternative

Die Kraftstoffe auf Basis „grünen“ Wasserstoffs sind laut ihren Proponenten unverzichtbar. Wie viel davon bis wann bereitgestellt werden kann, ist aber unklar, wird eingeräumt.
 
Zwar ist zweifelhaft, ob Österreich seine klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor allein mit Elektrofahrzeugen erreichen kann. E-Fuels, also Kraftstoffe auf Basis von „grünem“ Wasserstoff, stehen aber auch erst ab etwa Mitte der 2030er Jahre in relevantem Ausmaß zur Verfügung, hieß es bei einer Pressekonferenz des Interessenverbandes E-Fuel-Alliance am 12. Juni in Wien.

Dabei sei weniger die Technik das Problem vielmehr die Politik, betonte der Geschäftsführer des Verbands, Stephan Schwarzer, auf Anfrage der Redaktion. Statt wie Österreichs Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) im PKW-Sektor ausschließlich die E-Mobilität zu forcieren, gelte es, das „riesige Potenzial“ der E-Fuels zu erschließen: „Die Politik muss diesbezüglich beschleunigen und fördern.“

Das Bekenntnis Bundeskanzler Karl Nehammers von der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) zum „Autoland“ Österreichs und zur „Technologieoffenheit“ im Kraftstoffbereich geht laut Schwarzer in die richtige Richtung. Wie viel an E-Fuels bis wann und zu welchen Kosten in Österreich bereitgestellt werden können, lässt sich indessen „seriöserweise“ nicht beziffern, räumte Schwarzer auf die Frage der Redaktion ein.

Bernhard Wiesinger, der Leiter der Abteilung Interessenvertretung beim Österreichischen Automobil- und Touringclub (ÖAMTC), einer Schwesterorganisation des ADAC, erläuterte, in Österreich würden jährlich rund 9 Milliarden Liter an konventionellen Kraftstoffen verbraucht. Kurz- bis mittelfristig sei es unmöglich, diese vollständig durch klimaneutralen Sprit welcher Art auch immer zu ersetzen.

Realisieren lasse sich ausschließlich die Beimengung biogener Treibstoffe, die nun etwa in Form von E10 verstärkt anlaufe. Längerfristig führe aber kein Weg an den E-Fuels vorbei. Andernfalls werde die Bevölkerung „Lebensgestaltungsmöglichkeiten verlieren.“ Wiesinger zufolge erklärte sich der staatliche saudiarabische Erdölkonzern Saudi Aramco bereit, jederzeit massiv in E-Fuels zu investieren − allerdings unter der Voraussetzung, dass die EU derartige Kraftstoffe für mindestens 20 Jahre als „klimaneutral“ einstuft. Das aber sei bis dato nicht erfolgt.

Montag, 12.06.2023, 17:01 Uhr
Klaus Fischer
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E-Fuels: Keine kurzfristige Alternative
Die Kraftstoffe auf Basis „grünen“ Wasserstoffs sind laut ihren Proponenten unverzichtbar. Wie viel davon bis wann bereitgestellt werden kann, ist aber unklar, wird eingeräumt.
 
Zwar ist zweifelhaft, ob Österreich seine klimapolitischen Ziele im Verkehrssektor allein mit Elektrofahrzeugen erreichen kann. E-Fuels, also Kraftstoffe auf Basis von „grünem“ Wasserstoff, stehen aber auch erst ab etwa Mitte der 2030er Jahre in relevantem Ausmaß zur Verfügung, hieß es bei einer Pressekonferenz des Interessenverbandes E-Fuel-Alliance am 12. Juni in Wien.

Dabei sei weniger die Technik das Problem vielmehr die Politik, betonte der Geschäftsführer des Verbands, Stephan Schwarzer, auf Anfrage der Redaktion. Statt wie Österreichs Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) im PKW-Sektor ausschließlich die E-Mobilität zu forcieren, gelte es, das „riesige Potenzial“ der E-Fuels zu erschließen: „Die Politik muss diesbezüglich beschleunigen und fördern.“

Das Bekenntnis Bundeskanzler Karl Nehammers von der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) zum „Autoland“ Österreichs und zur „Technologieoffenheit“ im Kraftstoffbereich geht laut Schwarzer in die richtige Richtung. Wie viel an E-Fuels bis wann und zu welchen Kosten in Österreich bereitgestellt werden können, lässt sich indessen „seriöserweise“ nicht beziffern, räumte Schwarzer auf die Frage der Redaktion ein.

Bernhard Wiesinger, der Leiter der Abteilung Interessenvertretung beim Österreichischen Automobil- und Touringclub (ÖAMTC), einer Schwesterorganisation des ADAC, erläuterte, in Österreich würden jährlich rund 9 Milliarden Liter an konventionellen Kraftstoffen verbraucht. Kurz- bis mittelfristig sei es unmöglich, diese vollständig durch klimaneutralen Sprit welcher Art auch immer zu ersetzen.

Realisieren lasse sich ausschließlich die Beimengung biogener Treibstoffe, die nun etwa in Form von E10 verstärkt anlaufe. Längerfristig führe aber kein Weg an den E-Fuels vorbei. Andernfalls werde die Bevölkerung „Lebensgestaltungsmöglichkeiten verlieren.“ Wiesinger zufolge erklärte sich der staatliche saudiarabische Erdölkonzern Saudi Aramco bereit, jederzeit massiv in E-Fuels zu investieren − allerdings unter der Voraussetzung, dass die EU derartige Kraftstoffe für mindestens 20 Jahre als „klimaneutral“ einstuft. Das aber sei bis dato nicht erfolgt.

Montag, 12.06.2023, 17:01 Uhr
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