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Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Die Hoffnung wächst, aber alles hängt vom Wetter ab
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung

Die Hoffnung wächst, aber alles hängt vom Wetter ab

Die Aufregung hat sich gelegt. Die Hoffnung, mit dem in Deutschland und Europa eingespeicherten Erdgas gut über den Winter zu kommen, wächst. Das hat verschiedene Gründe.
Bereits bei der ersten Konferenz zur Gasversorgungslage des Gasspeicherverbands „Initiative Energien Speichern“ (Ines) im vergangenen November hatte sich die Speicherbranche zuversichtlich gegeben. Kein Wunder, wurden doch die gesetzlich vorgeschriebenen Füllstände nicht nur erreicht, sondern übertroffen: So waren es am 1. November 99 Prozent statt der festgelegten 95, am 14. November konnte man sich zur Marke von 100 Prozent beglückwünschen. Bei einer Ausgangslage von 26 Prozent im April sowie den erst reduzierten und ab 31. August ganz gestoppten Lieferungen aus Russland − verbunden mit dem Wegfall von Ringflüssen über Tschechien nach Deutschland − eine geradezu unglaubliche Entwicklung.

Die allerdings im wahrsten Sinne des Wortes teuer erkauft wurde. Nicht nur, was die Milliarden angeht, die die radikale Beschaffungsstrategie der Bundesrepublik gekostet hat und durch die die Preise erst recht in die Höhe getrieben wurden. Auch die europäischen Nachbarn zeigten sich alles andere als amused, schließlich waren sie gezwungen, den Gaspoker mitzufinanzieren. Dass die Regierung zum Handeln gezwungen war, daran ließ Ben Schlemmermeier, Geschäftsführer der LBD-Beratungsgesellschaft, im Interview mit E&M keinen Zweifel. „Wir haben auf dem Energiemarkt − anders als auf dem Kapitalmarkt − keine Europäische Zentralbank, die eingreifen kann. Insofern musste die Bundesregierung einspringen.“ Allerdings schränkte er ein: „Zu kaufen auf Teufel komm heraus, egal um welchen Preis, ohne ordnungspolitische Leitplanken zu setzen, das ist nicht richtig gewesen. Und das ist auch heute nicht richtig.“ 

Vorsichtige Entwarnung

Das milde Wetter im ersten Halbjahr 2022 und die damit nachlassende Gasnachfrage von Januar bis August halfen ebenfalls beim Befüllen der Lagerstätten. Beobachtet wurden aber auch temperaturunabhängige und erhebliche Verbrauchsrückgänge bei Industriekunden. Alles in allem fiel der Verbrauch im November um 2,6 Milliarden kWh niedriger aus als angenommen, während die Gasimporte um 3,2 Milliarden kWh höher lagen. Und so sah sich schon damals Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Ines, zur vorsichtigen Entwarnung veranlasst: Gasmangellagen könnten zwar noch nicht ausgeschlossen werden, sie seien aber nur bei extremer Kälte zu erwarten. Und dass die komme, sei eher nicht wahrscheinlich.

Daran hat sich erst mal nicht viel geändert. Auch wenn das Thermometer vielfach Werte unter null anzeigte, gab sich Bleschke Mitte Dezember weiter zuversichtlich − und sogar noch ein bisschen mehr als im Vormonat. Selbst wenn es durch eine Phase mit extrem niedrigen Temperaturen zu einer Mangellage käme, würde die jetzt nicht mehr so schlimm ausfallen wie in den noch im Vormonat modellierten Szenarien.

Tiefe Temperaturen saugen Speicher leer

Bei Normaltemperaturen wie im Jahr 2016, so die Berechnungen der Ines, wird der Verbrauch mit 3,9 Milliarden kWh im Januar den höchsten Wert erreichen. Die vorangegangene Prognose war noch von 4,5 Milliarden kWh ausgegangen. Trotzdem werden umfangreiche Ausspeicherungen zwischen Dezember und März erforderlich sein. Allerdings kann schon ab April wieder mit dem Auffüllen begonnen werden, sodass die 100 Prozent vor dem Winter 2023/2024 möglich sind. Auch die gesetzlichen Vorgaben von 40 Prozent am 1. Februar, 85 Prozent am 1. Oktober und 95 Prozent am 1. November werden locker erreicht, der Februarwert wird sogar bei fast 70 gesehen. Eine Gasmangellage kommt im Normaltemperaturmodell also nicht vor.

Wie extrem wetterabhängig alles ist, zeigt unter anderem die Tatsache, dass bei sehr hohen Temperaturen im März Speicherstände von 80 Prozent für möglich gehalten werden, während sehr niedrige Temperaturen die Republik schließlich doch in eine Gasmangellage bringen würden. In dem Fall, so hat der Verband berechnet, wären die Gasspeicher bereits im Februar vollständig geleert. Der Gasmangel würde an einzelnen Tagen bis zu 12 Prozent des Verbrauchs in Deutschland ausmachen. Kleiner Trost: Das Novembermodell hatte noch gut 20 Prozent auf dem Zettel. Allerdings dürfte unter diesen Bedingungen das Füllstandsziel von 40 Prozent für 1. Februar nicht nur wie von Ines formuliert „herausfordernd“, sondern eher eine Utopie sein.

Alle Ines-Szenarien gehen davon aus, dass Flüssigerdgas dem EU-Binnenmarkt in großem Umfang zur Verfügung steht, was in Zahlen ausgedrückt eine Auslastung der Importkapazität von 76 Prozent (7.250 Millionen kWh/d) bedeutet. Ab April sind − wie im November − 58 Prozent (5.500 Millionen kWh/d) erforderlich.

Trotz ihrer Einschätzung, dass Deutschland gut durch den Winter kommt, wenn die Verbrauchseinsparungen weiter anhalten, hat man sich bei Ines Gedanken gemacht, was zu tun ist, wenn es doch anders kommt, und Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Geschäftsführer Bleschke: „Im äußerst unwahrscheinlichen, aber nicht vollständig auszuschließenden Fall einer Gasmangellage sollte das staatliche Handeln darauf ausgerichtet sein, eine rasche Entleerung der Speicher zu unterbinden, um die Versorgung des lebenswichtigen Bedarfs abzusichern.“ Auch die Industrie sei daran interessiert, ihre Anlagen schonend herunterzufahren.

Die Einschätzung der weiteren Lage erfordert aus Ines-Sicht ein kontinuierliches Monitoring der Gasspeicherfüllstände in den EU-Mitgliedstaaten, der europäischen Gasverbräuche bei niedrigeren Temperaturen sowie des Imports von LNG und russischem Erdgas, das die EU noch über die Türkei und die Ukraine erreicht. Bleschke: „Um keine bösen Ãœberraschungen zu erleiden, sollten die zentralen Parameter der Versorgungssicherheit weiterhin beobachtet werden. Dies ermöglicht auch einen klareren Blick auf die Möglichkeiten zur erneuten Befüllung der Gasspeicher vor dem nächsten Winter.“

Müller reiht sich im „Team Vorsicht“ ein

Eine Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bestätigt, was den Verbrauch angeht, die Einschätzung von Ines. Danach wurden seit September 2022 8 Prozent weniger Gas durch die Haushalte sowie kleinere und mittlere Gewerbekunden verbraucht als sonst bei gleichen Temperaturen. Insgesamt − also nicht temperaturbereinigt − wurden sogar Einsparungen von 18 Prozent in diesem Bereich ermittelt. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae bewertete die Entwicklung als „gutes Zeichen“, das allerdings motivieren sollte, die Anstrengungen in den kommenden Monaten fortzusetzen. Und: „Wichtig ist, dass jeder das tut, was für ihn im Alltag machbar ist − einfach sparen, was geht.“

Der Chef der Bundesnetzagentur reiht sich eher ins „Team Vorsicht“ ein. Am Tag, als die Ines-Konferenz abgehalten wurde, schrieb Klaus Müller auf Twitter, dass ihm die Entwicklung in der 48. Kalenderwoche eher nicht so gut gefalle. In den letzten Tagen im November und den ersten im Dezember hätten sowohl Industrie als auch Haushalte und Gewerbe nur rund 13 Prozent eingespart. Im Hinblick auf sein formuliertes Ziel von 20 Prozent mahnte er: „Das soll sich nicht fortsetzen.“


Initiative Energien Speichern (Ines)
Die „Initiative Energien Speichern“ (Ines) ist ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher und hat ihren Sitz in Berlin. Mit derzeit 14 Mitgliedern repräsentiert die Ines mehr als 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten und etwa 25 Prozent aller Gasspeicherkapazitäten in der EU. Sie beschäftigt sich außerdem in zahlreichen Projekten mit der Entwicklung von Untergrund-Wasserstoffspeichern.

Die Mitglieder der Initiative sind: Astora GmbH, Bayernugs GmbH, Enovos Storage GmbH, Erdgasspeicher Peissen GmbH, Etzel-Kavernenbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG, EWE Gasspeicher GmbH, OMV Gas Storage Germany GmbH, Nafta Speicher GmbH & Co. KG, RWE Gas Storage West GmbH, Storage Etzel GmbH, Storengy Deutschland GmbH, Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG, Uniper Energy Storage GmbH und VNG Gasspeicher GmbH.

Grundlagen der Ines-Modelle
Die Initiative Energien Speichern analysiert mit den verbandseigenen Modellierungskompetenzen fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der aktuellen Speicherfüllstände wurden drei Szenarien für die Gasversorgung in Deutschland im Winter 2022/2023 und für die anschließende Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/2024 betrachtet: Dem ersten Szenario werden die Temperaturen des EU-Wetterjahres 2016 länderspezifisch zugrunde gelegt, um normale Temperaturen zu betrachten. Ein weiteres Szenario nimmt „warme Temperaturen“ wie im europäischen Winter 2020 an. Ein drittes Szenario untersucht die Gasversorgung für „kalte Temperaturen“ entsprechend des europäischen Winters 2010. Die Ines-Szenarien wurden erstmals am 18. November 2022 basierend auf den Daten von Oktober 2022 veröffentlicht.

Donnerstag, 12.01.2023, 09:15 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Aus Der Aktuellen Zeitung - Die Hoffnung wächst, aber alles hängt vom Wetter ab
Quelle: E&M
Aus Der Aktuellen Zeitung
Die Hoffnung wächst, aber alles hängt vom Wetter ab
Die Aufregung hat sich gelegt. Die Hoffnung, mit dem in Deutschland und Europa eingespeicherten Erdgas gut über den Winter zu kommen, wächst. Das hat verschiedene Gründe.
Bereits bei der ersten Konferenz zur Gasversorgungslage des Gasspeicherverbands „Initiative Energien Speichern“ (Ines) im vergangenen November hatte sich die Speicherbranche zuversichtlich gegeben. Kein Wunder, wurden doch die gesetzlich vorgeschriebenen Füllstände nicht nur erreicht, sondern übertroffen: So waren es am 1. November 99 Prozent statt der festgelegten 95, am 14. November konnte man sich zur Marke von 100 Prozent beglückwünschen. Bei einer Ausgangslage von 26 Prozent im April sowie den erst reduzierten und ab 31. August ganz gestoppten Lieferungen aus Russland − verbunden mit dem Wegfall von Ringflüssen über Tschechien nach Deutschland − eine geradezu unglaubliche Entwicklung.

Die allerdings im wahrsten Sinne des Wortes teuer erkauft wurde. Nicht nur, was die Milliarden angeht, die die radikale Beschaffungsstrategie der Bundesrepublik gekostet hat und durch die die Preise erst recht in die Höhe getrieben wurden. Auch die europäischen Nachbarn zeigten sich alles andere als amused, schließlich waren sie gezwungen, den Gaspoker mitzufinanzieren. Dass die Regierung zum Handeln gezwungen war, daran ließ Ben Schlemmermeier, Geschäftsführer der LBD-Beratungsgesellschaft, im Interview mit E&M keinen Zweifel. „Wir haben auf dem Energiemarkt − anders als auf dem Kapitalmarkt − keine Europäische Zentralbank, die eingreifen kann. Insofern musste die Bundesregierung einspringen.“ Allerdings schränkte er ein: „Zu kaufen auf Teufel komm heraus, egal um welchen Preis, ohne ordnungspolitische Leitplanken zu setzen, das ist nicht richtig gewesen. Und das ist auch heute nicht richtig.“ 

Vorsichtige Entwarnung

Das milde Wetter im ersten Halbjahr 2022 und die damit nachlassende Gasnachfrage von Januar bis August halfen ebenfalls beim Befüllen der Lagerstätten. Beobachtet wurden aber auch temperaturunabhängige und erhebliche Verbrauchsrückgänge bei Industriekunden. Alles in allem fiel der Verbrauch im November um 2,6 Milliarden kWh niedriger aus als angenommen, während die Gasimporte um 3,2 Milliarden kWh höher lagen. Und so sah sich schon damals Sebastian Bleschke, Geschäftsführer der Ines, zur vorsichtigen Entwarnung veranlasst: Gasmangellagen könnten zwar noch nicht ausgeschlossen werden, sie seien aber nur bei extremer Kälte zu erwarten. Und dass die komme, sei eher nicht wahrscheinlich.

Daran hat sich erst mal nicht viel geändert. Auch wenn das Thermometer vielfach Werte unter null anzeigte, gab sich Bleschke Mitte Dezember weiter zuversichtlich − und sogar noch ein bisschen mehr als im Vormonat. Selbst wenn es durch eine Phase mit extrem niedrigen Temperaturen zu einer Mangellage käme, würde die jetzt nicht mehr so schlimm ausfallen wie in den noch im Vormonat modellierten Szenarien.

Tiefe Temperaturen saugen Speicher leer

Bei Normaltemperaturen wie im Jahr 2016, so die Berechnungen der Ines, wird der Verbrauch mit 3,9 Milliarden kWh im Januar den höchsten Wert erreichen. Die vorangegangene Prognose war noch von 4,5 Milliarden kWh ausgegangen. Trotzdem werden umfangreiche Ausspeicherungen zwischen Dezember und März erforderlich sein. Allerdings kann schon ab April wieder mit dem Auffüllen begonnen werden, sodass die 100 Prozent vor dem Winter 2023/2024 möglich sind. Auch die gesetzlichen Vorgaben von 40 Prozent am 1. Februar, 85 Prozent am 1. Oktober und 95 Prozent am 1. November werden locker erreicht, der Februarwert wird sogar bei fast 70 gesehen. Eine Gasmangellage kommt im Normaltemperaturmodell also nicht vor.

Wie extrem wetterabhängig alles ist, zeigt unter anderem die Tatsache, dass bei sehr hohen Temperaturen im März Speicherstände von 80 Prozent für möglich gehalten werden, während sehr niedrige Temperaturen die Republik schließlich doch in eine Gasmangellage bringen würden. In dem Fall, so hat der Verband berechnet, wären die Gasspeicher bereits im Februar vollständig geleert. Der Gasmangel würde an einzelnen Tagen bis zu 12 Prozent des Verbrauchs in Deutschland ausmachen. Kleiner Trost: Das Novembermodell hatte noch gut 20 Prozent auf dem Zettel. Allerdings dürfte unter diesen Bedingungen das Füllstandsziel von 40 Prozent für 1. Februar nicht nur wie von Ines formuliert „herausfordernd“, sondern eher eine Utopie sein.

Alle Ines-Szenarien gehen davon aus, dass Flüssigerdgas dem EU-Binnenmarkt in großem Umfang zur Verfügung steht, was in Zahlen ausgedrückt eine Auslastung der Importkapazität von 76 Prozent (7.250 Millionen kWh/d) bedeutet. Ab April sind − wie im November − 58 Prozent (5.500 Millionen kWh/d) erforderlich.

Trotz ihrer Einschätzung, dass Deutschland gut durch den Winter kommt, wenn die Verbrauchseinsparungen weiter anhalten, hat man sich bei Ines Gedanken gemacht, was zu tun ist, wenn es doch anders kommt, und Handlungsempfehlungen ausgearbeitet. Geschäftsführer Bleschke: „Im äußerst unwahrscheinlichen, aber nicht vollständig auszuschließenden Fall einer Gasmangellage sollte das staatliche Handeln darauf ausgerichtet sein, eine rasche Entleerung der Speicher zu unterbinden, um die Versorgung des lebenswichtigen Bedarfs abzusichern.“ Auch die Industrie sei daran interessiert, ihre Anlagen schonend herunterzufahren.

Die Einschätzung der weiteren Lage erfordert aus Ines-Sicht ein kontinuierliches Monitoring der Gasspeicherfüllstände in den EU-Mitgliedstaaten, der europäischen Gasverbräuche bei niedrigeren Temperaturen sowie des Imports von LNG und russischem Erdgas, das die EU noch über die Türkei und die Ukraine erreicht. Bleschke: „Um keine bösen Ãœberraschungen zu erleiden, sollten die zentralen Parameter der Versorgungssicherheit weiterhin beobachtet werden. Dies ermöglicht auch einen klareren Blick auf die Möglichkeiten zur erneuten Befüllung der Gasspeicher vor dem nächsten Winter.“

Müller reiht sich im „Team Vorsicht“ ein

Eine Analyse des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bestätigt, was den Verbrauch angeht, die Einschätzung von Ines. Danach wurden seit September 2022 8 Prozent weniger Gas durch die Haushalte sowie kleinere und mittlere Gewerbekunden verbraucht als sonst bei gleichen Temperaturen. Insgesamt − also nicht temperaturbereinigt − wurden sogar Einsparungen von 18 Prozent in diesem Bereich ermittelt. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae bewertete die Entwicklung als „gutes Zeichen“, das allerdings motivieren sollte, die Anstrengungen in den kommenden Monaten fortzusetzen. Und: „Wichtig ist, dass jeder das tut, was für ihn im Alltag machbar ist − einfach sparen, was geht.“

Der Chef der Bundesnetzagentur reiht sich eher ins „Team Vorsicht“ ein. Am Tag, als die Ines-Konferenz abgehalten wurde, schrieb Klaus Müller auf Twitter, dass ihm die Entwicklung in der 48. Kalenderwoche eher nicht so gut gefalle. In den letzten Tagen im November und den ersten im Dezember hätten sowohl Industrie als auch Haushalte und Gewerbe nur rund 13 Prozent eingespart. Im Hinblick auf sein formuliertes Ziel von 20 Prozent mahnte er: „Das soll sich nicht fortsetzen.“


Initiative Energien Speichern (Ines)
Die „Initiative Energien Speichern“ (Ines) ist ein Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher und hat ihren Sitz in Berlin. Mit derzeit 14 Mitgliedern repräsentiert die Ines mehr als 90 Prozent der deutschen Gasspeicherkapazitäten und etwa 25 Prozent aller Gasspeicherkapazitäten in der EU. Sie beschäftigt sich außerdem in zahlreichen Projekten mit der Entwicklung von Untergrund-Wasserstoffspeichern.

Die Mitglieder der Initiative sind: Astora GmbH, Bayernugs GmbH, Enovos Storage GmbH, Erdgasspeicher Peissen GmbH, Etzel-Kavernenbetriebsgesellschaft mbH & Co. KG, EWE Gasspeicher GmbH, OMV Gas Storage Germany GmbH, Nafta Speicher GmbH & Co. KG, RWE Gas Storage West GmbH, Storage Etzel GmbH, Storengy Deutschland GmbH, Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG, Uniper Energy Storage GmbH und VNG Gasspeicher GmbH.

Grundlagen der Ines-Modelle
Die Initiative Energien Speichern analysiert mit den verbandseigenen Modellierungskompetenzen fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der aktuellen Speicherfüllstände wurden drei Szenarien für die Gasversorgung in Deutschland im Winter 2022/2023 und für die anschließende Befüllung der Gasspeicher vor dem Winter 2023/2024 betrachtet: Dem ersten Szenario werden die Temperaturen des EU-Wetterjahres 2016 länderspezifisch zugrunde gelegt, um normale Temperaturen zu betrachten. Ein weiteres Szenario nimmt „warme Temperaturen“ wie im europäischen Winter 2020 an. Ein drittes Szenario untersucht die Gasversorgung für „kalte Temperaturen“ entsprechend des europäischen Winters 2010. Die Ines-Szenarien wurden erstmals am 18. November 2022 basierend auf den Daten von Oktober 2022 veröffentlicht.

Donnerstag, 12.01.2023, 09:15 Uhr
Günter Drewnitzky

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