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Dass Dachflächen eine große Rolle beim Klimaschutz spielen können, ist bekannt. Wie sich die großen Dax-Konzerne obenrum aufstellen, hat die Gisma University jetzt untersucht.
Green Building statt Greenwashing: Der Softwarehersteller SAP hat das grünste Dach der DAX40-Konzerne. Das hat eine Analyse der Hannoveraner Gisma Unversity of Applied Sciences ergeben.
Kernfrage der Untersuchung sei gewesen, ob und inwieweit deutsche Großkonzerne so genanntes Greenwashing betreiben oder in welchem Rahmen tatsächlich Nachhaltigkeitsmaßnahmen umgesetzt werden, heißt es in einer Mitteilung der Bildungseinrichtung. Die entsprechenden Daten habe man bei den Firmen erfragt oder aus den Nachhaltigkeitsberichten oder Internetauftritten der der Dax-Konzerne übernommen.
Nicht überall sei man dabei erfolgreich gewesen: Zwölf Unternehmen hätten die Anfragen ignoriert, weitere neun mitgeteilt, dass sie die geforderten Daten aus diversen Gründen nicht zur Verfügung stellen. Zwei Konzerne hätten nach anfänglichem Kontakt nicht mehr reagiert.
PV-Fläche und Dach-Gesamtfläche bleiben unberücksichtigtBei den verbliebenen Konzernen hat sich SAP mit 17.334
Quadratmetern (13.072
Quadratmeter in der Konzernzentrale in Walldorf und 4.262
Quadratmeter am Standort in St. Leon-Rot) an die Spitze gesetzt. Es folgt Daimler Truck mit insgesamt 10.529
Quadratmetern begrünter Dachfläche an drei Standorten (Leinfelden-Echterdingen, Stuttgart-Untertürkheim und Esslingen-Brühl). Platz drei geht an BMW in München. Hier gebe es 10.000
Quadratmeter an begrünten Dachflächen, weitere 2.000
Quadratmeter seien geplant. Die Dachflächen des Automobilherstellers sind darüber hinaus Heimat für etwa 160.000 Bienen.
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Die Ergebnisse der Analyse der Gisma University im Überblick - zum Vergrößern der Ansicht bitte auf das Bild klicken - Quelle: Gisma Universitiy |
Nicht berücksichtigt haben die Analysten allerdings, wie viel Dachfläche die Unternehmen bereits mit Photovoltaikanlagen – im Hinblick auf die Nachhaltigkeit ebenfalls durchaus relevant – bestückt haben. Wie etwa bei der Telekom, die mit null Quadratmetern grüner Dachfläche angegebenen wird, aber mitteilen lässt, dass sämtliche in Eigenverantwortung genutzten Dachflächen für Photovoltaik genutzt werden.
Auch der Chemiekonzern Brenntag, der mit 1.483
Quadratmetern grüner Dachfläche zwar auf dem letzten Platz des Rankings landet, kann 419 Quadratmeter PV-Fläche vorweisen. Der Rest der verfügbaren Dachfläche werde für Technik oder Laufwege benötigt. Und die Deutsche Bank, die mit 2.000 Quadratmetern auf dem vorletzten Rang platziert ist, hat 360
Quadratmeter ihrer Dachfläche der Photovoltaik gewidmet, weitere 270
Quadratmeter werden für semitransparente Solarzellen genutzt.
Im Quadratmeter-Ranking ist ebenfalls benachteiligt, wessen Dachfläche per se nicht viel hergibt. So hat Eon nach eigenen Angaben zwar rund 85
Prozent seines Daches ergrünen lassen. Bei insgesamt nur rund 5.000
Quadratmetern Gesamtfläche reicht das im Ranking der Hannoveraner aber gerade einmal für den drittletzten Platz. Da nicht von allen untersuchten Unternehmen die Gesamt-Dachfläche bekannt gewesen sei, habe man keinen prozentualen Vergleich durchführen könne, heißt es auf Anfrage der Redaktion.
Donnerstag, 29.02.2024, 13:37 Uhr
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