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Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Die ersten Smart Meter werden vorgestellt
Quelle: Shutterstock / metamorworks
E&M Vor 20 Jahren

Die ersten Smart Meter werden vorgestellt

2003 war das Internet noch ein Teenager, und intelligente Zähler zur Datenübertragung steckten im Prototypenstadium.
Bei E&M-online berichteten wir im Mai 2003 über folgenden Sachverhalt. Verfasst wurde die Meldung vom damaligen E&M-Redakteur Kai Eckert.

Ablesung automatisieren

Der Koblenzer Messtechnik-Anbieter Görlitz AG hat ein Kommunikationsgerät entwickelt, mit dem das Auslesen von Energiedaten erleichtert und die Betriebskosten von Stromnetzbetreibern reduziert werden sollen.
 
Das Gerät mit dem Namen „Skalar“ kann nach Angaben des Anbieters durch eine neuentwickelte Software verschiedene Energiezähler jetzt in einem Zug ablesen, die Daten in ein normiertes Austauschformat (z.B. MSCONS) konvertieren und über das Internet direkt an das Energiedatenmanagement-System eines beliebigen Empfängers versenden. Dazu wird das Gerät auf der Seite des Energiekunden über eine serielle Schnittstelle direkt mit den Verbrauchszählern für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme verbunden und liest die Messwerte termingenau von den angeschlossenen Messgeräten ab.
 
Anschließend wandelt der Datensammler die Verbrauchswerte in ein einheitliches Datenformat um und speichert sie bis zur Übertragung ab. Die Daten werden über das Internet versandt, wobei der Skalar die Verbindung entweder selbst aufbauen oder von einer Leitstelle aus „angerufen“ werden kann. Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau werden die Messwerte an einen FTP-Server gesendet, der die Daten automatisch einer Plausibilitätskontrolle unterzieht, bevor sie an die Abrechnungssysteme weitergeleitet werden.

Prinzipiell benötige die Nutzung des neuen Datenübertragungsgerätes keine separate Leitstelle mehr, betont der Anbieter. Da die Verbrauchszähler vor Ort oftmals unplausible oder unvollständige Messreihen liefern würden, empfiehlt der Hersteller jedoch eine entsprechende Qualifizierungsstufe.
 
Das Betriebssystem des Skalars lässt sich über das Internet erweitern, und zur Steuerung des Programmablaufs können Java-Programme in das Gerät übertragen werden. Auf diese Weise kann die Hardware als einheitliche Plattform vorgehalten werden und mit entsprechender Software an den jeweiligen Einzelfall angepasst werden, teilte die Görlitz AG mit.
 
Als Übertragungsnetze stehen dem Skalar neben dem analogen Telefonnetz und ISDN auch das GSM-Mobilfunknetz und direkte Ethernet-Verbindungen zur Verfügung. In Kürze will der Hersteller auch eine direkte Unterstützung des Mobilfunk-Standards GPRS anbieten, womit eine permanente funkbasierte Online-Anbindung ermöglicht werde. Damit ließen sich nach Angaben der Görlitz AG die bisherigen Betriebskosten für die tägliche Fernabfrage von Lastgangdaten bei Sondervertragskunden um bis zu 70 Prozent reduzieren.

Ein weiterer Vorteil sei der Quasi-Onlinecharakter, mit dem der Skalar seine Daten in Sekundenschnelle weiterleiten könne. Da die Zahl der gleichzeitig eingewählten Geräte nahezu unbegrenzt sei und die Verbindung ohnehin permanent verfügbar wäre, bestehe dann die Möglichkeit, dezentrale Mess- und Regelnetze aufzubauen. Ein auf diese Weise arbeitendes Messnetz könne dabei zeitnahe Abbildungsdaten liefern, welche der Energieversorger dann in seine Bilanzkreisberechnungen einfließen lassen könne, hieß es.
 

Freitag, 5.05.2023, 16:51 Uhr
Kai Eckert
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Die ersten Smart Meter werden vorgestellt
2003 war das Internet noch ein Teenager, und intelligente Zähler zur Datenübertragung steckten im Prototypenstadium.
Bei E&M-online berichteten wir im Mai 2003 über folgenden Sachverhalt. Verfasst wurde die Meldung vom damaligen E&M-Redakteur Kai Eckert.

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Der Koblenzer Messtechnik-Anbieter Görlitz AG hat ein Kommunikationsgerät entwickelt, mit dem das Auslesen von Energiedaten erleichtert und die Betriebskosten von Stromnetzbetreibern reduziert werden sollen.
 
Das Gerät mit dem Namen „Skalar“ kann nach Angaben des Anbieters durch eine neuentwickelte Software verschiedene Energiezähler jetzt in einem Zug ablesen, die Daten in ein normiertes Austauschformat (z.B. MSCONS) konvertieren und über das Internet direkt an das Energiedatenmanagement-System eines beliebigen Empfängers versenden. Dazu wird das Gerät auf der Seite des Energiekunden über eine serielle Schnittstelle direkt mit den Verbrauchszählern für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme verbunden und liest die Messwerte termingenau von den angeschlossenen Messgeräten ab.
 
Anschließend wandelt der Datensammler die Verbrauchswerte in ein einheitliches Datenformat um und speichert sie bis zur Übertragung ab. Die Daten werden über das Internet versandt, wobei der Skalar die Verbindung entweder selbst aufbauen oder von einer Leitstelle aus „angerufen“ werden kann. Nach erfolgreichem Verbindungsaufbau werden die Messwerte an einen FTP-Server gesendet, der die Daten automatisch einer Plausibilitätskontrolle unterzieht, bevor sie an die Abrechnungssysteme weitergeleitet werden.

Prinzipiell benötige die Nutzung des neuen Datenübertragungsgerätes keine separate Leitstelle mehr, betont der Anbieter. Da die Verbrauchszähler vor Ort oftmals unplausible oder unvollständige Messreihen liefern würden, empfiehlt der Hersteller jedoch eine entsprechende Qualifizierungsstufe.
 
Das Betriebssystem des Skalars lässt sich über das Internet erweitern, und zur Steuerung des Programmablaufs können Java-Programme in das Gerät übertragen werden. Auf diese Weise kann die Hardware als einheitliche Plattform vorgehalten werden und mit entsprechender Software an den jeweiligen Einzelfall angepasst werden, teilte die Görlitz AG mit.
 
Als Übertragungsnetze stehen dem Skalar neben dem analogen Telefonnetz und ISDN auch das GSM-Mobilfunknetz und direkte Ethernet-Verbindungen zur Verfügung. In Kürze will der Hersteller auch eine direkte Unterstützung des Mobilfunk-Standards GPRS anbieten, womit eine permanente funkbasierte Online-Anbindung ermöglicht werde. Damit ließen sich nach Angaben der Görlitz AG die bisherigen Betriebskosten für die tägliche Fernabfrage von Lastgangdaten bei Sondervertragskunden um bis zu 70 Prozent reduzieren.

Ein weiterer Vorteil sei der Quasi-Onlinecharakter, mit dem der Skalar seine Daten in Sekundenschnelle weiterleiten könne. Da die Zahl der gleichzeitig eingewählten Geräte nahezu unbegrenzt sei und die Verbindung ohnehin permanent verfügbar wäre, bestehe dann die Möglichkeit, dezentrale Mess- und Regelnetze aufzubauen. Ein auf diese Weise arbeitendes Messnetz könne dabei zeitnahe Abbildungsdaten liefern, welche der Energieversorger dann in seine Bilanzkreisberechnungen einfließen lassen könne, hieß es.
 

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Kai Eckert

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