DHL setzt auf Bio-CNG

360 gasbetriebene Lkw will die DHL Group bis Ende 2023 im Einsatz haben und damit ihre Fahrzeugflotte nachhaltiger ausrichten. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Betankt werden sollen die Lkw demnach mit Bio-CNG (Compressed Natural Gas), das aus Abfall- und Reststoffen gewonnen wird und von der niederländischen OG Clean Fuels (vormals Orange Gas) geliefert werden soll.

Da die öffentlichen Tankstellen – bundesweit gibt es nach Angaben des ADAC weniger als 800 CNG-Tankstellen – oftmals “nicht auf die Bedürfnisse” der DHL-Trucks ausgelegt seien, habe man sich entschieden, ein eigenes Tankstellennetz aufzubauen, so Marc Hitschfeld, Betriebschef der Sparte Post und Paket Deutschland. Bereits im September habe man am Paketzentrum in Greven (Nordrhein-Westfalen) eine CNG-Tankstelle in Betrieb genommen, eine weitere Tankstelle ist seit dem 19. Oktober am Paketzentrum in Osterweddingen (Sachsen-Anhalt) in Betrieb. Insgesamt sollen bis 2024 elf CNG-Tankstellen von OG Clean Fuels an ausgewählten Paketzentren aufgebaut sein, die auch von den DHL-Frachtpartnern genutzt werden sollen.

Die CNG-Lkw haben eine Tankkapazität zwischen 120 und 180 Kilogramm, mit denen sie auf eine Reichweite von 500 bis 700 Kilometer kommen. Ein Tankvorgang dauert ungefähr zehn Minuten. Die DHL Group will bis 2050 alle logistikbezogenen Emissionen auf Null setzen.

CNG gilt als umweltfreundlicher Kraftstoff und unterliegt noch bis Ende 2027 vergünstigten Steuersätzen, die jedoch jährlich schrittweise steigen. Nach Messungen des ADAC liegt der Feinstaub- und CO2-Ausstoß vom CNG-Autos deutlich unter dem von Dieseln und Benzinern. Bio-CNG gilt aufgrund seiner Gewinnung aus organischen Materialien sogar als klimaneutral. Auf dem Markt durchgesetzt hat sich der Kraftstoff dennoch nicht, der ADAC spricht von einem “Auslaufmodell”.

Auch DHL setzt nicht ausschließlich auf das Gas. In Berlin hat das Unternehmen nach eigenen Angaben beispielsweise 13 E-Lkw im Einsatz. Den Hauptteil der Flotte mit alternativen Antrieben machten aber CNG-Lkw aus, da diese Technik aktuell am weitesten ausgereift und die Verfügbarkeit von Fahrzeugen damit vergleichsweise hoch sei, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Man wolle sich auch für die Weiterentwicklung des öffentlichen CNG-Tankstellennetzes einsetzen.