Quelle: Deutz AG
Von einem Rekordjahr spricht der Antriebe- und Motorhersteller Deutz. Für 2024 melden die Kölner 2,1 Milliarden Euro Umsatz und auch ein Plus im Ergebnis. Eine Wiederholung ist möglich.
Die Vorhersagen haben sich bewahrheitet: Mit einem Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und einem bereinigten Ergebnis (Ebit) von 120,4 Millionen Euro hat Deutz das Geschäftsjahr 2023 über die Maßen gut abgeschlossen. Von einem „Rekordergebnis“ spricht der Antriebehersteller, das er im laufenden Jahr möglichst wiederholen will.
Das Kölner Unternehmen gibt die Steigerung beim Umsatz mit 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr (1,95 Milliarden Euro) an, beim Ebit fällt das Plus mit 34,7 Prozent (2022: 89,4 Millionen Euro) noch deutlicher aus. Allein das Servicegeschäft steht für ein knappes Viertel (484 Millionen Euro) des Umsatzes. Die Ebit-Rendite liegt bei 5,7 Prozent und damit 1,1 Punkte höher.
Am guten Verlauf des Geschäftsjahres lässt Deutz auch die Anteilseigner teilhaben. Sie erhalten vorbehaltlich des Hauptversammlungsbeschlusses 17 Cent je Aktie gegenüber 15 Cent für 2022. Die Kölner tun dies, obwohl der Gewinn je Aktie (EPS) sich nicht verändert hat. Das Ausschüttungsvolumen erreicht insgesamt 26 Prozent und liegt damit etwas unter dem Ziel von 30 Prozent.
Umsatz soll auch 2024 bei 2,1 Milliarden Euro liegen
Konzernchef Sebastian C. Schulte sieht das Resultat als Bestätigung des Kurses, auf saubere Verbrennungsmotoren, grüne Technologien und das Servicegeschäft zu setzen. Für 2024 erwartet Deutz einen Umsatz in ähnlicher Größenordnung, die Spanne liegt bei 1,9 Milliarden bis 2,1 Milliarden Euro. Die Ebit-Marge vor Sondereffekten soll sich bei 5,0 bis 6,5 Prozent einpendeln.
Seine Geschäfte machte der Konzern 2023 vor allem im klassischen Motorenhandel. Nahezu 187.000 Dieselantriebe setzte Deutz ab, nach 5.500 mehr (3 Prozent) als im Jahr zuvor. Allein in diesem Bereich lag der Umsatz bei rund 2,06 Milliarden Euro, ein Plus von 8,9 Prozent.
2030 wollen die Kölner zu einem der drei Marktführer bei unabhängigen Motorenherstellern aufsteigen. Die besiegelte Kooperation mit Daimler Truck und der bevorstehende Zukauf von Vertrieb und Service diverser Rolls-Royce-Industriemotoren tragen dazu bei.
Im „Green Segment“ fiel der Umsatz um 27,2 Prozent auf 46,6 Millionen Euro. Knapp 17.000 Motoren setzte das Unternehmen in diesem Bereich weniger ab (36.529 gegenüber 53.433 anno 2022). Am schwersten wiegt dabei der Einbruch im Verkauf elektrischer Bootsmotoren. Auch der Bereich Landtechnik warf 2023 weniger ab.
Landmaschinenflaute im Auftragseingang zu spüren
Deutz hat inzwischen reagiert und stößt Torqeedo, die Bootsmotoren-Tochter, ab. Als Erfolg der stark defizitären Tochter bleibe Deutz zumindest die inzwischen aufgebaute „starke Elektrokompetenz“. Nach Ostern soll der Verkauf an Yamaha Motors erfolgt sein, der einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag einspielt.
Das Geld wollen die Kölner auch in die Entwicklung alternativer Antriebslösungen stecken, etwa Wasserstoff-Stromerzeugungsaggregate für China (wir berichteten). Auch sind Batterieprodukte für Kehrmaschinen von Kärcher in Auftrag. Investitionen in Forschung und Entwicklung gibt das Unternehmen entsprechend ebenfalls als aktuellen Kostentreiber an.
Bilanziell führt Deutz den Verlustbringer Torqeedo bereits nicht mehr unter den fortgeführten Aktivitäten. Daher konnte das Ebit vor Sondereffekten in diesem Bereich um 38,7 Prozent auf 143,6 Millionen Euro wachsen. Hier liegt die Ebit-Rendite nun bei 7,0 Prozent (zuvor 5,5 Prozent).
Der Auftragseingang lag 2023 mit 1.79 Millionen Euro etwa 230.000 Euro unter dem Vorjahr. Deutz begründet dies mit der sinkenden Nachfrage bei Bau- und Landmaschinen. Zudem hatte der Konzern 2022 außerordentliche Vorzieheffekte (100 Millionen Euro) verzeichnet. Das Geschäft in Deutschland bewertet Deutz trotz eines leichten Rückgang als „solide“. Amerika zog leicht an, Europa, der Nahe Osten und Afrika (EMEA) fielen dagegen „spürbar“ ab.
Dienstag, 19.03.2024, 15:09 Uhr
Volker Stephan
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