Die Deutsche Energieagentur (Dena) hat Maßnahmen zur Unterstützung des Rollouts von Smart Meter Gateways (SMGW) sowie Empfehlungen für nutzerfreundliche Visualisierungen veröffentlicht.
Der Ergebnisbericht des „SET Pilot 1: Von Daten zum Mehrwert“ der Dena wurde am 13. August veröffentlicht. Ziel des ersten Projekts war eine leicht verständliche Visualisierung von Daten eines Smart Meter Gateways (SMGW). Diese Empfehlungen wurden in Zusammenarbeit mit den Start-ups „Zentur.io“ und „Mako365“ entwickelt. Das SMGW soll die zentrale Kommunikationseinheit des digitalisierten Energiesystems sein.
Der Ergebnisbericht liefere konkrete Handlungsempfehlungen für die Analyse und Optimierung des Datenbereitstellungsprozesses und für die Entwicklung nutzerfreundlicher Visualisierungen von Endverbräuchen und dynamischen Tarifmodellen, so die
Dena.
Philipp Richard, Bereichsleiter Digitale Technologien und Start-up-Ökosystem, sagte: „Das Pilotvorhaben hat gezeigt, dass intelligente Messsysteme eine Schlüsseltechnologie für eine datenbasierte und zuverlässige Zukunft des Energiesystems darstellen.“ Eine zeitlich parallel zum Rollout erfolgende Entwicklung systemdienlicher Softwarelösungen sei jedoch ebenso entscheidend, um die Potenziale dieser Technologie voll auszuschöpfen.
Die Handlungsempfehlungen kämen zum richtigen Zeitpunkt, da der verpflichtende Rollout von Smart Meter Gateways in Deutschland ab 2025 für Verbraucherinnen und Verbraucher von 6.000 bis 100.000
kWh/Jahr und Erzeuger von 7 bis 100
kW installierter Leistung näher rückt und auch entsprechende Softwarelösungen zügig implementiert werden müssen.
Optimierung der Datenbereitstellung notwendigDen Ergebnissen des Berichts nach muss die Prozesssicherheit für alle Marktteilnehmer erhöht werden. Die verzögerte Umsetzung von standardisierten Prozessen zum Datentausch führt zu ineffizienten Einzellösungen, die den Aufwand für digitale Interoperabilität weiter erhöhen. „Hier sind ein verbessertes Monitoring und ein schnelleres Eingreifen bei festgestellten Zuwiderhandlungen zu empfehlen“, so der Bericht.
Darüber hinaus sei eine zeitnahe Datenbereitstellung erforderlich, um den Verbrauchern dynamische Anwendungen und die Live-Überwachung von Verbrauchsdaten zu ermöglichen. Die direkte Datenabfrage über das Smart Meter Gateway und die Einführung eines Messproduktes mit viertelstündlicher Datenerfassung sind technisch möglich und empfehlenswert. Schließlich ist auch die Digitalisierung des Berechtigungsmanagements notwendig, um das aufwändige Einholen von Zustimmungen zur Datenübertragung zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern.
Nutzen für den Endkunden maximierenDie Ergebnisse des Piloten zeigen zudem den Bedarf an zeitnahen und leicht zugänglichen, digitalen Visualisierungsformen für die Daten wie beispielsweise Messstellen- und Verbrauchsdaten. Insbesondere komplexe Energieverbrauchsdaten könnten durch intuitive Visualisierungen besser dargestellt und verstanden werden. Die Entwicklung geeigneter Standards stellt somit eine wichtige Hilfestellung für die Verbraucher dar.
Darüber hinaus sollte die Weiterentwicklung dynamischer Tarife auch für den Wärmebereich stärker in den Fokus rücken. Ein dynamischer Fernwärmetarif sollte unter Berücksichtigung der Verbraucherakzeptanz und der Klärung der regulatorischen Rahmenbedingungen weiter erprobt werden, empfiehlt der Bericht.
Schließlich sei eine Anpassung der Marktkommunikation für spartenübergreifende intelligente Messsysteme (iMS) erforderlich. Die Integration von Multi-Sparten-Messungen in SMGWs stellt neue Anforderungen an die Marktkommunikation, für die ein entsprechender regulatorischer Rahmen zu erarbeiten ist. Die SET-Hub-Projekte der Dena werden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.
Der
Bericht zum SET-Hub steht als PDF zum Download bereit.
Dienstag, 13.08.2024, 11:35 Uhr
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