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Energie & Management > Klimaschutz - CO2-Verpressung als umweltschädlich abgelehnt
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Klimaschutz

CO2-Verpressung als umweltschädlich abgelehnt

Ein breites Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen warnt vor weitreichenden Klima- und Umweltschäden bei der Kohlendioxid-Verpressung (Carbon Capture and Storage, CCS).
Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung der Carbon Management Strategie der Bundesregierung meldet sich ein Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen zu Wort. Sie lehnen die Kohlendioxid-Verpressung im Untergrund ab (Carbon Capture and Storage, CCS). Sie halten CCS für eine Scheinlösung, die den Ausstieg aus fossilen Energien verzögere. Dies blockiere die Energiewende und gefährde den Umbau der Industrie hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.

„CCS blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte überhöhter Erwartungen und unerfüllter Versprechen zurück und wäre ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise“, so das Bündnis. Hinter der Kritik stehen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Bundesverband für Umweltberatung, Power Shift, Urgewald, Gas Wende, Naturschutzverein Südtondern, die Bürgerinitiative „Kein CO2 Endlager Altmark“ und die Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager.

Keine Milliarden Euro für CO2-Netz

Die unterzeichnenden Verbände wenden sich insbesondere gegen das Vorhaben der Bundesregierung, ein mehrere tausend Kilometer langes CO2-Entsorgungsnetz quer durch Deutschland zu errichten und große unterirdische CO2-Endlager sowie einen grenzüberschreitenden Handel mit dem Transport und Deponieren von Kohlenstoffdioxid aufzubauen. Im Bundeshaushalt sei ein erheblicher Anteil des Förderprogramms „Dekarbonisierung der Industrie und Carbon Management” für CCUS Projekte („Carbon Capture, Utilisation and Storage“) vorgesehen. Es gehe um 1,36 Milliarden Euro aus dem Gesamtförderetat in Höhe von 3,55 Milliarden Euro bis 2030.

Ein Entwurf der Carbon Management Strategie der EU-Kommission soll am 6. Februar 2024 veröffentlicht werden. Im Net Zero Industry Act der EU, der aktuell im Trilog ist, sei vorgesehen, CCS-Projekte als dem „übergeordneten öffentlichen Interesse“ dienend zu definieren. Dies lehnt das Bündnis ab und hält die Technologie zudem für nicht sicher.„CCS gefährdet unser Trinkwasser, hat einen gewaltigen Flächenverbrauch, zerstört natürliche Landschaften und braucht enorm viel Energie und Material“, argumentieren die Verbände. CO2-Verpressung könne Erdbeben auslösen und giftige Ablagerungen in den Böden hervorrufen. CO2-Endlager in der Nordsee gefährden das Weltnaturerbe Wattenmeer.

Andere Verbände fordern CCS

Zuvor hatte am 10. Januar ein Bündnis aus Gewerkschaften, Industrie und den Umweltschutzorganisationen Naturschutzbund (Nabu) und WWF die Bundesregierung aufgefordert, die umstrittene CO2-Speicherung im Erd- oder Meeresboden zuzulassen. Ohne CCS und die Nutzung industrieller Emissionen habe Deutschland keine Chance, die Wirtschaft zügig umzubauen und die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, hieß es in dem Thesenpapier vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Dienstag, 30.01.2024, 11:21 Uhr
Susanne Harmsen
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CO2-Verpressung als umweltschädlich abgelehnt
Ein breites Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen warnt vor weitreichenden Klima- und Umweltschäden bei der Kohlendioxid-Verpressung (Carbon Capture and Storage, CCS).
Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung der Carbon Management Strategie der Bundesregierung meldet sich ein Bündnis von Umweltverbänden und Bürgerinitiativen zu Wort. Sie lehnen die Kohlendioxid-Verpressung im Untergrund ab (Carbon Capture and Storage, CCS). Sie halten CCS für eine Scheinlösung, die den Ausstieg aus fossilen Energien verzögere. Dies blockiere die Energiewende und gefährde den Umbau der Industrie hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft.

„CCS blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte überhöhter Erwartungen und unerfüllter Versprechen zurück und wäre ein gefährlicher Irrweg im Kampf gegen die Klimakrise“, so das Bündnis. Hinter der Kritik stehen der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Greenpeace, die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Bundesverband für Umweltberatung, Power Shift, Urgewald, Gas Wende, Naturschutzverein Südtondern, die Bürgerinitiative „Kein CO2 Endlager Altmark“ und die Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager.

Keine Milliarden Euro für CO2-Netz

Die unterzeichnenden Verbände wenden sich insbesondere gegen das Vorhaben der Bundesregierung, ein mehrere tausend Kilometer langes CO2-Entsorgungsnetz quer durch Deutschland zu errichten und große unterirdische CO2-Endlager sowie einen grenzüberschreitenden Handel mit dem Transport und Deponieren von Kohlenstoffdioxid aufzubauen. Im Bundeshaushalt sei ein erheblicher Anteil des Förderprogramms „Dekarbonisierung der Industrie und Carbon Management” für CCUS Projekte („Carbon Capture, Utilisation and Storage“) vorgesehen. Es gehe um 1,36 Milliarden Euro aus dem Gesamtförderetat in Höhe von 3,55 Milliarden Euro bis 2030.

Ein Entwurf der Carbon Management Strategie der EU-Kommission soll am 6. Februar 2024 veröffentlicht werden. Im Net Zero Industry Act der EU, der aktuell im Trilog ist, sei vorgesehen, CCS-Projekte als dem „übergeordneten öffentlichen Interesse“ dienend zu definieren. Dies lehnt das Bündnis ab und hält die Technologie zudem für nicht sicher.„CCS gefährdet unser Trinkwasser, hat einen gewaltigen Flächenverbrauch, zerstört natürliche Landschaften und braucht enorm viel Energie und Material“, argumentieren die Verbände. CO2-Verpressung könne Erdbeben auslösen und giftige Ablagerungen in den Böden hervorrufen. CO2-Endlager in der Nordsee gefährden das Weltnaturerbe Wattenmeer.

Andere Verbände fordern CCS

Zuvor hatte am 10. Januar ein Bündnis aus Gewerkschaften, Industrie und den Umweltschutzorganisationen Naturschutzbund (Nabu) und WWF die Bundesregierung aufgefordert, die umstrittene CO2-Speicherung im Erd- oder Meeresboden zuzulassen. Ohne CCS und die Nutzung industrieller Emissionen habe Deutschland keine Chance, die Wirtschaft zügig umzubauen und die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, hieß es in dem Thesenpapier vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Dienstag, 30.01.2024, 11:21 Uhr
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