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Energie & Management > Photovoltaik - Bundesrat will größere PV-Anlagen auf künstlichen Seen
Die geplante schwimmende Solaranlage auf dem Baggersee in Iffezheim, Quelle: Erdgas Suedwest / SPV Leimersheim
Photovoltaik

Bundesrat will größere PV-Anlagen auf künstlichen Seen

Am 20. Mai stimmte die Länderkammer für einen Antrag, wonach mehr als nur 15 % der Fläche künstlicher Seen, wie im "Osterpaket" vorgesehen, schwimmende Module bekommen dürfen.
Ein Antrag aus Nordrhein-Westfalen, fand am 20. Mai eine Mehrheit der übrigen Bundesländer. Sie wenden sich gegen einen Passus im Gesetzentwurf des Bundes aus dem "Osterpaket", wonach schwimmende Photovoltaik-Anlagen auf künstlichen Gewässern wie etwa Baggerseen nicht mehr als 15 % der Gewässeroberfläche bedecken dürfen. Das Potenzial für schwimmende PV-Anlagen müsse angesichts der Ausbaupläne für erneuerbare Energien dringend besser genützt werden, argumentieren die Länder.

Floating-PV biete den Vorteil, ungenützte Flächen als zusätzliche Flächen für die Energiewende zu gewinnen – ohne Konkurrenz etwa zu Windkraftanlagen oder Freiflächen-PV. Zum Erreichen der von der Bundesregierung neu gefassten Ausbauziele bedürfe es eines massiven Solarenergieausbaus – nicht nur im Gebäudesektor, sondern auch in der Fläche, hieß es in der Stellungnahme aus Baden-Württemberg zum Gesetzentwurf.

Doppelnutzung spart Flächen

Für einen möglichst flächensparenden Ausbau müssten Möglichkeiten einer sinnvollen Doppelnutzung von Flächen verstärkt genutzt werden, wie beispielsweise in Form von schwimmenden Photovoltaikanlagen. Durch eine pauschale Begrenzung auf 15 % der Fläche sei zu befürchten, dass bestehende Ausbaupotenziale der Floating-PV nicht hinreichend ausgeschöpft werden könnten. Eine wichtige wasserrechtliche Flächenrestriktion hingegen unterstützt Baden-Württemberg. Der Gesetzentwurf des Bundes erlaubt schwimmende Photovoltaikanlagen nur in und über einem künstlichen oder erheblich veränderten Gewässer. Dies soll "negativen gewässerökologischen Auswirkungen" vorbeugen.

Iffezheim bei Baden-Baden plant Floating PV

Zugleich teilten die Stadtwerke Baden-Baden mit, dass auf dem "Kühlsee" in Iffezheim eine schwimmende Solaranlage entstehen soll, errichtet in Kooperation mit der Erdgas Südwest GmbH. Der Gemeinderat starte jetzt das Genehmigungsverfahren. Wenn alles gut läuft, können die Bauarbeiten ab Sommer 2023 starten. Die geplante Anlage soll eine Gesamtleistung von bis zu 6 MW haben.

Der erzeugte Solarstrom gehe zum Teil an das Kieswerk EKS Eugen Kühl und Söhne. Mit dem verbleibenden Anteil der PV-Anlage versorge die Erdgas Südwest die Kronimus AG Betonsteinwerke in direkter Nachbarschaft. Boris Heller, Projektverantwortlicher bei der Erdgas Südwest unterstrich, dass die Solarenergie genau dann erzeugt werde, "wenn sie in den Kies- und Betonsteinwerken für den Betrieb von Maschinen, Baggern und Förderbändern benötigt wird."

"Wir investieren mit der schwimmenden Solaranlage weiter in die nachhaltige ökologische Zukunft und treiben so die Energiewende in Baden-Baden voran", sagte Helmut Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Baden-Baden. Martin Kronimus, Vorstandsvorsitzender der Kronimus AG Betonsteinwerke, nannte den Solarstrom einen Weg, die CO2-Bilanz zu verbessern. "Wir wollen technisch sinnvoll vor Ort investieren und keine Zertifikate aus fremden Ländern kaufen."

Dienstag, 24.05.2022, 12:38 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Photovoltaik - Bundesrat will größere PV-Anlagen auf künstlichen Seen
Die geplante schwimmende Solaranlage auf dem Baggersee in Iffezheim, Quelle: Erdgas Suedwest / SPV Leimersheim
Photovoltaik
Bundesrat will größere PV-Anlagen auf künstlichen Seen
Am 20. Mai stimmte die Länderkammer für einen Antrag, wonach mehr als nur 15 % der Fläche künstlicher Seen, wie im "Osterpaket" vorgesehen, schwimmende Module bekommen dürfen.
Ein Antrag aus Nordrhein-Westfalen, fand am 20. Mai eine Mehrheit der übrigen Bundesländer. Sie wenden sich gegen einen Passus im Gesetzentwurf des Bundes aus dem "Osterpaket", wonach schwimmende Photovoltaik-Anlagen auf künstlichen Gewässern wie etwa Baggerseen nicht mehr als 15 % der Gewässeroberfläche bedecken dürfen. Das Potenzial für schwimmende PV-Anlagen müsse angesichts der Ausbaupläne für erneuerbare Energien dringend besser genützt werden, argumentieren die Länder.

Floating-PV biete den Vorteil, ungenützte Flächen als zusätzliche Flächen für die Energiewende zu gewinnen – ohne Konkurrenz etwa zu Windkraftanlagen oder Freiflächen-PV. Zum Erreichen der von der Bundesregierung neu gefassten Ausbauziele bedürfe es eines massiven Solarenergieausbaus – nicht nur im Gebäudesektor, sondern auch in der Fläche, hieß es in der Stellungnahme aus Baden-Württemberg zum Gesetzentwurf.

Doppelnutzung spart Flächen

Für einen möglichst flächensparenden Ausbau müssten Möglichkeiten einer sinnvollen Doppelnutzung von Flächen verstärkt genutzt werden, wie beispielsweise in Form von schwimmenden Photovoltaikanlagen. Durch eine pauschale Begrenzung auf 15 % der Fläche sei zu befürchten, dass bestehende Ausbaupotenziale der Floating-PV nicht hinreichend ausgeschöpft werden könnten. Eine wichtige wasserrechtliche Flächenrestriktion hingegen unterstützt Baden-Württemberg. Der Gesetzentwurf des Bundes erlaubt schwimmende Photovoltaikanlagen nur in und über einem künstlichen oder erheblich veränderten Gewässer. Dies soll "negativen gewässerökologischen Auswirkungen" vorbeugen.

Iffezheim bei Baden-Baden plant Floating PV

Zugleich teilten die Stadtwerke Baden-Baden mit, dass auf dem "Kühlsee" in Iffezheim eine schwimmende Solaranlage entstehen soll, errichtet in Kooperation mit der Erdgas Südwest GmbH. Der Gemeinderat starte jetzt das Genehmigungsverfahren. Wenn alles gut läuft, können die Bauarbeiten ab Sommer 2023 starten. Die geplante Anlage soll eine Gesamtleistung von bis zu 6 MW haben.

Der erzeugte Solarstrom gehe zum Teil an das Kieswerk EKS Eugen Kühl und Söhne. Mit dem verbleibenden Anteil der PV-Anlage versorge die Erdgas Südwest die Kronimus AG Betonsteinwerke in direkter Nachbarschaft. Boris Heller, Projektverantwortlicher bei der Erdgas Südwest unterstrich, dass die Solarenergie genau dann erzeugt werde, "wenn sie in den Kies- und Betonsteinwerken für den Betrieb von Maschinen, Baggern und Förderbändern benötigt wird."

"Wir investieren mit der schwimmenden Solaranlage weiter in die nachhaltige ökologische Zukunft und treiben so die Energiewende in Baden-Baden voran", sagte Helmut Oehler, Geschäftsführer der Stadtwerke Baden-Baden. Martin Kronimus, Vorstandsvorsitzender der Kronimus AG Betonsteinwerke, nannte den Solarstrom einen Weg, die CO2-Bilanz zu verbessern. "Wir wollen technisch sinnvoll vor Ort investieren und keine Zertifikate aus fremden Ländern kaufen."

Dienstag, 24.05.2022, 12:38 Uhr
Susanne Harmsen

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