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Energie & Management > Gasnetz - Bundesnetzagentur fragt Nutzungsdauer von LNG-Leitungen ab
Quelle: Fotolia / tomas
Gasnetz

Bundesnetzagentur fragt Nutzungsdauer von LNG-Leitungen ab

Die Bundesnetzagentur konsultiert eine Festlegung über kalkulatorische Nutzungsdauern von Gasleitungen, um die Investitionsbedingungen für LNG-Leitungen zu verbessern.
Die Bundesnetzagentur konsultiert seit dem 13. Juli den Entwurf für eine Festlegung von "kalkulatorischen Nutzungsdauern von Erdgasleitungsinfrastrukturen" ("Kanu"). Diese Festlegung soll Voraussetzungen für eine zeitnahe Refinanzierung von neu errichteten Anbindungsleitungen für Flüssigerdgas(LNG)-Anlagen schaffen. „Mit der Festlegung zu kalkulatorischen Nutzungsdauern geben wir Netzbetreibern finanzielle Sicherheit und beseitigen Hemmnisse, die einem zügigen Aufbau von Infrastruktur zum Import von verflüssigtem Erdgas entgegenstehen könnten“, so begründete der Präsident der Behörde, Klaus Müller, das neue Verfahren.

Verkürzte Nutzungsdauern für LNG-Anlagen und Anschlussleitungen

Die geplante Festlegung sieht vor, dass Netzbetreiber Anschlussleitungen für LNG-Anlagen deutlich schneller als bisher abschreiben und über die Netzentgelte wieder verdienen können. Dies beseitige Investitionsunsicherheiten und schafft Anreize, die Versorgung sicherer zu gestalten.

Auch LNG-Anlagen selbst können in einem überschaubaren Zeitrahmen abgeschrieben werden, soweit sie nicht ohnehin von der Regulierung ausgenommen sind. Für LNG-Anlagen werden im bisherigen Rechtsrahmen keine kalkulatorischen Nutzungsdauern bestimmt und durch die Festlegung erstmals eingeführt. Herkömmliche Erdgasinfrastruktur wird in der Regel über 40 bis 50 Jahre abgeschrieben.

Schaffung eines regulatorischen Rahmens für die Dekarbonisierung

Hintergrund sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die eine Erdgasnutzung zeitlich bis längstens 2045 begrenzen, wenn Deutschland klimaneutral wirtschaften will. Daher ist ein weiterer Inhalt des Festlegungsentwurfs die Möglichkeit, die kalkulatorischen Nutzungsdauern der Erdgas-Netzinfrastruktur an die Klimaschutzziele der Bundesregierung anzupassen.

Die Netzbetreiber können nach dem Willen der Bundesnetzagentur die Nutzungsdauern für Neuinvestitionen von 2023 an so wählen, dass sie bis zum Jahr 2045 vollständig abgeschrieben und über die Netzentgelte refinanziert werden. Es handelt sich dabei um eine Option. Auch eine Abschreibung über diesen Zeitpunkt hinaus (beispielsweise für den Transport von Wasserstoff) soll weiterhin möglich bleiben. Die Möglichkeit zur Stellungnahme besteht bis zum 26. August 2022.

Das erste LNG-Terminal für Deutschland soll noch in diesem Jahr in Wilhelmshaven in Betrieb gehen und an das deutsche Erdgasnetz angeschlossen sein. Betreiber wird der Energiekonzern Uniper. Für ihn spannt die Bundesregierung gerade einen Finanzschutzschirm wegen der ausbleibenden russischen Gaslieferungen, der gestiegenen Preise und der zusätzlichen Investitionen. Weitere Terminals sollen in Stade und Brunsbüttel entstehen, können aber nicht vor 2023 in Betrieb gehen. Für Hamburg, Rostock und Lubmin werden Potentiale geprüft.

Der Entwurf der "Kanu"-Festlegung steht auf der Website der Bundesnetzagentur bereit.

Mittwoch, 13.07.2022, 11:30 Uhr
Susanne Harmsen
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Bundesnetzagentur fragt Nutzungsdauer von LNG-Leitungen ab
Die Bundesnetzagentur konsultiert eine Festlegung über kalkulatorische Nutzungsdauern von Gasleitungen, um die Investitionsbedingungen für LNG-Leitungen zu verbessern.
Die Bundesnetzagentur konsultiert seit dem 13. Juli den Entwurf für eine Festlegung von "kalkulatorischen Nutzungsdauern von Erdgasleitungsinfrastrukturen" ("Kanu"). Diese Festlegung soll Voraussetzungen für eine zeitnahe Refinanzierung von neu errichteten Anbindungsleitungen für Flüssigerdgas(LNG)-Anlagen schaffen. „Mit der Festlegung zu kalkulatorischen Nutzungsdauern geben wir Netzbetreibern finanzielle Sicherheit und beseitigen Hemmnisse, die einem zügigen Aufbau von Infrastruktur zum Import von verflüssigtem Erdgas entgegenstehen könnten“, so begründete der Präsident der Behörde, Klaus Müller, das neue Verfahren.

Verkürzte Nutzungsdauern für LNG-Anlagen und Anschlussleitungen

Die geplante Festlegung sieht vor, dass Netzbetreiber Anschlussleitungen für LNG-Anlagen deutlich schneller als bisher abschreiben und über die Netzentgelte wieder verdienen können. Dies beseitige Investitionsunsicherheiten und schafft Anreize, die Versorgung sicherer zu gestalten.

Auch LNG-Anlagen selbst können in einem überschaubaren Zeitrahmen abgeschrieben werden, soweit sie nicht ohnehin von der Regulierung ausgenommen sind. Für LNG-Anlagen werden im bisherigen Rechtsrahmen keine kalkulatorischen Nutzungsdauern bestimmt und durch die Festlegung erstmals eingeführt. Herkömmliche Erdgasinfrastruktur wird in der Regel über 40 bis 50 Jahre abgeschrieben.

Schaffung eines regulatorischen Rahmens für die Dekarbonisierung

Hintergrund sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die eine Erdgasnutzung zeitlich bis längstens 2045 begrenzen, wenn Deutschland klimaneutral wirtschaften will. Daher ist ein weiterer Inhalt des Festlegungsentwurfs die Möglichkeit, die kalkulatorischen Nutzungsdauern der Erdgas-Netzinfrastruktur an die Klimaschutzziele der Bundesregierung anzupassen.

Die Netzbetreiber können nach dem Willen der Bundesnetzagentur die Nutzungsdauern für Neuinvestitionen von 2023 an so wählen, dass sie bis zum Jahr 2045 vollständig abgeschrieben und über die Netzentgelte refinanziert werden. Es handelt sich dabei um eine Option. Auch eine Abschreibung über diesen Zeitpunkt hinaus (beispielsweise für den Transport von Wasserstoff) soll weiterhin möglich bleiben. Die Möglichkeit zur Stellungnahme besteht bis zum 26. August 2022.

Das erste LNG-Terminal für Deutschland soll noch in diesem Jahr in Wilhelmshaven in Betrieb gehen und an das deutsche Erdgasnetz angeschlossen sein. Betreiber wird der Energiekonzern Uniper. Für ihn spannt die Bundesregierung gerade einen Finanzschutzschirm wegen der ausbleibenden russischen Gaslieferungen, der gestiegenen Preise und der zusätzlichen Investitionen. Weitere Terminals sollen in Stade und Brunsbüttel entstehen, können aber nicht vor 2023 in Betrieb gehen. Für Hamburg, Rostock und Lubmin werden Potentiale geprüft.

Der Entwurf der "Kanu"-Festlegung steht auf der Website der Bundesnetzagentur bereit.

Mittwoch, 13.07.2022, 11:30 Uhr
Susanne Harmsen

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