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Energie & Management > Wasserstoff - Bundesförderung: Jubel in Sachsen, Grummeln in Bayern
Quelle: iStock / Frank Harms
Wasserstoff

Bundesförderung: Jubel in Sachsen, Grummeln in Bayern

Bei den Bayern wird abgezwackt, bei den Sachsen draufgelegt. Ergebnis: In die beiden Wasserstoff-Kompetenzzentren der Freistaaten soll nun gleichviel Geld des Bundes fließen.
In Sachsen spricht der Wirtschaftsminister von einem „Riesenerfolg“. Der Kolllege in Bayern findet es „unverständlich, dass der Bund solche Zukunftsprojekte jetzt zusammenstreicht“. Beide Länder sollen für ihre Wasserstoff-Kompetenzzentren 72,5 Mio. Euro erhalten. Zu diesem Ergebnis ist der Haushaltsschuss des Deutschen Bundestags bei der „Bereinigungssitzung“ für den Etat gelangt.

„Durch das beharrliche Nachfragen und Kämpfen für den hervorragenden Standort in Chemnitz, gibt es nun eine deutliche Erhöhung der Fördermittel um 12,5 Millionen Euro“, sagte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), als der von der Bereinigung erfuhr. Der Kampf der Sachsen richtete sich gegen eine Volte des vormaligen Bundesverkehrsministers. Noch kurz vor der Bundestageswahl hatte Andreas Scheuer (CSU) dem Wasserstoff-Anwendungszentrum in Pfeffenhausen bei Landshut, wo sich auch sein Wahlkreis befand, eine Finanzspritze in Höhe von 100 Mio. Euro in Aussicht gestellt. „Überraschend“ sei das Wasserstoff-Zentrum in Chemnitz „von einem weniger überzeugenderen bayerischen Mitbewerber übertrumpft“ worden, so Dulig über die geplante Fördermittelvergabe.

Für die Einrichtung in Chemnitz, die Scheuer als „Diamanten“ bezeichnet hatte, waren anfangs 95 Mio. Euro vorgesehen. Nach der Aufstockung für Bayern blieben 60 Mio. Euro übrig. Mit den nun bewilligten 72,5 Mio. könnten alle im Wasserstoff-Zentrum geplanten Projekte realisiert werden, heißt es aus Sachsen.

Aiwanger will massiven Schub

Alles andere als angetan von der Bereinigung zeigte sich Bayern Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) „Leider ist die Bundesförderung mit 72,5 Millionen Euro um 27,5 Millionen Euro deutlich niedriger ausgefallen, als noch im September vom Bundesverkehrsministerium angekündigt.“ Zufrieden stimmte ihn die Tatsache, dass „jetzt Planungssicherheit für das Wasserstoff-Anwendungszentrum besteht“. Zusammen mit Industriepartnern sei man gefordert, „der Wasserstoffwirtschaft einen massiven Schub aus Bayern zu geben, erklärte Aiwanger.

Der Freistaat werde das Zentrum im laufenden Jahr mit 10 Mio. Euro fördern, im kommenden Jahr sollen es 20 Mio. Euro sein. Die Mittel des Bundes dienten vorrangig dem Bau des Gebäudes und der Errichtung der Infrastruktur sowie der Ausstattung mit Betriebsmitteln und der Anlauffinanzierung der Betriebskosten, teilte das Ministerium mit. Der Erwerb und die Erschließung des für das Zentrum vorgesehenen Grundstücks seien darin nicht inbegriffen. Damit das Projekt grundsätzlich umgesetzt werden könne, müsse der Freistaat Bayern hier unterstützen.

 

Freitag, 20.05.2022, 16:55 Uhr
Manfred Fischer
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Bundesförderung: Jubel in Sachsen, Grummeln in Bayern
Bei den Bayern wird abgezwackt, bei den Sachsen draufgelegt. Ergebnis: In die beiden Wasserstoff-Kompetenzzentren der Freistaaten soll nun gleichviel Geld des Bundes fließen.
In Sachsen spricht der Wirtschaftsminister von einem „Riesenerfolg“. Der Kolllege in Bayern findet es „unverständlich, dass der Bund solche Zukunftsprojekte jetzt zusammenstreicht“. Beide Länder sollen für ihre Wasserstoff-Kompetenzzentren 72,5 Mio. Euro erhalten. Zu diesem Ergebnis ist der Haushaltsschuss des Deutschen Bundestags bei der „Bereinigungssitzung“ für den Etat gelangt.

„Durch das beharrliche Nachfragen und Kämpfen für den hervorragenden Standort in Chemnitz, gibt es nun eine deutliche Erhöhung der Fördermittel um 12,5 Millionen Euro“, sagte der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD), als der von der Bereinigung erfuhr. Der Kampf der Sachsen richtete sich gegen eine Volte des vormaligen Bundesverkehrsministers. Noch kurz vor der Bundestageswahl hatte Andreas Scheuer (CSU) dem Wasserstoff-Anwendungszentrum in Pfeffenhausen bei Landshut, wo sich auch sein Wahlkreis befand, eine Finanzspritze in Höhe von 100 Mio. Euro in Aussicht gestellt. „Überraschend“ sei das Wasserstoff-Zentrum in Chemnitz „von einem weniger überzeugenderen bayerischen Mitbewerber übertrumpft“ worden, so Dulig über die geplante Fördermittelvergabe.

Für die Einrichtung in Chemnitz, die Scheuer als „Diamanten“ bezeichnet hatte, waren anfangs 95 Mio. Euro vorgesehen. Nach der Aufstockung für Bayern blieben 60 Mio. Euro übrig. Mit den nun bewilligten 72,5 Mio. könnten alle im Wasserstoff-Zentrum geplanten Projekte realisiert werden, heißt es aus Sachsen.

Aiwanger will massiven Schub

Alles andere als angetan von der Bereinigung zeigte sich Bayern Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) „Leider ist die Bundesförderung mit 72,5 Millionen Euro um 27,5 Millionen Euro deutlich niedriger ausgefallen, als noch im September vom Bundesverkehrsministerium angekündigt.“ Zufrieden stimmte ihn die Tatsache, dass „jetzt Planungssicherheit für das Wasserstoff-Anwendungszentrum besteht“. Zusammen mit Industriepartnern sei man gefordert, „der Wasserstoffwirtschaft einen massiven Schub aus Bayern zu geben, erklärte Aiwanger.

Der Freistaat werde das Zentrum im laufenden Jahr mit 10 Mio. Euro fördern, im kommenden Jahr sollen es 20 Mio. Euro sein. Die Mittel des Bundes dienten vorrangig dem Bau des Gebäudes und der Errichtung der Infrastruktur sowie der Ausstattung mit Betriebsmitteln und der Anlauffinanzierung der Betriebskosten, teilte das Ministerium mit. Der Erwerb und die Erschließung des für das Zentrum vorgesehenen Grundstücks seien darin nicht inbegriffen. Damit das Projekt grundsätzlich umgesetzt werden könne, müsse der Freistaat Bayern hier unterstützen.

 

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Manfred Fischer

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