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Energie & Management > Regenerative - Bürokratie bremst Windkraftausbau
Quelle: Shutterstock/lovelyday12
Regenerative

Bürokratie bremst Windkraftausbau

Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) und die Unternehmensgruppe ARGE Netz fordern Sofortmaßnahmen nach der Bundestagswahl, um die Energiewende zu beschleunigen.
„Wir brauchen mehr Tempo beim Zubau der Erneuerbaren, um unsere Gesellschaft und unsere Industrie ökologisch zu modernisieren“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter am Montag, 13. September, beim Besuch der Arge Netz in Husum. Die Leitmesse Husum Wind müsse ein kraftvolles Signal geben, damit die Windenergie Klimaschützer Nummer eins bleibe.

„Gerade beim Leistungsträger Wind an Land gefährden bürokratische Genehmigungsverfahren und die unzureichende Flächenausweisung die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland“, warnte Stephan Frense, CEO der Arge Netz. Er forderte: „Klimaschutz-Infrastruktur muss Vorrang haben. “ Peter und Frense waren sich einig, dass in den nächsten zehn Jahren mindestens 150.000 MW Photovoltaik und 50.000 MW Windenergie Onshore in Deutschland zugebaut werden müssen, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. Dafür, so hieß es, seien im Einzelnen nötig:
  • mehr Flächen für Windenergie- und Solaranlagen
  • massiv beschleunigte Genehmigungen und straffere Verfahren
  • mehr Repowering, um vorhandene Flächen weiterhin für die Energiewende zu nutzen
  • mehr Bürgerbeteiligung, um die Akzeptanz der Erneuerbaren zu stärken
  • mehr Wind, PV, Biogas für den Durchbruch von heimischem grünem Wasserstoff
  • weniger Steuern, Abgaben und Umlagen auf den Strompreis
Pauschale Abstandsregelungen seien nachweislich kein Instrument zur Steigerung der Akzeptanz und müssten verhindert beziehungsweise abgeschafft werden, so Peter und Frense. Fehlendes Personal in den Genehmigungsbehörden lähme die Energiewende. „Und es kann in Zeiten der Digitalisierung auch nicht sein, dass unsere Gesellschafter Berge von Akten zum Amt tragen müssen, um ihre Anlagen genehmigen zu lassen“, kritisierte Frense. Zugleich forderte er, dass bewährte Standorte von Windparks nicht leichtfertig aufgegeben werden sollten, sondern im Gegenteil alle Möglichkeiten des Repowerings der Anlagen konsequent genutzt werden. 
 
Weniger Bürokratie bei der Genehmigung von
Windkraftanlagen wünschen sich BEE und Arge Netz
Quelle: Nordex

Peter lobte auch das Engagement der Arge Netz für die Energiewende. Die Gesellschafter, die überwiegend Bürgerwind- und Solarparks in Schleswig-Holstein betreiben, bezeichnete sie als Pioniere auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft. „Indem Sie die Bürgerinnen und Bürger direkt an den Erträgen der Anlagen beteiligen, machen Sie die Energiewende zu einem Gesellschaftsprojekt.“

Frense zeigte der BEE-Präsidentin in Husum auch den Betrieb des Erneuerbare-Energien-Kraftwerks (EEKW). Auf dieser digitalen Leitwarte werden mehrere tausend Erneuerbaren-Anlagen gebündelt und zentral gesteuert. „Das virtuelle Kraftwerk der Arge Netz ist ein wichtiger Baustein für die 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien“, erklärte Frense. „Damit können mittelständische Unternehmensgruppen wie die Arge Netz die Energieversorger von morgen sein.“

Montag, 13.09.2021, 14:30 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Regenerative - Bürokratie bremst Windkraftausbau
Quelle: Shutterstock/lovelyday12
Regenerative
Bürokratie bremst Windkraftausbau
Der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) und die Unternehmensgruppe ARGE Netz fordern Sofortmaßnahmen nach der Bundestagswahl, um die Energiewende zu beschleunigen.
„Wir brauchen mehr Tempo beim Zubau der Erneuerbaren, um unsere Gesellschaft und unsere Industrie ökologisch zu modernisieren“, sagte BEE-Präsidentin Simone Peter am Montag, 13. September, beim Besuch der Arge Netz in Husum. Die Leitmesse Husum Wind müsse ein kraftvolles Signal geben, damit die Windenergie Klimaschützer Nummer eins bleibe.

„Gerade beim Leistungsträger Wind an Land gefährden bürokratische Genehmigungsverfahren und die unzureichende Flächenausweisung die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Deutschland“, warnte Stephan Frense, CEO der Arge Netz. Er forderte: „Klimaschutz-Infrastruktur muss Vorrang haben. “ Peter und Frense waren sich einig, dass in den nächsten zehn Jahren mindestens 150.000 MW Photovoltaik und 50.000 MW Windenergie Onshore in Deutschland zugebaut werden müssen, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. Dafür, so hieß es, seien im Einzelnen nötig:
  • mehr Flächen für Windenergie- und Solaranlagen
  • massiv beschleunigte Genehmigungen und straffere Verfahren
  • mehr Repowering, um vorhandene Flächen weiterhin für die Energiewende zu nutzen
  • mehr Bürgerbeteiligung, um die Akzeptanz der Erneuerbaren zu stärken
  • mehr Wind, PV, Biogas für den Durchbruch von heimischem grünem Wasserstoff
  • weniger Steuern, Abgaben und Umlagen auf den Strompreis
Pauschale Abstandsregelungen seien nachweislich kein Instrument zur Steigerung der Akzeptanz und müssten verhindert beziehungsweise abgeschafft werden, so Peter und Frense. Fehlendes Personal in den Genehmigungsbehörden lähme die Energiewende. „Und es kann in Zeiten der Digitalisierung auch nicht sein, dass unsere Gesellschafter Berge von Akten zum Amt tragen müssen, um ihre Anlagen genehmigen zu lassen“, kritisierte Frense. Zugleich forderte er, dass bewährte Standorte von Windparks nicht leichtfertig aufgegeben werden sollten, sondern im Gegenteil alle Möglichkeiten des Repowerings der Anlagen konsequent genutzt werden. 
 
Weniger Bürokratie bei der Genehmigung von
Windkraftanlagen wünschen sich BEE und Arge Netz
Quelle: Nordex

Peter lobte auch das Engagement der Arge Netz für die Energiewende. Die Gesellschafter, die überwiegend Bürgerwind- und Solarparks in Schleswig-Holstein betreiben, bezeichnete sie als Pioniere auf dem Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft. „Indem Sie die Bürgerinnen und Bürger direkt an den Erträgen der Anlagen beteiligen, machen Sie die Energiewende zu einem Gesellschaftsprojekt.“

Frense zeigte der BEE-Präsidentin in Husum auch den Betrieb des Erneuerbare-Energien-Kraftwerks (EEKW). Auf dieser digitalen Leitwarte werden mehrere tausend Erneuerbaren-Anlagen gebündelt und zentral gesteuert. „Das virtuelle Kraftwerk der Arge Netz ist ein wichtiger Baustein für die 100-prozentige Versorgung mit erneuerbaren Energien“, erklärte Frense. „Damit können mittelständische Unternehmensgruppen wie die Arge Netz die Energieversorger von morgen sein.“

Montag, 13.09.2021, 14:30 Uhr
Günter Drewnitzky

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