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Energie & Management > Geothermie - Booster für die Wärmewende
Bild: Fotolia.com, Cardaf
Geothermie

Booster für die Wärmewende

Der Geothermie wird großes Potenzial zugesprochen, eine zentrale Rolle bei der künftigen CO2-freien Wärmeversorgung zu spielen. Dafür müssten aber jede Mengen „Schieflagen“ abgebaut werden.
Wissenschaftler sind sich einig: „Eine Wärmewende ohne Geothermie ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht möglich“, sagte Inga Moeck, Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik, zum Auftakt des Geothermiekongresses des Bundesverbands Geothermie (BVG) im vergangenen Jahr. Die künftig benötigte Wärme könne allein mit Biogas oder Solarthermie nicht annähernd erzeugt werden.

 
Geothermie ist nach Einschätzung der Agora Energiewende wichtig für die Dekarbonisierung der Wärmenetze
Bild: E&M/Heidi Roider

 Daher plädierte Moeck dafür, unter anderem verstärkt „mitteltiefe Geothermieprojekte“ voranzutreiben. Hier liegen die Bohrtiefen bei rund 1.000 bis 2.500 Metern. Bei Tiefengeothermieanlagen werden hingegen Bohrungen bis 4.000 Meter und mehr abgeteuft. Die „mitteltiefen“ Potenziale liegen vor allem im Norddeutschen Becken, aber auch im Oberrheingraben und im süddeutschen Molassebecken. Bei mitteltiefen Anlagen wären die Bohrungen günstiger − einer der größten Kostenfaktoren einer geplanten Anlage, die in zweistellige Millionenbeträge geht.

Eine neue Agora-Studie zeigt das Potenzial für die Wärmewende auf: Die Autoren sehen die Geothermie vor allem bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze als eine wichtige Energiequelle. „Der Markthochlauf bei neuen Wärmeerzeugern wie der Tiefengeothermie, Solarthermie, Elektrokesseln und Großwärmepumpen kommt nach 2020 ins Rollen“, heißt es in der Studie. 10 Mrd. kWh sollen 2030 aus Tiefengeothermie stammen, ab 2045 wird dann mit 18 Mrd. kWh jährlich der Endausbau erreicht sein, so die Prognose. Für die Geothermie entspricht das in etwa einer Verzehnfachung der heutigen Wärmeerzeugung innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Das ist hierzulande zwar technologisch machbar, aber nicht mit den geltenden Rahmenbedingungen, sagt Helmut Mangold. Der Geschäftsführer der Innovativen Energie für Pullach IEP hebt im Gespräch mit E&M deutlich darauf ab, dass nach wie vor „hauptsächlich fossile Brückentechnologien mit Milliarden gefördert“ werden. Dabei sei der Ausdruck „Brückentechnologie“ mehr als irreführend, denn Erdgas sei „keine Brücke, sondern ein Auslaufmodell“. Zugleich würden bestehende Ungleichbehandlungen die Geothermie weiterhin auf dem Markt behindern. Auch die in den vergangenen Monaten errungenen kleinen Verbesserungen änderten das nicht wesentlich.

Darunter fällt unter anderem die jüngst abgeschlossene EEG-Novelle. Die jährliche Fördersatzdegression für Strom aus Geothermie wird zwar von derzeit 5 auf 0,5 % reduziert, aber eine Befreiung von der EEG-Umlage für den selbst eingesetzten Pumpstrom wurde nicht erreicht. „Zwar brachte auch die KWKG-Novelle einen zusätzlichen Wärmebonus für Strom, wenn die Kopplungswärme in ein Netz mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Wärme gelangt“, nennt Mangold ein weiteres Beispiel. Besonders dumm sei es aber, wenn − wie bei ihm in Pullach − ein Fernwärmenetz auf Basis von Tiefengeothermie ganz ohne KWK-Wärme aufgebaut wird. „Denn hierfür bekommt man keinen einzigen Cent.“

Es sei enorm wichtig, diese vorhandenen „Schieflagen“ endlich zu beenden, fordert BVG-Präsident Erwin Knapek schon seit Längerem. „Eine vollständige Aussetzung der Degressionsregelung bis zu einem flächendeckenden Ausbau der Tiefengeothermie und eine umfassende Befreiung des Pumpenstroms von der EEG-Umlage wären die richtigen Signale.“

Die Anfang 2020 neu gegründete Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ soll dabei helfen und setzt sich dafür ein, die nötigen Veränderungen − insbesondere auf der Ebene der Förderung von Geothermieprojekten und Wärmenetzen − von der Politik zu fordern. Mittlerweile gehören zur Initiative zwölf Energieversorger, darunter Geothermieunternehmen wie Erdwärme Grünwald oder die Innovative Energie für Pullach IEP sowie Versorger wie das Bayernwerk, die Stadtwerke München oder die Pfalzwerke Geofuture. Auch Verbände wie der Bundesverband Geothermie, der AGFW und der VKU sowie das neu gegründete Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG haben sich angeschlossen.

Endkundenpreis soll Klimaschutzwirkung widerspiegeln

Von zentraler Bedeutung ist für die Initiatoren und für den Bundesverband Geothermie neben einer Stärkung der geothermischen Forschung ein stärkerer gesellschaftlicher Diskurs zum Topthema: Die Klimaschäden fossiler Energien sollen sich endlich im Endkundenpreis adäquat niederschlagen. Daher sollten sich die Steuern und Abgaben zukünftig deutlich stärker an der Klimaschutzwirkung der unterschiedlichen Technologien orientieren. Kurzum: Die „Subventionen in fossile Wärme zum Schaden der Erneuerbaren, vor allem aber des Klimaschutzes, gehören beendet“, fordert Knapek.

Im neuen Jahr will die Initiative weiterhin auf einen „Wärmewende durch Geothermie-Booster“ hinarbeiten, denn jede neue Verbesserung führe ein Stück näher heran an die Wärmewende. „Es soll in Bayern eine Vernetzungsförderung geben, die derzeit erarbeitet wird“, sagt Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald und der Geothermie Unterhaching Produktion. Die Geothermiebranche setzt darauf, dass der für Energiefragen zuständige bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) seinen Masterplan Geothermie zügig und konsequent in die Tat umsetzt.

Andere Bundesländer sind schon ein Stück weiter: Mit der „Roadmap Tiefe Geothermie“ strebt etwa die baden-württembergische Landesregierung eine stärkere Nutzung der Potenziale an. Auch in NRW soll auf der Wärmeseite die Geothermie künftig „einen wichtigen Pfeiler der Wärmeversorgung“ bilden, betonte Staatssekretär Christoph Dammermann vom Wirtschaftsministerium auf der „NRW Geothermiekonferenz“ im Herbst 2020. „Vor allem die vielen Stadtwerke und Versorgungsunternehmen sollen künftig die Geothermie in ihren Netzen stärker nutzen“, sagte Dammermann.

Grundlastfähige Geothermie

Ihre Stärken spielt die Geothermie insbesondere in der Grundlastversorgung aus. Das Gesamtpotenzial der Tiefengeothermie, das unter der Erdoberfläche schlummert, wird auf rund 100 Mrd. kWh geschätzt. Voraussetzung dafür, eine Tiefengeothermieanlage wirtschaftlich zu betreiben, ist aber, dass die Wärme über ein Fernwärmenetz in ausreichendem Maße abgenommen werden kann. Durch den Bau größerer Verbundleitungen erhöhen sich die geförderten geothermischen Energiemengen und folglich auch ihr Anteil an der Wärmeversorgung. Werden fossile Energien aus dem Wärmenetz verdrängt, lassen sich hohe Mengen CO2 einsparen − bei Grundlastdeckung durch Tiefengeothermie etwa 2 Mio. Tonnen pro Jahr, schätzt die Geothermie-Allianz Bayern (GAB).

Ein Beispiel ist im Münchner Süden zu finden: Die beiden Geothermiequellen in Grünwald und Unterhaching sind nun seit 2013 über eine gut fünf Kilometer lange Fernwärmeleitung miteinander verbunden. Über die Trasse kann eine Wärmeleistung von bis zu 20 MW bereitgestellt werden. Aber, so Lederle, Tiefengeothermieprojekte könnten sich unter den derzeitigen Bedingungen überwiegend nur wohlhabende Gemeinden leisten. Auch dies will die Initiative angehen.

Die Umsetzung eines solchen Projekts ist zu Beginn mit hohen Investitionskosten für Seismik, Bohrung und Heizwerk verbunden. Hinzu kommen die Kosten für den Bau oder die Vernetzung von Fernwärmeleitungen. Für kommunenübergreifende Verbundleitungen zum Fernwärmetransport in die Nachbargemeinde stehen momentan keinerlei gleichwertige Fördermechanismen zur Verfügung, wie es sie ansatzweise für die Wärmeproduktion vor Ort gibt. Die Nutzung der Geothermie für die Wärmeversorgung werde für Kommunen oder Investoren dann wirtschaftlich attraktiv, wenn die Anfangskosten insbesondere für Bohrung, Netzausbau oder Verbundleitungen gesellschaftlich mitgetragen würden. Zudem könne die Geothermie nicht nur Wärme, sondern auch Kälte und Strom erzeugen. „Die Anfangshürde der vergleichsweise hohen Investitionskosten wollen wir niedriger machen, damit Kommunen und Investoren die Nutzung der Geothermie angehen“, betont Lederle.
Und dafür wollen sie in diesem Jahr verstärkt werben: „Wir haben über die Initiative das Jahr der Wärmewende ausgerufen“, sagt Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching. Denn als „einer der vielversprechendsten Klimaschützer im Wärmemarkt“ biete die Geothermie „schnellstmögliche Lösungen, um städtische Regionen CO2-neutral mit Wärme zu versorgen“. E&M
 

Donnerstag, 21.01.2021, 08:42 Uhr
Heidi Roider
Energie & Management > Geothermie - Booster für die Wärmewende
Bild: Fotolia.com, Cardaf
Geothermie
Booster für die Wärmewende
Der Geothermie wird großes Potenzial zugesprochen, eine zentrale Rolle bei der künftigen CO2-freien Wärmeversorgung zu spielen. Dafür müssten aber jede Mengen „Schieflagen“ abgebaut werden.
Wissenschaftler sind sich einig: „Eine Wärmewende ohne Geothermie ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht möglich“, sagte Inga Moeck, Professorin für Angewandte Geothermik und Geohydraulik, zum Auftakt des Geothermiekongresses des Bundesverbands Geothermie (BVG) im vergangenen Jahr. Die künftig benötigte Wärme könne allein mit Biogas oder Solarthermie nicht annähernd erzeugt werden.

 
Geothermie ist nach Einschätzung der Agora Energiewende wichtig für die Dekarbonisierung der Wärmenetze
Bild: E&M/Heidi Roider

 Daher plädierte Moeck dafür, unter anderem verstärkt „mitteltiefe Geothermieprojekte“ voranzutreiben. Hier liegen die Bohrtiefen bei rund 1.000 bis 2.500 Metern. Bei Tiefengeothermieanlagen werden hingegen Bohrungen bis 4.000 Meter und mehr abgeteuft. Die „mitteltiefen“ Potenziale liegen vor allem im Norddeutschen Becken, aber auch im Oberrheingraben und im süddeutschen Molassebecken. Bei mitteltiefen Anlagen wären die Bohrungen günstiger − einer der größten Kostenfaktoren einer geplanten Anlage, die in zweistellige Millionenbeträge geht.

Eine neue Agora-Studie zeigt das Potenzial für die Wärmewende auf: Die Autoren sehen die Geothermie vor allem bei der Dekarbonisierung der Wärmenetze als eine wichtige Energiequelle. „Der Markthochlauf bei neuen Wärmeerzeugern wie der Tiefengeothermie, Solarthermie, Elektrokesseln und Großwärmepumpen kommt nach 2020 ins Rollen“, heißt es in der Studie. 10 Mrd. kWh sollen 2030 aus Tiefengeothermie stammen, ab 2045 wird dann mit 18 Mrd. kWh jährlich der Endausbau erreicht sein, so die Prognose. Für die Geothermie entspricht das in etwa einer Verzehnfachung der heutigen Wärmeerzeugung innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Das ist hierzulande zwar technologisch machbar, aber nicht mit den geltenden Rahmenbedingungen, sagt Helmut Mangold. Der Geschäftsführer der Innovativen Energie für Pullach IEP hebt im Gespräch mit E&M deutlich darauf ab, dass nach wie vor „hauptsächlich fossile Brückentechnologien mit Milliarden gefördert“ werden. Dabei sei der Ausdruck „Brückentechnologie“ mehr als irreführend, denn Erdgas sei „keine Brücke, sondern ein Auslaufmodell“. Zugleich würden bestehende Ungleichbehandlungen die Geothermie weiterhin auf dem Markt behindern. Auch die in den vergangenen Monaten errungenen kleinen Verbesserungen änderten das nicht wesentlich.

Darunter fällt unter anderem die jüngst abgeschlossene EEG-Novelle. Die jährliche Fördersatzdegression für Strom aus Geothermie wird zwar von derzeit 5 auf 0,5 % reduziert, aber eine Befreiung von der EEG-Umlage für den selbst eingesetzten Pumpstrom wurde nicht erreicht. „Zwar brachte auch die KWKG-Novelle einen zusätzlichen Wärmebonus für Strom, wenn die Kopplungswärme in ein Netz mit einem hohen Anteil an erneuerbarer Wärme gelangt“, nennt Mangold ein weiteres Beispiel. Besonders dumm sei es aber, wenn − wie bei ihm in Pullach − ein Fernwärmenetz auf Basis von Tiefengeothermie ganz ohne KWK-Wärme aufgebaut wird. „Denn hierfür bekommt man keinen einzigen Cent.“

Es sei enorm wichtig, diese vorhandenen „Schieflagen“ endlich zu beenden, fordert BVG-Präsident Erwin Knapek schon seit Längerem. „Eine vollständige Aussetzung der Degressionsregelung bis zu einem flächendeckenden Ausbau der Tiefengeothermie und eine umfassende Befreiung des Pumpenstroms von der EEG-Umlage wären die richtigen Signale.“

Die Anfang 2020 neu gegründete Initiative „Wärmewende durch Geothermie“ soll dabei helfen und setzt sich dafür ein, die nötigen Veränderungen − insbesondere auf der Ebene der Förderung von Geothermieprojekten und Wärmenetzen − von der Politik zu fordern. Mittlerweile gehören zur Initiative zwölf Energieversorger, darunter Geothermieunternehmen wie Erdwärme Grünwald oder die Innovative Energie für Pullach IEP sowie Versorger wie das Bayernwerk, die Stadtwerke München oder die Pfalzwerke Geofuture. Auch Verbände wie der Bundesverband Geothermie, der AGFW und der VKU sowie das neu gegründete Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG haben sich angeschlossen.

Endkundenpreis soll Klimaschutzwirkung widerspiegeln

Von zentraler Bedeutung ist für die Initiatoren und für den Bundesverband Geothermie neben einer Stärkung der geothermischen Forschung ein stärkerer gesellschaftlicher Diskurs zum Topthema: Die Klimaschäden fossiler Energien sollen sich endlich im Endkundenpreis adäquat niederschlagen. Daher sollten sich die Steuern und Abgaben zukünftig deutlich stärker an der Klimaschutzwirkung der unterschiedlichen Technologien orientieren. Kurzum: Die „Subventionen in fossile Wärme zum Schaden der Erneuerbaren, vor allem aber des Klimaschutzes, gehören beendet“, fordert Knapek.

Im neuen Jahr will die Initiative weiterhin auf einen „Wärmewende durch Geothermie-Booster“ hinarbeiten, denn jede neue Verbesserung führe ein Stück näher heran an die Wärmewende. „Es soll in Bayern eine Vernetzungsförderung geben, die derzeit erarbeitet wird“, sagt Andreas Lederle, Geschäftsführer der Erdwärme Grünwald und der Geothermie Unterhaching Produktion. Die Geothermiebranche setzt darauf, dass der für Energiefragen zuständige bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) seinen Masterplan Geothermie zügig und konsequent in die Tat umsetzt.

Andere Bundesländer sind schon ein Stück weiter: Mit der „Roadmap Tiefe Geothermie“ strebt etwa die baden-württembergische Landesregierung eine stärkere Nutzung der Potenziale an. Auch in NRW soll auf der Wärmeseite die Geothermie künftig „einen wichtigen Pfeiler der Wärmeversorgung“ bilden, betonte Staatssekretär Christoph Dammermann vom Wirtschaftsministerium auf der „NRW Geothermiekonferenz“ im Herbst 2020. „Vor allem die vielen Stadtwerke und Versorgungsunternehmen sollen künftig die Geothermie in ihren Netzen stärker nutzen“, sagte Dammermann.

Grundlastfähige Geothermie

Ihre Stärken spielt die Geothermie insbesondere in der Grundlastversorgung aus. Das Gesamtpotenzial der Tiefengeothermie, das unter der Erdoberfläche schlummert, wird auf rund 100 Mrd. kWh geschätzt. Voraussetzung dafür, eine Tiefengeothermieanlage wirtschaftlich zu betreiben, ist aber, dass die Wärme über ein Fernwärmenetz in ausreichendem Maße abgenommen werden kann. Durch den Bau größerer Verbundleitungen erhöhen sich die geförderten geothermischen Energiemengen und folglich auch ihr Anteil an der Wärmeversorgung. Werden fossile Energien aus dem Wärmenetz verdrängt, lassen sich hohe Mengen CO2 einsparen − bei Grundlastdeckung durch Tiefengeothermie etwa 2 Mio. Tonnen pro Jahr, schätzt die Geothermie-Allianz Bayern (GAB).

Ein Beispiel ist im Münchner Süden zu finden: Die beiden Geothermiequellen in Grünwald und Unterhaching sind nun seit 2013 über eine gut fünf Kilometer lange Fernwärmeleitung miteinander verbunden. Über die Trasse kann eine Wärmeleistung von bis zu 20 MW bereitgestellt werden. Aber, so Lederle, Tiefengeothermieprojekte könnten sich unter den derzeitigen Bedingungen überwiegend nur wohlhabende Gemeinden leisten. Auch dies will die Initiative angehen.

Die Umsetzung eines solchen Projekts ist zu Beginn mit hohen Investitionskosten für Seismik, Bohrung und Heizwerk verbunden. Hinzu kommen die Kosten für den Bau oder die Vernetzung von Fernwärmeleitungen. Für kommunenübergreifende Verbundleitungen zum Fernwärmetransport in die Nachbargemeinde stehen momentan keinerlei gleichwertige Fördermechanismen zur Verfügung, wie es sie ansatzweise für die Wärmeproduktion vor Ort gibt. Die Nutzung der Geothermie für die Wärmeversorgung werde für Kommunen oder Investoren dann wirtschaftlich attraktiv, wenn die Anfangskosten insbesondere für Bohrung, Netzausbau oder Verbundleitungen gesellschaftlich mitgetragen würden. Zudem könne die Geothermie nicht nur Wärme, sondern auch Kälte und Strom erzeugen. „Die Anfangshürde der vergleichsweise hohen Investitionskosten wollen wir niedriger machen, damit Kommunen und Investoren die Nutzung der Geothermie angehen“, betont Lederle.
Und dafür wollen sie in diesem Jahr verstärkt werben: „Wir haben über die Initiative das Jahr der Wärmewende ausgerufen“, sagt Wolfgang Geisinger, Geschäftsführer der Geothermie Unterhaching. Denn als „einer der vielversprechendsten Klimaschützer im Wärmemarkt“ biete die Geothermie „schnellstmögliche Lösungen, um städtische Regionen CO2-neutral mit Wärme zu versorgen“. E&M
 

Donnerstag, 21.01.2021, 08:42 Uhr
Heidi Roider

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