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Energie & Management > Klimaschutz - Berliner Energiewendedialog mit 2.000 Gästen gestartet
Quelle: Fotolia / malp
Klimaschutz

Berliner Energiewendedialog mit 2.000 Gästen gestartet

Zum 10. Mal treffen sich Politiker und Unternehmer zum „Berlin Energy Transition Dialogue“ (BETD). Im weltweiten Austausch sollen erneuerbare Energien zum Klimaschutz befördert werden.
Am 19. und 20. März tauschen sich etwa 2.000 Gäste aus über 100 Ländern beim „Berlin Energy Transition Dialogue“ (BETD) aus. Die jährliche Veranstaltung findet bereits zum zehnten Mal statt. Diesmal diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die konkrete Umsetzung der Ziele der jüngsten Klimaschutzkonferenz (COP28) und die dafür nötige Finanzierung erneuerbarer Energien.

Unter dem Motto „Accelerating the Global Energy Transition“ diskutieren Ministerinnen und Minister sowie hochrangige Delegationen aus über 75 Ländern mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es geht um Strategien für die notwendige Verdreifachung beim weltweiten Zubau von erneuerbaren Energien für den Klimaschutz.

Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (beide Grüne) eröffneten die Veranstaltung. Dabei warnte Habeck nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur mit drastischen Worten vor einem unbeherrschbaren Fortschreiten der Erderwärmung. „Wir sind vielleicht kurz davor, dass die globale Erderwärmung, in diesem Fall die Erwärmung der Ozeane, tatsächlich außer Kontrolle gerät“, sagte der Grünen-Politiker. Die Temperatur in den Weltmeeren liegt seit mittlerweile rund einem Jahr bei Höchstwerten. „Es wird zu Stürmen, Winden, Hurrikane-Fluten kommen, die wir schwer beherrschen können“, warnte Habeck. „Mich beunruhigt das zutiefst.“ Die Lage sei bitterernst.

Habeck warnte, neben allen aktuellen Krisen müsse die Politik bei der Erderwärmung gegensteuern. „Es ist die Aufgabe unserer politischen Generation, Lösungen zu finden und sie umzusetzen. Werden wir das nicht tun, neben allem anderen, was wir tun müssen, werden wir als politische Generation versagt haben.“ Er warb dafür, die Umstellung auf erneuerbare Energien weltweit auch durch Handel voranzutreiben.

Welt noch nicht auf ausreichend auf Energiewendekurs

Trotz des weltweiten Rekordzubaus sämtlicher regenerativer Energien zeigt der von der Internationale Organisation für erneuerbare Energien (Irena) auf dem BETD vorgestellte Sonderbericht, dass die Welt noch nicht auf Kurs ist. Laut dem Bericht „Tracking COP28 outcomes: Tripling renewable capacity by 2030“, wurden im Rekordjahr 2023 weltweit insgesamt 473.000 MW an Erneuerbare-Energien-Anlagen installiert. Nötig wären aber eine Million MW pro Jahr bis 2030, um fossile Energieträger und ihren Treibhausgasausstoß schneller abzulösen.

Daher diskutiert der 10. BETD konkrete Lösungen, wie die Finanzierung dieser Anlagen und der dafür nötigen Infrastruktur gelingen kann. Eine Tradition der Tagung ist es, Projekte vorzustellen, die konkrete Lösungen greifbar machen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erinnerte: „Noch immer verfügen allein in Afrika schätzungsweise 600 Millionen Menschen über keinen Zugang zu Elektrizität.“ Um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern, brauche es buchstäblich eine „Explosion der globalen Investitionen in saubere Energien“, appellierte sie.
 
Diskussion auf dem Panel zur europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit auf dem BETD Quelle: Kira Hofmann / BETD

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte: „Wir können die globalen Ziele erfolgreich bis 2030 in die Tat umsetzen, wenn wir international zusammenarbeiten und jedes Land seine Stärken und sein Know-How einbringt.“ Deutschland unterhalte dafür bilaterale Klima-, Energie- und Wasserpartnerschaften mit inzwischen über 30 Partnerländern, so der Klimaschutzminister. Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), forderte noch mehr verbindliche Zielsetzung und konkrete Maßnahmen, um den privaten Sektor für notwendige Investitionsoffensiven zu gewinnen, so Simone Peter.

Der Exekutivdirektor der Internationalen Energie Agentur (IEA), Fatih Birol, unterstrich die Notwendigkeit, noch schneller fossile Energieträger abzulösen. Nur so sei es möglich, die Klimaschutzziele zu erreichen und die Erderwärmung mit ihren schweren Folgen zu verlangsamen. Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Extremtemperaturen nähmen bereits dramatisch zu.

Das aktuelle Programm des BETD und Livestreams stehen im Internet bereit, ebenso die Irena-Studie „Tracking COP28 outcomes. Tripling renweable power capacity by 2030“.

Dienstag, 19.03.2024, 12:38 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Klimaschutz - Berliner Energiewendedialog mit 2.000 Gästen gestartet
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Klimaschutz
Berliner Energiewendedialog mit 2.000 Gästen gestartet
Zum 10. Mal treffen sich Politiker und Unternehmer zum „Berlin Energy Transition Dialogue“ (BETD). Im weltweiten Austausch sollen erneuerbare Energien zum Klimaschutz befördert werden.
Am 19. und 20. März tauschen sich etwa 2.000 Gäste aus über 100 Ländern beim „Berlin Energy Transition Dialogue“ (BETD) aus. Die jährliche Veranstaltung findet bereits zum zehnten Mal statt. Diesmal diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die konkrete Umsetzung der Ziele der jüngsten Klimaschutzkonferenz (COP28) und die dafür nötige Finanzierung erneuerbarer Energien.

Unter dem Motto „Accelerating the Global Energy Transition“ diskutieren Ministerinnen und Minister sowie hochrangige Delegationen aus über 75 Ländern mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Es geht um Strategien für die notwendige Verdreifachung beim weltweiten Zubau von erneuerbaren Energien für den Klimaschutz.

Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (beide Grüne) eröffneten die Veranstaltung. Dabei warnte Habeck nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur mit drastischen Worten vor einem unbeherrschbaren Fortschreiten der Erderwärmung. „Wir sind vielleicht kurz davor, dass die globale Erderwärmung, in diesem Fall die Erwärmung der Ozeane, tatsächlich außer Kontrolle gerät“, sagte der Grünen-Politiker. Die Temperatur in den Weltmeeren liegt seit mittlerweile rund einem Jahr bei Höchstwerten. „Es wird zu Stürmen, Winden, Hurrikane-Fluten kommen, die wir schwer beherrschen können“, warnte Habeck. „Mich beunruhigt das zutiefst.“ Die Lage sei bitterernst.

Habeck warnte, neben allen aktuellen Krisen müsse die Politik bei der Erderwärmung gegensteuern. „Es ist die Aufgabe unserer politischen Generation, Lösungen zu finden und sie umzusetzen. Werden wir das nicht tun, neben allem anderen, was wir tun müssen, werden wir als politische Generation versagt haben.“ Er warb dafür, die Umstellung auf erneuerbare Energien weltweit auch durch Handel voranzutreiben.

Welt noch nicht auf ausreichend auf Energiewendekurs

Trotz des weltweiten Rekordzubaus sämtlicher regenerativer Energien zeigt der von der Internationale Organisation für erneuerbare Energien (Irena) auf dem BETD vorgestellte Sonderbericht, dass die Welt noch nicht auf Kurs ist. Laut dem Bericht „Tracking COP28 outcomes: Tripling renewable capacity by 2030“, wurden im Rekordjahr 2023 weltweit insgesamt 473.000 MW an Erneuerbare-Energien-Anlagen installiert. Nötig wären aber eine Million MW pro Jahr bis 2030, um fossile Energieträger und ihren Treibhausgasausstoß schneller abzulösen.

Daher diskutiert der 10. BETD konkrete Lösungen, wie die Finanzierung dieser Anlagen und der dafür nötigen Infrastruktur gelingen kann. Eine Tradition der Tagung ist es, Projekte vorzustellen, die konkrete Lösungen greifbar machen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erinnerte: „Noch immer verfügen allein in Afrika schätzungsweise 600 Millionen Menschen über keinen Zugang zu Elektrizität.“ Um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise zu verhindern, brauche es buchstäblich eine „Explosion der globalen Investitionen in saubere Energien“, appellierte sie.
 
Diskussion auf dem Panel zur europäisch-afrikanischen Zusammenarbeit auf dem BETD Quelle: Kira Hofmann / BETD

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte: „Wir können die globalen Ziele erfolgreich bis 2030 in die Tat umsetzen, wenn wir international zusammenarbeiten und jedes Land seine Stärken und sein Know-How einbringt.“ Deutschland unterhalte dafür bilaterale Klima-, Energie- und Wasserpartnerschaften mit inzwischen über 30 Partnerländern, so der Klimaschutzminister. Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), forderte noch mehr verbindliche Zielsetzung und konkrete Maßnahmen, um den privaten Sektor für notwendige Investitionsoffensiven zu gewinnen, so Simone Peter.

Der Exekutivdirektor der Internationalen Energie Agentur (IEA), Fatih Birol, unterstrich die Notwendigkeit, noch schneller fossile Energieträger abzulösen. Nur so sei es möglich, die Klimaschutzziele zu erreichen und die Erderwärmung mit ihren schweren Folgen zu verlangsamen. Dürren, Überschwemmungen, Stürme und Extremtemperaturen nähmen bereits dramatisch zu.

Das aktuelle Programm des BETD und Livestreams stehen im Internet bereit, ebenso die Irena-Studie „Tracking COP28 outcomes. Tripling renweable power capacity by 2030“.

Dienstag, 19.03.2024, 12:38 Uhr
Susanne Harmsen

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