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Energie & Management > Wärmenetz - Berlin will bei Gasag einsteigen
Quelle: Fotolia / Fotolium
Wärmenetz

Berlin will bei Gasag einsteigen

Hinter den Kulissen laufen die Gespräche schon länger, nun ist es offiziell: Das Land Berlin will Vattenfalls Anteile an der Gasag übernehmen. Auch für das Fernwärmenetz gibt es Pläne.
"Wir wollen als Land mehr Einfluss auf die Versorgungssicherheit und die Zukunft der Energie- und Wärmeversorgung in Berlin nehmen" − mit klaren Worten kündigte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die wohl bevorstehende Übernahme der Mehrheitsanteile des kommunalen Energieversorgers Gasag an. Auch über den Verkauf der Berliner Fernwärme, momentan im Besitz von Vattenfall, solle gesprochen werden, am besten gebündelt.

Die Gasag AG beliefert als einer der größten deutschen Regionalversorger nach eigenen Angaben mehr als 800.000 Privat- und Gewerbekunden in Berlin und Brandenburg mit Gas und / oder Strom und ist darüber hinaus im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie der Energiedienstleistungen aktiv. Das Unternehmen gehört momentan mehrheitlich (36,85 %) der Eon Beteiligungen AG. Die Engie Beteiligungs GmbH und die Vattenfall GmbH halten jeweils 31,575 % der Anteile. Vattenfall hatte bereits im Mai 2022 angekündigt, das Berliner Wärmegeschäft auf den Prüfstand zu stellen. Ein Verkauf der Anteile sei eine Option, hieß es damals.

Mehrheitsbeteiligung angestrebt

In einem Gespräch mit der Vattenfall-Vorstandsvorsitzenden, Anna Borg, habe das Land Berlin sein Interesse an einem gebündelten Erwerb der Anteile von Vattenfall an der Gasag sowie des Berliner Fernwärmegeschäftes von Vattenfall − betrieben durch die Konzerntochter Vattenfall Wärme Berlin AG − deutlich gemacht, hieß es in einer Mitteilung des Presse- und Informationsamts des Landes. In Kooperation mit erfahrenen industriellen Partnern sollten "zeitnah die Weichen für eine Beschleunigung der Energie- und Wärmewende gestellt und die strategische Weiterentwicklung vorangetrieben" werden. Auch mit den beiden weiteren Gasag-Anteilseignern Eon und Engie sei man in intensiven Gesprächen und habe bereits Eckpunkte einer Zusammenarbeit definiert. Das Land strebe eine Mehrheitsbeteiligung an.

Das Fernwämenetz der Vattenfall Wärme Berlin ist mit einer Länge der Rohrleitungen von mehr als 2.000 Kilometern und 1,3 Mio. versorgten Wohnungen eines der größten Stadtwärmesysteme Europas. Schon seit längerem versucht Berlin das Netz zu rekommunalisieren, zuletzt war im Jahr 2017 ein langjähriger Rechtsstreit darüber zuungunsten des Landes entschieden worden.

Donnerstag, 20.10.2022, 14:54 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Wärmenetz - Berlin will bei Gasag einsteigen
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Berlin will bei Gasag einsteigen
Hinter den Kulissen laufen die Gespräche schon länger, nun ist es offiziell: Das Land Berlin will Vattenfalls Anteile an der Gasag übernehmen. Auch für das Fernwärmenetz gibt es Pläne.
"Wir wollen als Land mehr Einfluss auf die Versorgungssicherheit und die Zukunft der Energie- und Wärmeversorgung in Berlin nehmen" − mit klaren Worten kündigte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) die wohl bevorstehende Übernahme der Mehrheitsanteile des kommunalen Energieversorgers Gasag an. Auch über den Verkauf der Berliner Fernwärme, momentan im Besitz von Vattenfall, solle gesprochen werden, am besten gebündelt.

Die Gasag AG beliefert als einer der größten deutschen Regionalversorger nach eigenen Angaben mehr als 800.000 Privat- und Gewerbekunden in Berlin und Brandenburg mit Gas und / oder Strom und ist darüber hinaus im Bereich der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie der Energiedienstleistungen aktiv. Das Unternehmen gehört momentan mehrheitlich (36,85 %) der Eon Beteiligungen AG. Die Engie Beteiligungs GmbH und die Vattenfall GmbH halten jeweils 31,575 % der Anteile. Vattenfall hatte bereits im Mai 2022 angekündigt, das Berliner Wärmegeschäft auf den Prüfstand zu stellen. Ein Verkauf der Anteile sei eine Option, hieß es damals.

Mehrheitsbeteiligung angestrebt

In einem Gespräch mit der Vattenfall-Vorstandsvorsitzenden, Anna Borg, habe das Land Berlin sein Interesse an einem gebündelten Erwerb der Anteile von Vattenfall an der Gasag sowie des Berliner Fernwärmegeschäftes von Vattenfall − betrieben durch die Konzerntochter Vattenfall Wärme Berlin AG − deutlich gemacht, hieß es in einer Mitteilung des Presse- und Informationsamts des Landes. In Kooperation mit erfahrenen industriellen Partnern sollten "zeitnah die Weichen für eine Beschleunigung der Energie- und Wärmewende gestellt und die strategische Weiterentwicklung vorangetrieben" werden. Auch mit den beiden weiteren Gasag-Anteilseignern Eon und Engie sei man in intensiven Gesprächen und habe bereits Eckpunkte einer Zusammenarbeit definiert. Das Land strebe eine Mehrheitsbeteiligung an.

Das Fernwämenetz der Vattenfall Wärme Berlin ist mit einer Länge der Rohrleitungen von mehr als 2.000 Kilometern und 1,3 Mio. versorgten Wohnungen eines der größten Stadtwärmesysteme Europas. Schon seit längerem versucht Berlin das Netz zu rekommunalisieren, zuletzt war im Jahr 2017 ein langjähriger Rechtsstreit darüber zuungunsten des Landes entschieden worden.

Donnerstag, 20.10.2022, 14:54 Uhr
Katia Meyer-Tien

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