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Energie & Management > Gas - BDEW sieht Gasversorgung auf neuem Fundament
LNG-Regasifizierungsschiff Höegh Esperanza in Wilhelmshaven. Quelle: N-Ports
Gas

BDEW sieht Gasversorgung auf neuem Fundament

Ein Jahr nach dem russischen Lieferstopp zieht der BDEW ein positives Fazit zum Zusammenspiel zwischen Energiewirtschaft und Politik. Und schickt einen Appell hinterher.
Die Wende in der Gasversorgung jährt sich: Am 31. August ist es zwölf Monate her, dass Russland zum letzten Mal Erdgas durch die Ostseepipeline Nordstream 1 nach Deutschland pumpte. Der Dreh am Gashahn führte dazu, dass die Füllstände der Gasspeicher in den Nachrichten fast den Rang des täglichen Wetterberichts erhielten. Die Energiepreise explodierten, und die Sorge, dass das Gas nicht für den Winter reichen könnte, war groß. Politik und Energiewirtschaft begannen fieberhaft nach Lösungen zu suchen, um den Lieferausfall zu ersetzen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) spricht jetzt in der Rückschau von einem „gewaltigen Einschnitt“. Und findet für die anschließende Wende in der Versorgung lobende Worte: „Dank dem guten Zusammenspiel zwischen Energiewirtschaft und Politik, ist es gelungen, die Energieversorgung im vergangenen Jahr auch ohne russische Gas-Lieferungen jederzeit sicherzustellen. Auch der europäische Energiebinnenmarkt hat hierzu einen entscheidenden Beitrag geleistet“, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. 

Andreae erinnert daran, dass in Deutschland „in Windeseile Verträge mit neuen Lieferländern abgeschlossen, Vereinbarungen mit anderen Lieferländern erweitert, die Gasspeicher befüllt und in Rekordzeit LNG-Terminals sowie die notwendigen Anbindungsleitungen errichtet“ wurden. „Innerhalb weniger Monate wurde die Gasversorgung in Deutschland erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt“, so die Verbandschefin.

BDEW: Bau stationärer LNG-Terminals angehen

LNG-Terminals sind aus Sicht des BDEW nicht nur ein wichtiger Baustein für eine unabhängige und sichere Energieversorgung hierzulande. Vielmehr seien sie „auch ein Beitrag zur europäischen Solidarität, da über diese Terminals LNG-Mengen auch Richtung Südosteuropa fließen können“. Nach den schwimmenden LNG-Terminals müsse nun auch der Bau stationärer LNG-Terminals angegangen werden, heißt es.

Deutschland könne einigermaßen optimistisch auf die Gasversorgungslage im kommenden Winter blicken, sagt Andreae. Sie verweist darauf, dass die Speicher aktuell zu mehr als 93 Prozent gefüllt sind. Dennoch: „Wir sind noch nicht über den Berg.“ Es sei daher auch in diesem Winter wichtig, Strom und Gas zu sparen.

Im Gegensatz zur Umstellung der Gasversorgung hadert man bei BDEW mit dem Tempo, in dem die Energiewende vorankommt. „Aktuell sind wir hier viel zu langsam unterwegs“, kritisiert Andreae. „Hierfür müssen wir jetzt die Grundlagen schaffen – durch einen schnellen Netzaus- und -umbau, Stromspeicher, aber vor allem einen konsequenten Ausbau von Wind- und Solarenergie.“

Mittwoch, 30.08.2023, 14:33 Uhr
Manfred Fischer
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LNG-Regasifizierungsschiff Höegh Esperanza in Wilhelmshaven. Quelle: N-Ports
Gas
BDEW sieht Gasversorgung auf neuem Fundament
Ein Jahr nach dem russischen Lieferstopp zieht der BDEW ein positives Fazit zum Zusammenspiel zwischen Energiewirtschaft und Politik. Und schickt einen Appell hinterher.
Die Wende in der Gasversorgung jährt sich: Am 31. August ist es zwölf Monate her, dass Russland zum letzten Mal Erdgas durch die Ostseepipeline Nordstream 1 nach Deutschland pumpte. Der Dreh am Gashahn führte dazu, dass die Füllstände der Gasspeicher in den Nachrichten fast den Rang des täglichen Wetterberichts erhielten. Die Energiepreise explodierten, und die Sorge, dass das Gas nicht für den Winter reichen könnte, war groß. Politik und Energiewirtschaft begannen fieberhaft nach Lösungen zu suchen, um den Lieferausfall zu ersetzen.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) spricht jetzt in der Rückschau von einem „gewaltigen Einschnitt“. Und findet für die anschließende Wende in der Versorgung lobende Worte: „Dank dem guten Zusammenspiel zwischen Energiewirtschaft und Politik, ist es gelungen, die Energieversorgung im vergangenen Jahr auch ohne russische Gas-Lieferungen jederzeit sicherzustellen. Auch der europäische Energiebinnenmarkt hat hierzu einen entscheidenden Beitrag geleistet“, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae. 

Andreae erinnert daran, dass in Deutschland „in Windeseile Verträge mit neuen Lieferländern abgeschlossen, Vereinbarungen mit anderen Lieferländern erweitert, die Gasspeicher befüllt und in Rekordzeit LNG-Terminals sowie die notwendigen Anbindungsleitungen errichtet“ wurden. „Innerhalb weniger Monate wurde die Gasversorgung in Deutschland erfolgreich auf ein neues Fundament gestellt“, so die Verbandschefin.

BDEW: Bau stationärer LNG-Terminals angehen

LNG-Terminals sind aus Sicht des BDEW nicht nur ein wichtiger Baustein für eine unabhängige und sichere Energieversorgung hierzulande. Vielmehr seien sie „auch ein Beitrag zur europäischen Solidarität, da über diese Terminals LNG-Mengen auch Richtung Südosteuropa fließen können“. Nach den schwimmenden LNG-Terminals müsse nun auch der Bau stationärer LNG-Terminals angegangen werden, heißt es.

Deutschland könne einigermaßen optimistisch auf die Gasversorgungslage im kommenden Winter blicken, sagt Andreae. Sie verweist darauf, dass die Speicher aktuell zu mehr als 93 Prozent gefüllt sind. Dennoch: „Wir sind noch nicht über den Berg.“ Es sei daher auch in diesem Winter wichtig, Strom und Gas zu sparen.

Im Gegensatz zur Umstellung der Gasversorgung hadert man bei BDEW mit dem Tempo, in dem die Energiewende vorankommt. „Aktuell sind wir hier viel zu langsam unterwegs“, kritisiert Andreae. „Hierfür müssen wir jetzt die Grundlagen schaffen – durch einen schnellen Netzaus- und -umbau, Stromspeicher, aber vor allem einen konsequenten Ausbau von Wind- und Solarenergie.“

Mittwoch, 30.08.2023, 14:33 Uhr
Manfred Fischer

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