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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - BDEW beklagt umständliche Förderprogramme
Quelle: Fotolia / JiSIGN
Elektrofahrzeuge

BDEW beklagt umständliche Förderprogramme

Hohe bürokratische Hürden behindern den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Das beklagt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Die Bundesregierung, so der BDEW in einer Verbandsmitteilung, habe in den vergangenen Jahren verschiedene Förderprogramme aufgestellt, mit denen sie den Hochlauf der Ladeinfrastruktur unterstützen möchte. Leider seien jedoch die bürokratischen Hürden so hoch, dass die beantragten und bewilligten Mittel am Ende oft nicht von den Unternehmen abgerufen werden können.

So habe eine Auswertung gezeigt, dass lediglich 12 % der Mittel tatsächlich abgerufen werden. Der BDEW, in dem die meisten Ladesäulenbetreiber vertreten sind, hat das zum Anlass genommen, den geringen Mittelabfluss und die Effektivität der Förderprogramme zu analysieren.

"Die Bundesförderprogramme sind ein wichtiger Baustein, um den Ladeinfrastrukturausbau zu unterstützen", betonte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Förderverfahren für öffentliche Ladeinfrastruktur seien aber zu kompliziert und zu langwierig. Sie verursachten bei den Antragsstellern einen großen bürokratischen Aufwand. Aus diesem Grund würden die Mittel kaum abgerufen. Andreae forderte "kluge und pragmatische Lösungen, die eine einfache und schnelle Förderung ermöglichen". Diese müsse zudem für alle Marktteilnehmer offen sein. Das KfW-Programm für private Ladeinfrastruktur habe vorgemacht, wie das gehen kann.

Klar müsse aber auch sein, dass sich Ladeinfrastruktur perspektivisch über ihre Auslastung selber tragen soll. Nur ein Ladevorgang pro Tag, so wie das heute der Fall sei, werde da sicher nicht reichen. Das bedeutet nach Andreaes Worten aber auch, dass es deutlich mehr Elektrofahrzeuge braucht, um die Ladeinfrastruktur wirtschaftlich auszulasten.

Um die bestehende Förderung zu verschlanken und effektiver zu gestalten, sollten beispielsweise die einzureichenden Anlagen vereinfacht und reduziert werden. Fristen sollten so angepasst werden, dass eine realistische Zeitabfolge der Prozessschritte möglich wird. Zudem würde eine einheitliche und vollständige Digitalisierung vieles erleichtern.

Deutlich effizienter und zielgerichteter wäre, so der BDEW, allerdings eine Neukonzipierung des aktuellen Fördersystems. Mit standardisierten Sätzen, einer Antragstellung nach Inbetriebnahme und einer gesonderten Förderung des Netzanschlusses könnte die Bundesregierung den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur massiv vorantreiben.

Dienstag, 19.04.2022, 14:56 Uhr
Günter Drewnitzky
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Hohe bürokratische Hürden behindern den Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Das beklagt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Die Bundesregierung, so der BDEW in einer Verbandsmitteilung, habe in den vergangenen Jahren verschiedene Förderprogramme aufgestellt, mit denen sie den Hochlauf der Ladeinfrastruktur unterstützen möchte. Leider seien jedoch die bürokratischen Hürden so hoch, dass die beantragten und bewilligten Mittel am Ende oft nicht von den Unternehmen abgerufen werden können.

So habe eine Auswertung gezeigt, dass lediglich 12 % der Mittel tatsächlich abgerufen werden. Der BDEW, in dem die meisten Ladesäulenbetreiber vertreten sind, hat das zum Anlass genommen, den geringen Mittelabfluss und die Effektivität der Förderprogramme zu analysieren.

"Die Bundesförderprogramme sind ein wichtiger Baustein, um den Ladeinfrastrukturausbau zu unterstützen", betonte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Die Förderverfahren für öffentliche Ladeinfrastruktur seien aber zu kompliziert und zu langwierig. Sie verursachten bei den Antragsstellern einen großen bürokratischen Aufwand. Aus diesem Grund würden die Mittel kaum abgerufen. Andreae forderte "kluge und pragmatische Lösungen, die eine einfache und schnelle Förderung ermöglichen". Diese müsse zudem für alle Marktteilnehmer offen sein. Das KfW-Programm für private Ladeinfrastruktur habe vorgemacht, wie das gehen kann.

Klar müsse aber auch sein, dass sich Ladeinfrastruktur perspektivisch über ihre Auslastung selber tragen soll. Nur ein Ladevorgang pro Tag, so wie das heute der Fall sei, werde da sicher nicht reichen. Das bedeutet nach Andreaes Worten aber auch, dass es deutlich mehr Elektrofahrzeuge braucht, um die Ladeinfrastruktur wirtschaftlich auszulasten.

Um die bestehende Förderung zu verschlanken und effektiver zu gestalten, sollten beispielsweise die einzureichenden Anlagen vereinfacht und reduziert werden. Fristen sollten so angepasst werden, dass eine realistische Zeitabfolge der Prozessschritte möglich wird. Zudem würde eine einheitliche und vollständige Digitalisierung vieles erleichtern.

Deutlich effizienter und zielgerichteter wäre, so der BDEW, allerdings eine Neukonzipierung des aktuellen Fördersystems. Mit standardisierten Sätzen, einer Antragstellung nach Inbetriebnahme und einer gesonderten Förderung des Netzanschlusses könnte die Bundesregierung den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur massiv vorantreiben.

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