Bayernwerk übernimmt vier regionale Netze

Der Verteilnetzbetreiber gab bekannt, dass er zum 1. Januar die Stromnetze in den Gemeinden Pottenstein, Mamming, Röttenbach und Erharting in Bayern übernommen hat. Für das Bayernwerk bedeute die Übernahme eine Stärkung in strategischen Handlungsfeldern. Die Energienetze seien der Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft, betonte Anja Reinhardt, Leiterin Steuerung Kommunalmanagement & Kooperationen beim Bayernwerk.

In Pottenstein (Oberfranken) integriere man das bestehende Leitungssystem der Energiewerke Eichenmüller (EW) vollständig in die eigene Netzinfrastruktur. Mit der Übernahme gehen rund 43 Kilometer Nieder- und Mittelspannungskabel an den Netzbetreiber aus Regensburg über. Im Versorgungsgebiet leben etwa 1.500 Personen. Zum Netzbereich gehören rund 617 Hausanschlüsse.

„Unter dem derzeitigen staatlichen Reglement ist für kleinere, lokale Elektrizitätswerke der Netzbetrieb immer häufiger nicht mehr wirtschaftlich darstellbar“, erläuterte Andreas Eichenmüller, Geschäftsführer der EW. Die Herausforderungen seien die hohen Investitionen, geringe Netznutzungsentgelte, ausufernde Bürokratie und zunehmende Netzkomplexität, sagte er.

Bayernwerk-Netz wächst um 400 Kilometer

Mamming liegt im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau, hier war bislang die EW-Schmid GmbH für das Stromnetz zuständig. Röttenbach liegt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt, vor der Übernahme war hier die Gemeindliche Stromversorgung zuständig. Im oberbayrischen Erharting mit den Nachbarorten Pleiskirchen, Niedertaufkirchen und Niederbergkirchen war zuvor das Elektrizitätswerk Georg Grandl seit über 100 Jahren Netzbetreiber.

Zum Jahreswechsel wuchs das Bayernwerk-Netz durch die vier lokalen Übernahmen um knapp 400 Kilometer Leitungslänge mit rund 17.000 versorgten Einwohnern. Insgesamt versorgt das Unternehmen rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Bayernwerk Netz ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern. Mit 425.000 angeschlossenen dezentralen Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energie fließe nach Unternehmensangaben zu 75 Prozent Ökostrom im Netz.