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Energie & Management > Stromnetz - Bayerisches Chemiedreieck braucht mehr Strom
Verstärkung einer 380-kV-Leitung von Tennet bei Erlangen (Bayern). Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
Stromnetz

Bayerisches Chemiedreieck braucht mehr Strom

Die Industrie im Bayerischen Chemiedreieck braucht nicht nur viele Windräder, um klimaneutral zu werden, sondern auch neue Stromleitungen.
Die Netzbetreiber Tennet und Bayernwerk haben in oberbayerischen Altötting erörtert, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Unternehmen im Chemiedreieck eine CO2-freie Produktion zu ermöglichen. Die Ausbaupläne basieren, wie es bei einer Pressekonferenz am 6. März hieß, auf detaillierten Strombedarfsprognosen der Wacker Chemie AG und der OMV-Raffinerie in Burghausen sowie des Chemieparks Gendorf. Der befindet sich in der Nähe der Gemeinde Mehring. Dort hatten sich Ende Januar die Bürger gegen einen Windpark ausgesprochen, der den dort ansässigen Firmen ebenfalls bei der Dekarbonisierung helfen soll.

Bei ihren Bestrebungen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, setzen die Unternehmen im Chemiedreieck auf die weitere Elektrifizierung ihrer Prozesse. Dafür müsste bis 2040 die zwei- bis dreifache Leistung zur Verfügung stehen. Bereits heute ist der Bedarf gewaltig: Er macht mit 5 Milliarden kWh im Jahr etwa 1 Prozent des gesamtdeutschen Stromverbrauchs aus. Mindestens 10 Milliarden kWh wird die Dekarbonisierung erfordern.

Um die erforderliche Energie heranzuführen, plant der Übertragungsnetzbetreiber Tennet den Bau einer zweiten 380-kV-Freileitung zwischen Burghausen und Simbach am Inn. Dazu an beiden Standorten neue Umspannwerke sowie eine zusätzliche Schaltanlage im Raum Zeilarn.

Bei der Informationsveranstaltung in Altötting wies Tennet-COO Tim Meyerjürgens auf die Bedeutung des Netzausbaus für die Region und ihre Industrie hin und damit auch für die Sicherung der Arbeitsplätze. Außerdem trage er dazu bei, die Strompreise zu stabilisieren und Eingriffe in den Betrieb, den sogenannten Redispatch, zu reduzieren.

Während die Tennet-Planungen das 380-kV-Höchstspannungsnetz betreffen, sieht das Bayernwerk umfangreiche Ausbauarbeiten im Hochspannungsnetz vor, der darunterliegenden 110-kV-Ebene. Man setze dabei, wie Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz AG betonte, überwiegend auf die Modernisierung und Verstärkung vorhandener Leitungen und Anlagen, „sodass die Eingriffe in die Natur und den Lebensraum der Menschen so gering wie möglich bleiben“.

Mittwoch, 6.03.2024, 16:05 Uhr
Günter Drewnitzky
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Verstärkung einer 380-kV-Leitung von Tennet bei Erlangen (Bayern). Quelle: E&M / Günter Drewnitzky
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Bayerisches Chemiedreieck braucht mehr Strom
Die Industrie im Bayerischen Chemiedreieck braucht nicht nur viele Windräder, um klimaneutral zu werden, sondern auch neue Stromleitungen.
Die Netzbetreiber Tennet und Bayernwerk haben in oberbayerischen Altötting erörtert, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Unternehmen im Chemiedreieck eine CO2-freie Produktion zu ermöglichen. Die Ausbaupläne basieren, wie es bei einer Pressekonferenz am 6. März hieß, auf detaillierten Strombedarfsprognosen der Wacker Chemie AG und der OMV-Raffinerie in Burghausen sowie des Chemieparks Gendorf. Der befindet sich in der Nähe der Gemeinde Mehring. Dort hatten sich Ende Januar die Bürger gegen einen Windpark ausgesprochen, der den dort ansässigen Firmen ebenfalls bei der Dekarbonisierung helfen soll.

Bei ihren Bestrebungen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren, setzen die Unternehmen im Chemiedreieck auf die weitere Elektrifizierung ihrer Prozesse. Dafür müsste bis 2040 die zwei- bis dreifache Leistung zur Verfügung stehen. Bereits heute ist der Bedarf gewaltig: Er macht mit 5 Milliarden kWh im Jahr etwa 1 Prozent des gesamtdeutschen Stromverbrauchs aus. Mindestens 10 Milliarden kWh wird die Dekarbonisierung erfordern.

Um die erforderliche Energie heranzuführen, plant der Übertragungsnetzbetreiber Tennet den Bau einer zweiten 380-kV-Freileitung zwischen Burghausen und Simbach am Inn. Dazu an beiden Standorten neue Umspannwerke sowie eine zusätzliche Schaltanlage im Raum Zeilarn.

Bei der Informationsveranstaltung in Altötting wies Tennet-COO Tim Meyerjürgens auf die Bedeutung des Netzausbaus für die Region und ihre Industrie hin und damit auch für die Sicherung der Arbeitsplätze. Außerdem trage er dazu bei, die Strompreise zu stabilisieren und Eingriffe in den Betrieb, den sogenannten Redispatch, zu reduzieren.

Während die Tennet-Planungen das 380-kV-Höchstspannungsnetz betreffen, sieht das Bayernwerk umfangreiche Ausbauarbeiten im Hochspannungsnetz vor, der darunterliegenden 110-kV-Ebene. Man setze dabei, wie Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz AG betonte, überwiegend auf die Modernisierung und Verstärkung vorhandener Leitungen und Anlagen, „sodass die Eingriffe in die Natur und den Lebensraum der Menschen so gering wie möglich bleiben“.

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