E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Wasserstoff - Baustart fürs Startnetz
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Baustart fürs Startnetz

Die Ontras Gastransport GmbH hat damit begonnen, eine 25 Kilometer lange Ferngasleitung für den Wasserstoffbetrieb umzurüsten.
Die zukünftige Wasserstoffleitung führt durch Sachsen-Anhalt von Bad Lauchstädt nach Leuna und soll den Grundstock für das Wasserstoffnetz in Ostdeutschland bilden. Die allgemeinen Preissteigerungen der vergangenen Monate haben allerdings auch das Reallabor-Projekt Energiepark Bad Lauchstädt betroffen: Sind die Partner Uniper, VNG Gasspeicher, Ontras, DBI und VNG zum Projektstart noch von einem Investitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro ausgegangen, ist man jetzt bei mehr als 210 Millionen Euro angekommen.

Projektleiterin Cornelia Müller-Pagel erklärte zum Start, man habe das Vorhaben mit Erhalt der Fördermittel in Höhe von 34 Millionen Euro im September 2021 mit viel Engagement auf den Weg gebracht, sei dann aber auf die eine oder andere erwartete wie unerwartete Herausforderung gestoßen. „Daher bin ich besonders stolz, dass wir nunmehr als erstes und einziges Wasserstoff-Reallabor gerade vor dem Hintergrund noch erheblicher regulatorischer und rahmensetzender Unsicherheiten im Umfeld des Projekts in die Umsetzung gehen werden“, betonte sie.

80 Prozent billiger als ein Neubau

Ontras-Geschäftsführer Uwe Ringel sagte zum Baustart: „Mit umstellen statt neu bauen der 25 Kilometer langen Leitung sparen wir erhebliche Zeit und etwa 80 Prozent der Kosten gegenüber einem Neubau.“ Deshalb setze Ontras auch beim weiteren H2-Startnetz für Ostdeutschland wo immer möglich auf bestehende Leitungen.

Gleichzeitig lobte Ringel die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit den Genehmigungsbehörden in Sachsen-Anhalt. Man sei das „Neuland H2-Umstellung“ gemeinsam angegangen und habe nach pragmatischen Lösungen gesucht, die sich später auch bei vergleichbaren Verfahren anwenden lassen. „Damit haben wir eine Blaupause, mit der sich Behörden wie auch Ontras für die kommenden Umstellaufgaben gut vorbereitet sehen können.“

Der eigentlichen Umstellung vorausgegangen waren mehrmonatige Vorarbeiten, etwa eine detaillierte technische Zustandsanalyse und Materialprüfungen. Der TÜV Süd hatte am Ende die Wasserstofftauglichkeit der Bestandsleitung feststellte.

Für Deutschlands erste von Erdgas auf Wasserstoff umzustellende Leitung wird derzeit eine sogenannte Molchschleuse errichtet, durch die eine Messsonde eingebracht werden kann. So lässt sich die Leitung auch im laufenden Betrieb untersuchen. Zudem werden an einigen Stellen einzelne Rohrstücke ausgetauscht. Anschließend beginnt das Abtrennen der H2-Leitung vom Erdgas-System. Dazu werden verschiedene Verbindungsstücke der einzelnen Leitungsabschnitte neu gebaut.

2024 soll der erste Wasserstoff-Anschluss für den Ankerkunden des Energieparks „TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland“ realisiert werden. Ab dem 3. Quartal 2025 ist geplant, grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt zur Raffinerie zu transportieren.
 
Das Konsortium des Energiepark Bad Lauchstädt mit der finlalen Investitionsentscheidung (v.l.): Cornelia Müller-Pagel, Projektleiterin, Prof. Hartmut Krause (stellv. Projektleiter), Hans-Joachim Polk (VNG AG), Bernd Protze (VNG Gasspeicher), Stephan Haupt (VNG Handel & Vertrieb), Dr. Axel Wietfeld (Uniper), Falk Zeuner (Terrawatt Planungsgesellschaft), Uwe Ringel (ONTRAS Gastransport GmbH) und Dr. Jörg Nietzsche (DBI).
Quelle: Ontras

Energiepark Bad Lauchstädt

Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisch angelegtes Reallabor zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Dazu gehören ein Elektrolyseur mit 30 MW, der aus einem nahe gelegenen Windpark mit Strom versorgt wird, eine eigens dafür gesolte Salzkaverne als Zwischenspeicher und die neue Pipeline.

Freitag, 23.06.2023, 15:03 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wasserstoff - Baustart fürs Startnetz
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff
Baustart fürs Startnetz
Die Ontras Gastransport GmbH hat damit begonnen, eine 25 Kilometer lange Ferngasleitung für den Wasserstoffbetrieb umzurüsten.
Die zukünftige Wasserstoffleitung führt durch Sachsen-Anhalt von Bad Lauchstädt nach Leuna und soll den Grundstock für das Wasserstoffnetz in Ostdeutschland bilden. Die allgemeinen Preissteigerungen der vergangenen Monate haben allerdings auch das Reallabor-Projekt Energiepark Bad Lauchstädt betroffen: Sind die Partner Uniper, VNG Gasspeicher, Ontras, DBI und VNG zum Projektstart noch von einem Investitionsvolumen von rund 140 Millionen Euro ausgegangen, ist man jetzt bei mehr als 210 Millionen Euro angekommen.

Projektleiterin Cornelia Müller-Pagel erklärte zum Start, man habe das Vorhaben mit Erhalt der Fördermittel in Höhe von 34 Millionen Euro im September 2021 mit viel Engagement auf den Weg gebracht, sei dann aber auf die eine oder andere erwartete wie unerwartete Herausforderung gestoßen. „Daher bin ich besonders stolz, dass wir nunmehr als erstes und einziges Wasserstoff-Reallabor gerade vor dem Hintergrund noch erheblicher regulatorischer und rahmensetzender Unsicherheiten im Umfeld des Projekts in die Umsetzung gehen werden“, betonte sie.

80 Prozent billiger als ein Neubau

Ontras-Geschäftsführer Uwe Ringel sagte zum Baustart: „Mit umstellen statt neu bauen der 25 Kilometer langen Leitung sparen wir erhebliche Zeit und etwa 80 Prozent der Kosten gegenüber einem Neubau.“ Deshalb setze Ontras auch beim weiteren H2-Startnetz für Ostdeutschland wo immer möglich auf bestehende Leitungen.

Gleichzeitig lobte Ringel die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit den Genehmigungsbehörden in Sachsen-Anhalt. Man sei das „Neuland H2-Umstellung“ gemeinsam angegangen und habe nach pragmatischen Lösungen gesucht, die sich später auch bei vergleichbaren Verfahren anwenden lassen. „Damit haben wir eine Blaupause, mit der sich Behörden wie auch Ontras für die kommenden Umstellaufgaben gut vorbereitet sehen können.“

Der eigentlichen Umstellung vorausgegangen waren mehrmonatige Vorarbeiten, etwa eine detaillierte technische Zustandsanalyse und Materialprüfungen. Der TÜV Süd hatte am Ende die Wasserstofftauglichkeit der Bestandsleitung feststellte.

Für Deutschlands erste von Erdgas auf Wasserstoff umzustellende Leitung wird derzeit eine sogenannte Molchschleuse errichtet, durch die eine Messsonde eingebracht werden kann. So lässt sich die Leitung auch im laufenden Betrieb untersuchen. Zudem werden an einigen Stellen einzelne Rohrstücke ausgetauscht. Anschließend beginnt das Abtrennen der H2-Leitung vom Erdgas-System. Dazu werden verschiedene Verbindungsstücke der einzelnen Leitungsabschnitte neu gebaut.

2024 soll der erste Wasserstoff-Anschluss für den Ankerkunden des Energieparks „TotalEnergies Raffinerie Mitteldeutschland“ realisiert werden. Ab dem 3. Quartal 2025 ist geplant, grünen Wasserstoff aus dem Energiepark Bad Lauchstädt zur Raffinerie zu transportieren.
 
Das Konsortium des Energiepark Bad Lauchstädt mit der finlalen Investitionsentscheidung (v.l.): Cornelia Müller-Pagel, Projektleiterin, Prof. Hartmut Krause (stellv. Projektleiter), Hans-Joachim Polk (VNG AG), Bernd Protze (VNG Gasspeicher), Stephan Haupt (VNG Handel & Vertrieb), Dr. Axel Wietfeld (Uniper), Falk Zeuner (Terrawatt Planungsgesellschaft), Uwe Ringel (ONTRAS Gastransport GmbH) und Dr. Jörg Nietzsche (DBI).
Quelle: Ontras

Energiepark Bad Lauchstädt

Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein großtechnisch angelegtes Reallabor zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab erprobt. Dazu gehören ein Elektrolyseur mit 30 MW, der aus einem nahe gelegenen Windpark mit Strom versorgt wird, eine eigens dafür gesolte Salzkaverne als Zwischenspeicher und die neue Pipeline.

Freitag, 23.06.2023, 15:03 Uhr
Günter Drewnitzky

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.